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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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gelöst.
    Andere Gelehrte hielten dagegen, dass die Bevölkerung des Planeten definitiv menschliche Züge gehabt habe, obwohl das Volk sehr alt gewesen sei, und dass das heiße Klima des Planeten wahrscheinlich zu Mutationen bei den Menschen geführt habe, nicht aber zur Entstehung nicht humaner Kreaturen.
    Da das Ang-Imperium so schnell wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt und von der alten Konföderation von Naflin nichts mehr übrig geblieben war, gab es keine interplanetarische Institution, die eine Antwort auf diese Frage hätte geben können. So machte sich die allgemeine Überzeugung breit, N-er Mars habe insgeheim einen Pakt mit Hyponeros geschlossen und sei vielleicht wegen irgendwelcher Vertragsverletzungen vom Verbündeten bestraft worden.
    Die Akademie musste sich unerwarteterweise noch mit einem anderen Thema beschäftigen, denn ein Teil der venicianischen Aristokratie entzog der Familie Mars ihre bisherige Unterstützung, weil sie das Verschwinden des Planeten mit der Aspirantin auf den Thron, Miha-Hyt de Mars, wegen desselben Namens in Verbindung brachte, und nun Miha-Hyt politische Unfähigkeit vorwarf. Innerhalb der venicianischen Aristokratie versuchten alle, ihren eigenen Favoriten diese Machtposition zu sichern und natürlich davon zu profitieren.
    Also wurden im Palast und dem Sitz des Bischofs neue
Allianzen gebildet, Intrigen geschmiedet und Attentate begangen. Guntri de Mars’ Personenair explodierte in der Luft, seine Tochter, Irka-Hyt, eine ehemalige Spionin am Hofe Menatis, wurde ermordet.
    Miha-Hyt war so intelligent, sich mit der ehemaligen Garde und den vielen einstigen Pritiv-Söldnern zu verbünden. Im Jahre 1 der Ersten Postang’schen Periode wurde sie gekrönt. Sie war außerdem intelligent genug – fraglos wegen der Stimulierung ihres Gehirns durch Mikrostasen  –, auf den Titel Imperatrix zu verzichten und sich mit einem einfachen Dame Hyt als Anrede zu begnügen, auch wenn ihre Gegner weiterhin planten, sie bei der ersten Gelegenheit vom Thron zu stürzen.
    Da die Geistlichkeit noch keinen neuen Muffi gewählt hatte, wurde Dame Hyt von einer widerwilligen Abordnung aus Kardinälen und Vikaren in ihr Amt eingeführt. (Den Leichnam des Marquisatolen hatte man nie gefunden und in seltener Einigkeit beschlossen, den Namen Barrofill XXV. für immer aus den Annalen der Kirchengeschichte zu tilgen.)
    Die von der Planetarischen Holovision übertragene Zeremonie  – sie fand dort statt, wo Menati Ang seine Familie und sich ausgelöscht hatte – fand auf Syracusa nur gemäßigtes Interesse. Die Thronbesteigung dieser durch die Mikrostasen vorzeitig gealterten und hässlichen Zwergin erinnerte die Bürger nur zu sehr an den abrupten Niedergang ihres Reichs. Syracusa war die Königin der schönen Künste, der Mode und der feinen Lebensart gewesen, ein strahlender Stern im Universum, auf den alle Paritolen voller Neid blickten. Zwanzig Jahre hatte diese Herrschaft gedauert, und auch wenn sie nur durch die Allianz mit den Scaythen möglich gewesen war, so hatte sie ihre Bewohner
mit Stolz erfüllt, Jetzt hatten sie das Gefühl, Syracusa versinke langsam in einer nicht enden wollenden Nacht, und seine Lichter verlöschten langsam, wie am Ende eines prächtigen Festes.
    Und es war gewiss nicht Dame Hyt, diese runzelige Zwergin, in deren Anblick sie sich spiegeln wollten, und die fähig war, die alte Pracht Syracusas wieder aufleben zu lassen.
     
    Die elf Mitglieder der Inddikischen Deva beherrschten jetzt alle die Reise auf den Gedanken und konnten sich mühelos auf die einzelnen Kontinente Terra Maters transferieren, die Ghë starrsinnig noch immer »die Erde« nannte.
    Ghë war völlig gesund, doch Fracist zeichnete jeden Tag die Grapheme auf ihren Körper. Er behauptete, das stärke ihr Immunsystem. Doch Ghë vermutete einen Vorwand, um mit ihr allein zu sein, aber sie ermutigte ihn zaghaft.
    Das wiederholte Zeichnen der Symbole wurde immer mehr zu einem zärtlichen Streicheln … Noch gab sie sich ihm nicht hin, sie öffnete sich langsam, sie bereitete sich auf ihn vor.
    Auf ihrem Kopf wuchs jetzt ein weicher Flaum, weil ihr Stoffwechsel sich bereits an die Lebensbedingungen auf der Erde anpasste. Die üppige Haarpracht der anderen – vor allem Aphykits und Yelles goldene Locken und Onikis und Phoenix’ glänzendes glattes Haar – hatte sie begeistert. Doch bald würde auch sie einen solch prächtigen Haarschmuck tragen, denn sie wollte für Fracist schön sein.
    Ihre

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