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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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vielleicht möchten Sie, dass ich Sie weiterhin begleite …«
    »Nein. Dort sind Sie von größerem Nutzen. Denn das Antra wird Sie in die Lage versetzen, der mentalen Inquisition, der Auslöschung und dem Tod zu entgehen. Jedes Mal, wenn es Ihnen gelingt, einen Menschen den Klang des Lebens zu lehren – so wie ich Sie das Antra gelehrt habe –, helfen Sie mir, dem Größerwerden des Bloufs Einhalt zu gebieten.«
    »Ich habe zwar noch immer nicht begriffen, welcher Zusammenhang zwischen dem Schwarzen Loch und Ihren Techniken besteht und was Sie auf Arratan eigentlich tun. Aber sollte ich jemals wieder auf Neorop zurückkehren, verspreche ich Ihnen, den Klang des Lebens so weit wie möglich zu verbreiten.«
    »Sie reden bereits wie ein Inddikischer Missionar!«
    Loter Pakullaï lächelte und sagte: »Versuchen Sie nicht, mich als verblödeten Sektierer hinzustellen, Hexenmeister! Ich bin fast hundert und viel zu alt für einen solchen
Schwachsinn, doch zähle ich mich zu einem Ihrer dankbaren, wenn auch kritischen Mitstreiter.«
    Die Begeisterung seines neuen Anhängers erinnerte Tixu an seine ersten Versuche eines spirituellen Transfers – sein plötzliches Erscheinen auf der Insel der Monager oder auf einer Straße in Houhatte und seine lange Reise von Selp Dik nach Terra Mater. Aphykit und er waren durch den Äther gereist und hatten sich auf Zauberwelten rematerialisiert, hatten sich überall geliebt, im Wald, auf einer Wiese, am Strand. Für den Professor bedeutete diese Reise die Rückkehr in seine Heimat, für Tixu war diese Art der Fortbewegung für immer mit dem fast schmerzhaften Glücksgefühl verbunden, das Aphykit ihm geschenkt hatte. Doch jetzt hatte er den Eindruck, als würde sich der Boden unter seinen Füßen auftun, als würde er in einem schwarzen, eiskalten und schleimigen Gewässer versinken. Aber er gab sich größte Mühe, vor Loter Pakullaï seine Verzweiflung zu verbergen.
    »Wie ich sehe, leiden inddikische Hexenmeister genauso wie gewöhnliche Wissenschaftler«, murmelte der Professor, dem Tixus plötzliche Blässe nicht entgangen war. »Und diese Reaktion macht sie eher sympathisch …«
    Als der Neoropäer drei Tage später aus der Luftschleuse in die Halbkugel trat, war er sehr bedrückt. Zuerst glaubte Tixu, sein Gefährte habe die Kunst, mittels seiner Gedanken zu reisen, verloren, wie es häufig neuen Adepten widerfuhr, doch er merkte schnell, dass der Professor etwas Grauenvolles erlebt haben musste.
    »Sie müssen mich begleiten, Hexenmeister! Ich habe etwas Seltsames gesehen, das sich auf der Oberfläche des Gestirns, das am Rand der Galaxie steht, ereignet hat …«
    Tixu nickte. Er stand auf und betrachtete lange die auf
dem Boden ihres Refugiums liegenden Gegenstände. Seine innere Stimme sagte ihm, dass er bald seiner Sinne beraubt sein würde und dass sich diese Fenster für immer schließen würden, die es lebendigen Kreaturen erlaubten, mit der Schöpfung zu leben. Mechanisch fuhr er sich übers Gesicht, tastete die Konturen ab. Dann atmete er tief ein, roch noch einmal die stickige, von allen möglichen Gerüchen durchtränkte Luft.
    Bald würde er seiner körperlichen Hülle ledig sein und mit ihr jegliche Hoffnung verlieren, jemals wieder Aphykit und Yelle in die Arme zu schließen.
    »Wir müssen die Hände aneinanderlegen«, sagte er zu Loter.
    »Wundern Sie sich nicht, wenn Sie von der Schwerkraft auf der anderen Seite zu Boden gedrückt werden, denn dort gibt es keinen Schwerkraftregler …«
    Die beiden Männer setzten sich einander gegenüber an einen Klapptisch und streckten die Arme aus. Kaum hatten sich ihre Handflächen berührt, verloren sie sich im Äther und rematerialisierten sich im Bruchteil einer Sekunde später an der dem Spiralnebel zugewandten Seite des Planeten Arratan. Wie der Professor vorhergesagt hatte, nagelte sie die Schwerkraft am Boden derart fest, dass sie das Gefühl hatten, mehrere Tonnen würden auf ihnen lasten. Der Neoropäer schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Tixu lag auf dem Rücken und sah einen sternenübersäten Himmel. Mit größter Kraftanstrengung gelang es ihm, den Kopf zur Seite zu drehen, und da sah er endlich die widerwärtige Fratze des Bloufs.

ZWEITES KAPITEL
    Zwölf an der Zahl müssen erscheinen,
Gemäß den zwölf ersten Welten,
Den zwölf ersten Gewässern
Und den zwölf ersten Tagen.
     
    Zwölf Stimmen werden singen,
Auf gerade oder verschlungene Pfade sich begeben.
Finster oder

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