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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Podest herunterspringen könntest, um dich auf die Suche nach verwerflichen Vergnügungen zu begeben.” Sie lachte. Es hatte sie immer sehr belustigt, wie sehr Annie von den Männern ihrer Familie behütet wurde. “Guy glaubt vermutlich, niemand dürfe dich mit Sex und Lust in Verbindung bringen. Du bist zu unschuldig”, fügte sie hinzu.
    “Aber ich will nicht unschuldig sein!” Annie empfand das Wort inzwischen beinahe schon wie eine Beleidigung.
    “Ja, Unschuld ist ganz schön langweilig, nicht wahr?”, stimmte Lacy ihr lachend zu. “Aber du hast nichts an diesem Bild geändert, indem du alle interessierten Männer abgewiesen hast. Dir steht ‘süß und unschuldig’ gewissermaßen auf der Stirn geschrieben, und ich schätze, die Männer in deiner Familie finden das wohl auch in Ordnung so. Ich weiß, dass Daniel es tut. Er wehrt sich dagegen, dich als erwachsene Frau zu sehen, obwohl ich ihn ständig ermutige, es endlich zu tun.”
    Annie stieß einen Seufzer aus. Wenn nicht einmal Lacy, die Daniel vergötterte, ihn zur Vernunft bringen konnte, wie sollte sie es dann bei Guy erreichen?
    “Natürlich habe ich Männer abgewiesen”, murmelte Annie. “Der einzige Mann, den ich will, ist Guy. Ich habe mich hoffnungslos in ihn verliebt, als ich achtzehn war.”
    Lacy setzte sich und schlug ihre langen Beine übereinander. “Erzähl.”
    Annie starrte Lacy unentschlossen an. Die Erinnerungen an jenen weit zurückliegenden Tag waren etwas sehr Kostbares für sie, und sie hatte nicht gewagt, ihren Freundinnen davon zu erzählen, weil diese alle selbst hinter Guy her gewesen waren. Und sie konnte sich vorstellen, was passiert wäre, wenn sie versucht hätte, Max oder Daniel davon zu erzählen.
    Sie seufzte und beschloss dann, sich Lacy anzuvertrauen. “Guy hat mich weinend im Garten angetroffen. Es war Muttertag, und ich war schrecklich traurig, obwohl ich selbst nicht weiß, warum. Ich erinnere mich ja nicht einmal an meine Mutter. Sie starb, als ich noch ganz klein war. Aber ich fühlte mich an jenem Tag sehr einsam. Dad pflegte damals an sämtlichen Feiertagen zu verschwinden, weil er die Erinnerung nicht ertrug, und der Muttertag war immer ganz besonders schwer für ihn. Daniel lernte in seinem Zimmer, und Max war nicht zu Hause.” Sie wandte den Blick ab. “Ich fühlte mich einfach so allein.”
    “Ich verstehe.”
    Wie immer war Lacys Ton sanft und mitfühlend. Annie war froh, eine Schwägerin zu haben, mit der sie reden konnte. “Guy setzte sich zu mir auf die Hollywoodschaukel und streichelte mir den Rücken, wie Männer es tun, wenn sie nicht wissen, was sie mit einer Frau anfangen sollen. Es hat ihn immer sehr beunruhigt, wenn ich weinte, vermutlich, weil ich es so selten tat. Wenn man mit so vielen Jungen aufwächst, wird man ganz schön unempfindlich.”
    Lacy verzog das Gesicht. “Ich weiß. Sie haben dich mehr wie einen kleinen Bruder behandelt als wie eine Schwester.”
    “Sie taten ihr Bestes, vor allem, als Dad immer verschlossener wurde. Und meistens machte es auch Spaß. Ich konnte alles tun, was sie taten, im See schwimmen, Baseball spielen … Sie haben mich nie von irgendetwas ausgeschlossen. Bis auf jenes eine Mal zumindest, als ich sie mit einer Clique Mädchen aus der Nachbarschaft heimlich Bier trinken sah. Ich dachte, Daniel würde mir eine Ohrfeige geben für mein Spionieren.”
    “Dieser Pharisäer.”
    Annie lachte. “Es war ihnen unangenehm, sobald ich mich auch nur ein bisschen weiblich gab. Als ich mir Ohrlöcher stechen ließ, schikanierten sie mich tagelang. Ich erinnere mich noch, wie ich Max einmal bitten musste, mir Tampons aus der Drogerie zu holen. Er fragte doch tatsächlich, wofür, und als ich ihn bloß wütend ansah, kriegte er ganz rote Ohren.”
    “Ist er dann gegangen und hat sie dir geholt?”
    “Na klar. Max würde alles für mich tun, aber er hat es nicht sehr gern getan. Von da an ließ er Daniel meine Einkäufe erledigen.” Wieder lachte sie. “Als Max auffiel, dass ich allmählich erwachsen wurde, meinte er vorwurfsvoll, mir ‘wüchsen Brüste’, als wäre das etwas, was ich täte, um ihn zu ärgern. Dann zog er los und kaufte mir einen Haufen Westen. Als ich mich weigerte, sie zu tragen, gewöhnte er sich an, vor mir zu gehen, damit niemand etwas merkte.”
    Lacy biss sich auf die Lippe, um nicht laut zu lachen. “Wie albern von ihm.”
    “Das kannst du laut sagen.” Annie schüttelte den Kopf. “Als ob jemand so unbedeutende Attribute

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