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Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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noch einmal um und sagte mit erhobenem Kopf und ruhiger, unbeteiligt klingender Stimme: “Ich wäre ihr ein besserer Ehemann geworden als jeder andere, den Sie ihr zu heiraten befehlen werden.”
    Das waren prophetische Worte, und manch einer der Anwesenden sollte Grund genug bekommen, sich ihrer zu erinnern. Zu diesem Zeitpunkt starrte John Allenby ihn jedoch lediglich unversöhnlich an und drohte, ihn von den Konstablern die Treppe hinunter werfen zu lassen.
    “Bemühen Sie sich nicht”, erklärte Will Shafto mit einer angedeuteten Verbeugung. “Und du, Harry, wirst Sarah gegenüber mein Bedauern zum Ausdruck bringen. Ich verlasse mich auf dich als einen Mann von Ehre.”
    Harry Fitzalan schaute ihn verlegen an, biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.
    “Nun denn, dann nicht”, war Wills einziger Kommentar zum Verrat seines Freundes, bevor er endgültig ging. Es gab für ihn nichts mehr zu sagen, denn alles, was John Allenby vorgebracht hatte, entsprach der Wahrheit.
    Und doch war es nicht die ganze Wahrheit.
    Erst auf der Straße wurde Will die volle Härte seiner Lage bewusst. Angesichts der bevorstehenden Hochzeit mit einer der reichsten Erbinnen Londons hatte er sich in Schulden gestürzt, um entsprechend gekleidet zu sein, und er hatte weitere Summen geliehen, die nicht für ihn selbst bestimmt waren. All das würde er nun auf der Stelle zurückzahlen müssen. Dabei war der Gedanke, wie die Gesellschaft über ihn reden mochte, seine geringste Sorge, denn im Schuldnergefängnis konnte ihm sein Ruf einerlei sein.
    Ohne es zu merken, war er aus seinem üblichen schwungvollen Schritt in einen müden, beinahe schleppenden Gang verfallen, und zum ersten Mal in seinem Leben ließ er den Kopf hängen. So nahm er auch gar nicht wahr, dass ihm ein eleganter Zweispänner mit rot-goldenem Wappen an den Wagenschlägen gefolgt war und jetzt unmittelbar vor Burlington House zum Stehen kam. Ein kräftiger junger Lakai sprang vom Kutschbock und sprach ihn an.
    Will war so in Gedanken verloren, dass er den Bediensteten anfangs gar nicht beachtete, sondern seinen Weg Richtung Hyde Park fortsetzte.
    “Verzeihen Sie, Sir”, machte der Diener einen erneuten Versuch. “Meine Herrin wünscht Sie zu sprechen. Sie sitzt dort drüben in dem Wagen.”
    “Mit mir?”, fragte Will ungläubig. “Sie will mit mir sprechen?”
    “Jawohl, Sir, falls Sie Mr Will Shafto sind.”
    Verwirrt betrachtete Will zuerst den Diener, dann den Zweispänner. Erst als er an den Wagen herangetreten war, erkannte er die in ihm sitzende Dame. Es war die junge kühle Schönheit, der er im Haus der Allenbys begegnet war. Sie öffnete das Kutschfenster, um mit ihm sprechen zu können.
    Aus dieser Nähe betrachtet, trat ihre strenge, klare Schönheit noch deutlicher zutage. Ohne Schwierigkeiten hätte sie für ein Standbild Athenes, der Göttin der Weisheit, Modell stehen können, denn auch sie schien sich mit unnahbarer Würde von den Höhen des Olymp zu dem gemeinen Sterblichen hinunter zu beugen.
    “Mr Will Shafto”, sagte sie, und in ihrer Stimme lag die gleiche frostige Kühle wie in ihrer Miene.
    “Gewiss, Madam, der bin ich.”
    “Man hat Sie aus dem Haus geworfen, wie ich höre, und die Verlobung mit meiner Cousine Sarah aufgelöst?”
    “Ist das eine Frage”, entgegnete Will ein wenig ungehalten, “oder eine Feststellung, die mich noch mehr demütigen soll?”
    “Weder, noch”, antwortete sie in ihrer wunderbaren Gelassenheit. “Ich habe mich lediglich vergewissert, dass ich den Richtigen vor mir habe.”
    Den Richtigen? Wofür?, fragte sich Will und starrte die Dame wortlos an.
    Sie fuhr unbeirrt fort: “Und natürlich sollte ich mich Ihnen bekannt machen. Soweit ich erinnere, sind wir einander nie vorgestellt worden. Ich bin Rebecca Rowallan, und zumindest doppelt so reich wie meine Cousine Sarah Allenby.”
    “Dann meinen Glückwunsch und einen schönen Tag, Miss Rowallan. Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Da ich nicht den hundertsten Teil Ihrer beider Reichtümer besitze, habe ich über vieles nachzudenken.”
    “Das müssen Sie, Mr Shafto, in Anbetracht Ihrer veränderten Lage. Aber eilen Sie doch nicht so schnell weiter. Ich habe noch zwei Fragen an Sie. Wo wohnen Sie? Und kann ich Sie morgen Vormittag um elf Uhr besuchen? Es widerstrebt mir, geschäftliche Dinge mitten auf der Straße zu besprechen.”
    Das war selbst für Will Shafto zu viel. Er hatte sich an diesem Unglückstag schon manches angehört,

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