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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Trinkbeutel. „Ihr seid sicher durstig“, sagte sie schüchtern.
    „Danke, mein Name ist übrigens Arnôr“, erwiderte der Fremde und schenkte dem Mädchen ein Lächeln, bevor er durstig trank. Auf der Stelle lief Tjara knallrot an und senkte den Blick.
    Verlegen nannte nun auch Jón ihre Namen.
    „Tjara“, wiederholte Arnôr und wirkte überrascht, sagte jedoch nichts Weiteres dazu.
     
         Als die Sonne am Sinken war, erreichten sie das kleine Dorf mit den fünfzehn verstreut liegenden Lehmhütten. In einer von ihnen lebten Tjaras Eltern, ihr kleiner Bruder und auch Jón, dessen Eltern vor über zehn Jahren an einem Fie-ber gestorben waren. Mit großen Augen blickten die Dorf-bewohner den Krieger an, der mit angespanntem Gesicht auf seinem Pferd saß. Rasch spannte Jón sein Pferd ab und bot Arnôr an, auch seinen Hengst zu versorgen.
    Aber der schüttelte den Kopf und meinte: „Er wird dich nicht an sich heranlassen, wenn ich nicht dabei bin. Sag mir, wo ich ihn hinbringen kann.“
    „Auf die Weide“, erwiderte Jón aufgeregt. „Ich kann ihm Wasser holen.“
    „Vielen Dank, junger Mann“, antwortete Arnôr und ver -beugte sich leicht. Mit dem braunen Hengst am Zügel hum-pelte er zum Gatter, sattelte ab und wartete, bis Jón meh-rere Eimer Wasser angeschleppt hatte, welche das Pferd durstig austrank. Anschließend folgte er Tjara und Jón zu ihrer Hütte.
    Tjaras Mutter stieß einen erschrockenen Laut aus, als die Tür aufging und der Krieger hereingehumpelt kam.
    Jón half ihm zu einem der Stühle und Tjara rief: „Ich hole die Kräuterfrau.“ Schon war sie zur Tür hinausgeflitzt.
    „Entschuldigt, gute Frau“, sagte Arnôr hö flich, „ich hoffe, ich bereite euch nicht zu viele Umstände.“
         Vina schien sich von ihrem Schrecken erholt zu haben. Obwohl die Dorfbewohner nicht viel zum Leben hatten, galt Gastfreundschaft als das oberste Gebot und wer in Not war, dem wurde geholfen.
    „Natürlich nicht. Ruht e uch aus. Ich werde euch einen Teller Suppe bringen“, sagte sie, musterte den Fremden je-doch misstrauisch aus den Augenwinkeln heraus.
    Jón dagegen wirkte f urchtbar aufgeregt. „Was führt euch zu uns? Was war das für ein Wesen, das euch verletzt hat und wo wollt ihr hin?“, fragte er.
    Seine Tante Vina stieß ihn in den Rücken.
    „Sei nicht so unhöflich! Habe ich dir keine Manieren beige-bracht?“, schimpfte sie. „Lass den Herrn in Ruhe essen und dann muss sich jemand um sein Bein kümmern.“
    Jón machte ein enttäuschtes Gesicht, doch Arnôr sagte lächelnd: „Es wird noch Zeit sein, deine Fragen zu beant-worten.“ Er bedachte Jón mit einem durchdringenden Blick. „Es ist gut, wenn junge Leute Fragen stellen.“
    Vina schnaubte. „Aber nicht zu viele. Und nun geh und hol Stroh, damit Meister Arnôr heute Nacht ein Bett am Feuer hat.“
     
         Grummelnd machte sich Jón davon und als er kurze Zeit später mit einem großen Korb voller Stroh eintrat, war die Kräuterfrau bereits beschäftigt.
    „Das muss wahrlich eine Bestie gewesen sein“, murmelte sie und betrachtete kopfschüttelnd die Bisswunde im Bein des Kriegers.
    „Ein Scaarwolf“, erklärte Arnôr und unterdrückte ein Stöh-nen, als die Kräuterfrau den Verband festzog.
    Tjara und Jón blickten sich gleichzeitig an. Scaarwölfe, die einem finsteren Zauberer dienen sollten, gab es angeblich nur im äußersten Süden von Beldesia.
    Bevor einer von ihnen etwas dazu sagen konnte, schwang die klapprige Holztür auf und Temis, Tjaras Vater, trat ein. Sein Gesicht war gerötet und er roch nach Alkohol. Wahr-scheinlich war er mal wieder in der kleinen Taverne des Dorfes gewesen.
    „Jón, hol Holz“, befahl er, dann fiel sein Blick auf den Fremden und er erstar rte. „Was macht der Kerl hier?“
    Temis kniff die Augen zusammen. Er war ein einfacher Mann, hatte sich jedoch immer bemüht, für seine Familie zu sorgen.
    „Mein Name ist Arnôr“, erwiderte der Krieger ruhig.
    „Keine Sorge, ich werde nicht lange bleiben.“
    Nun wirkte Temis ein wenig besänftigt und setzte sich mit an den Tisch.
         Gerade war Jón mit dem Holzhacken fertig, als sein jüngerer Cousin mit einer Axt aus dem nahen Wald kam.
    Dogan sah seinem Vater sehr ähnlich. Er war ebenso kräf -tig, hatte aber, im Gegensatz zu seiner hübschen Schwester, ein derbes Gesicht, jedoch ein gutmütiges Wesen.
    Aufgeregt erzählte Jón von dem Besucher. Doch Dogan interessierte das nicht sonderlich.
    „Was gibt es zum

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