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Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Titel: Steuerstrategien fuer Kapitalanleger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Rudolf Goetzenberger
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eines Zertifikates ist im Regelfall eine Bank. Mit Zertifikaten können Kapitalanleger an der Kursentwicklung von Indizes oder Aktien teilhaben oder auch auf bestimmte Trends oder Strategien setzen. Bei Zertifikaten hängt die Höhe der Rückzahlung bzw. der Erfolg des Investments von der Entwicklung eines Basiswertes, z.B. eines Index, ab. Indexzertifikate verbriefen das Recht, bei Fälligkeit einen Rückzahlungsbetrag zu erhalten, der sich am jeweiligen Indexstand orientiert. Laufende Erträge gibt es bei Indexzertifikaten nicht; sie werden nicht verzinst. Ihr Wert hängt also ausschließlich vom Punktestand eines bestimmten Index (zum Beispiel des Deutschen Aktienindexes) ab. Bonuszertifikate zeichnen sich durch einen Sicherheitspuffer aus, der den Anleger bis zu einem gewissen Grad vor Verlusten schützt. Entscheidend für den Anleger ist die Kursgrenze und die Bonusschwelle. Discountzertifikate sind börsennotierte Wertpapiere, deren Wertentwicklung entweder von einer bestimmten Aktie oder dem Stand eines bestimmten Aktienindexes abhängt. Beim Kauf dieser Zertifikate wird ein Discount gewährt. Dafür sind die Gewinnchancen begrenzt.
    Zertifikate entsprechen wirtschaftlich betrachtet dem Konstrukt einer Option. Zertifikate unterscheiden sich von Optionen dadurch, dass bei Letzteren eine Option ausgeübt werden muss (ansonsten das Optionsrecht wertlos verfällt), während Zertifikate Festgeschäfte sind.
    Einkünfte im Zusammenhang mit Zertifikaten unterliegen einer umfassenden einkommensteuerrechtlichen Erfassung mit Abgeltungsteuer. Bei Veräußerung oder Einlösung von Garantiezertifikaten (alle anleiheähnlichen Wertpapieranlagen, die unter den Wortlaut des § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 EStG fallen) ist stets der Unterschiedsbetrag zwischen dem Erlös und den Anschaffungskosten der Abgeltungsteuer zu unterwerfen. [32]
    Bei Vollrisikozertifikaten, bei denen der Emittent oder Inhaber ein entsprechendes Lieferrecht hat und auch davon Gebrauch macht (§ 20 Abs. 4a Satz 3 EStG) [33] , wirkt sich ein eventueller Verlust aus der Veräußerung der angedienten Wirtschaftsgüter (gelieferten Aktien usw.) erst im Jahr der Veräußerung selbst aus (analoge Regelung gilt auch für Veräußerungsgeschäfte angedienter Anteilscheine aus Aktien- und Umtauschanleihen). Im Umkehrschluss gilt, dass eine Versteuerung eines eventuellen Veräußerungsgewinns erst bei späterer tatsächlicher Veräußerung erfolgen muss.
    Beispiel:
Kauf Discount-Zertifikat auf XX Aktien am 27.8.2011 (nach dem 14.3.2007)
Einstandskurs 1000 €
Emittent liefert bei Fälligkeit 10 Aktien anstelle Barausgleich am 30.12.2011, Wert der XX Aktie = 60 €
Verkauf der 10 XX Aktien am 20.1.2012 zu 75 €
Verkaufserlös 750 €
Verlust
250 €
Geltendmachung des Verlustes Jahr
2012

    Steuerstrategie 7
    Während Gewinne aus Vollrisikozertifikaten der vollen Abgeltungsteuerpflicht unterliegen (Einkünfte i. S. des § 20 Absatz 1 Nummer 7 EStG), können Verluste aus einem Vollrisikozertifikat nicht steuermindernd geltend gemacht werden. Die Finanzverwaltung begründet dies damit, dass wenn bei diesen Zertifikaten zum Zeitpunkt der Endfälligkeit keine Zahlung mehr erfolgt, zum Zeitpunkt der Endfälligkeit kein veräußerungsgleicher Vorgang i. S. des § 20 Absatz 2 EStG vorliegt. Dasselbe gilt, wenn der Basiswert eine nach den Emissionsbedingungen vorgesehene Bandbreite verlassen hat oder es durch das Verlassen der Bandbreite zu einer – vorzeitigen – Beendigung des Zertifikats (z. B. bei einem Zertifikat mit „Knock-out“-Struktur) kommt. Kapitalanleger sollten daher solche Zertifikate mit Verlust tatsächlich an der Börse veräußern. Verluste aus einem tatsächlichen Veräußerungsvorgang können Kapitalanleger steuermindernd geltend machen. [34]
Besteuerung von Investmentfondsanteilen
Begriff
    Hinter einem Investmentfonds verbirgt sich eine gewerbsmäßig tätige Anlagegesellschaft, welche Gelder im eigenen Namen für gemeinschaftliche Rechnung der Anleger unter Rentabilitäts- und Risikogesichtspunkten in Wertpapieren oder anderen Kapitalanlagen (z.B. auch Immobilien) anlegt. Hierbei verfolgt jedes Fondsmanagement ihre eigene individuelle Anlagepolitik. Das Anlagekapital sammelt die Gesellschaft durch die Ausgabe von

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