Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus
immer mehr ausländische Behörden den Immobilienbesitz von Ausländern an deren Heimatfinanzämter. Kommen dann Rückfragen, gilt für Deutsche eine besondere Mitwirkungspflicht. Immer mehr Ausländer entschließen sich daher, Immobilien im Ausland über eine Offshore-Gesellschaft zu kaufen. Das gilt vor allem dann, wenn Schwarzgeld zum Kauf eingesetzt wird.
Bankgeheimnis
Das Bankgeheimnis im klassischen Sinne gibt es seit Einführung des OECD -Informationsaustauschabkommens bei Steuerhinterziehung und -betrug in Europa für Ausländer nicht mehr. Das trifft für all jene Länder zu, die dieses Abkommen übernommen haben und umsetzen.
Bargeld-Deklarierung
Wer bei Ein- oder Ausreise in die EU 10.000 Euro Bargeld oder mehr mit sich führt, muss den Betrag bei den zuständigen Behörden des Mitgliedstaats, über den man in die Gemeinschaft ein- oder ausreist, anmelden. Bei Bargeldkontrollen innerhalb der EU liegt der Betrag bei 15.000 Euro. Die Meldedaten werden von den zuständigen Zollbehörden der einzelnen Staaten aufgezeichnet, gespeichert und den für Geldwäsche zuständigen Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung gestellt. Gibt es konkrete Hinweise auf Geldwäsche, werden die Informationen gegenseitig ausgetauscht.
Edelmetalle
Beim Kauf von Gold, Silber oder Platin wird die sogenannte Papierspur, also die Spur, die zur ursprünglichen Herkunft von Schwarzgeld führt, buchmäßig verlängert und durch den physischen Bezug sogar ganz unterbrochen.
Geldtransfer
Der länderübergreifende Geldtransfer gestaltet sich dank der heutigen technischen Möglichkeiten vielfältig. Besonders beliebt sind bei Steuersündern Kreditkarten, mit denen man problemlos am nächsten Geldautomaten Bargeld vom eigenen Konto in der Schweiz, auf den Cayman Islands, in Dubai oder Singapur abheben kann. Offshore-Banken wissen am besten, wie sich die Spur des Kreditkartenkontos zu einem Schwarzgeldkonto verwischen lässt.
Geheime Schenkungen
Sie werden auch dann noch besteuert, wenn die Schenkung länger als zehn Jahre zurückliegt. Die Verjährungsfrist (Festsetzungsfrist) beginnt erst mit dem Tod des Schenkers.
Geldtransfer von Schweizer Konten
Schweizer Banken haben den „Special Recommendations“ der Financial Action Task Force zu folgen. Sie müssen bei allen Zahlungsaufträgen ins Ausland – also beispielsweise nach Singapur – den Namen, die Kontonummer und den Wohnsitz des Auftraggebers oder den Namen und eine Identifizierungsnummer angeben.
Geldwäsche
Den Empfang von Bargeld ab 15.000 Euro müssen nicht nur Banken, sondern auch Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Immobilienmakler und Unternehmer dem für sie zuständigen Finanzamt melden.
Hausdurchsuchung
Führt die Steuerfahndung eine Hausdurchsuchung durch, sollte immer ein Anwalt hinzugezogen werden. Wer diese Sache alleine durchstehen will, handelt töricht. Von der Einberufung des eigenen Steuerberaters sollte man Abstand nehmen. Entweder hat er eine mögliche Steuerhinterziehung übersehen – oder sich sogar selbst strafbar gemacht. Falls Steuerfahnder zu Banken, Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern Kontakt aufnehmen werden, ist es ratsam, die Betroffenen vorab darüber zu informieren, um eine Rufschädigung so gering wie möglich zu halten.
Informationsaustauschabkommen mit Steueroasen
Deutschland hat mit folgenden Steueroasen Abkommen in Steuerangelegenheiten geschlossen: Anguilla, Bahamas, Bermuda, British Virgin Islands, Domenica, Gibraltar, Guernsey, Isle of Man, Liechtenstein, Monaco, Saint Lucia, Schweiz, St. Vincent and Grenadines und den Turks and Caicos Islands.
Informationszentrale für steuerliche Auslandsbeziehung (IZA)
Diese Organisation ist spezialisiert auf sachdienliche Informationen, die für die Tätigkeit des Fiskus wichtig sein könnten. Sie unterstützt die Finanzämter mit Hinweisen und indem sie beobachtet, welche aktuellen Entwicklungen sich grenzüberschreitend abzeichnen. Die IZA verwahrt zentral alle Unterlagen, die steuerlich relevant sein könnten, und stellt auch eigene Ermittlungen an. Besonderes Augenmerk gilt den Briefkasten- und Domizilgesellschaften, Steuerparadiesen und Anlagen in geschlossenen Auslandsfonds. Erfasst werden auch die vom Zoll bei der täglichen Arbeit gesammelten Daten.
Internetbanking
Ein Online-Konto in der Karibik ist nicht weiter entfernt als das bei der Bank in der Nachbarschaft. Und Bargeld gibt es am Geldautomaten nebenan. Wer online geht, lässt sich sowieso in der Regel
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