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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Taille, damit sie nicht ins Schwanken geriet. „Wenn du es vergisst, erzähle ich es dir noch mal. Ich habe vorhin mit der Bürgermeisterin gesprochen. Dabei erwähnte sie das Festival und den Tanz, den du aufführen willst, um Geld für dein Büchermobil zu sammeln. Sie meinte auch, dass du noch immer nach einem Mann suchst, der sich opfert. Wenn du willst, mache ich das.“
    Es dauerte einen Moment, bis Annabelle seine Worte verarbeitet hatte, doch dann riss sie die Augen auf. „Ehrlich? Du musst einen Lendenschurz tragen und dir das Herz rausschneiden lassen. Nicht in echt natürlich. Die Sache mit dem Herz. Da tue ich nur so.“
    „Klar. Ich hab schon weniger als einen Lendenschurz angehabt.“
    „Du warst nackt“, meinte Annabelle leise. „Ich habe deinen Hintern im Kino gesehen. Sieht nicht schlecht aus.“
    „Danke.“
    Sie hob die Hände. „Aber ich bin trotzdem nicht interessiert. Du weißt schon, an dir.“
    „Hab ich verstanden. Weil du mehr auf Shane stehst.“
    Sie nickte und bedeutete ihm, näher zu kommen. „Ich bin noch immer in ihn verliebt. Und ich glaube, das wird sich auch nie mehr ändern. Er weiß es aber noch nicht.“
    Clay überraschte sie, indem er sie umarmte. „Ich freue mich darüber“, sagte er leise, nachdem er sie wieder losgelassen hatte. „Er verdient jemanden wie dich.“
    „Finde ich auch.“
    Sanft legte er ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie herum. „Shane beobachtet uns. Er ist dort drüben.“
    „Okay. Danke.“
    Sie setzte sich in Bewegung. Die Musik kam ihr auf einmal so laut vor, und plötzlich hatte sie auch so ein komisches, ungutes Gefühl im Bauch. Der Schwips vom Champagner entwickelte sich mehr zu einem Kopfschmerz.
    Das ist gar nicht gut, dachte sie und grübelte, ob es jetzt wohl vorbei war mit denGlücksgefühlen. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn ich ins Haus gehe und mich ein paar Minuten hinlege, überlegte sie, bevor sie entschied, dass sie vorher noch mit Shane reden wollte. Als sie sich umdrehte, stieß sie mit Nevada zusammen.
    „Entschuldige“, sagte sie hastig. „Ich habe nicht geguckt.“
    Nevada lachte. „Nein, es lag an mir. Ich habe nicht aufgepasst.“ Nevada drückte ihre Hand und strahlte über das ganze Gesicht. „War das nicht eine wunderschöne Hochzeit? Ist nicht alles perfekt?“
    Annabelle musterte ihre Freundin. „Ist bei dir alles okay? Du kommst mir so, ähm, anders vor heute.“ Sie konnte ja schlecht sagen: „zu glücklich“, das wäre dann doch ein wenig peinlich. Auch wenn man mit Nevada viel Spaß haben konnte, war sie keine Frau, die häufig vor Freude außer sich war. „Oder genießt du den Champagner so sehr wie ich?“
    Nevada holte tief Luft und seufzte. „Es liegt nicht am Champagner“, gab sie zu. „Ich habe gar keinen getrunken.“ Sie blickte sich um und senkte dann die Stimme. „Tucker und ich haben gerade herausgefunden, dass ich schwanger bin. Das kommt total überraschend. Wir haben verhütet. Aber wir sind frisch verheiratet und waren nicht gerade untätig, daher vermute ich mal, haben wir es entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch geschafft. Eigentlich wollten wir noch ein paar Jahre warten, aber jetzt ist es passiert.“
    Sie strahlte. „Ich freue mich so.“
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte Annabelle. „Das sind ja tolle Neuigkeiten. Ist es noch geheim?“
    „Ja. Wir wollen es erst nächste Woche verkünden. Wir haben es erst gestern rausgefunden und wollten uns nicht auf Heidis und Rafes Hochzeit in den Vordergrund drängen.“ Nevada umarmte sie. „Ich habe solch ein Glück. Erst Tucker und jetzt auch noch ein Baby.“ Sie lachte und ließ Annabelle wieder los. „So, jetzt muss ich wieder zu meinen Schwestern. Lass uns doch nächste Woche mal mittags zusammen essen gehen.“
    „Gern.“
    Annabelle sah ihr hinterher, bevor sie sich auf den Weg zu Shane machte. Abrupt blieb sie jedoch stehen, als der Champagner-Schwips schlagartig verschwand, so als wäre er nie da gewesen. Kalter Schweiß brach ihr aus, als ihr eine Möglichkeit durch den Kopf schoss, die eigentlich unmöglich war. Nevadas Worte hallten in ihrem Kopf wider, so laut wie Glockengeläut, so beängstigend wie das Donnern eines herannahenden Zuges.
    Eine unerwartete Schwangerschaft … Sie hatten verhütet. Eine unerwartete Schwangerschaft …
    „Nein“, wisperte Annabelle. „Nein. Das kann nicht sein. Das ist unmöglich.“
    Sie waren vorsichtig gewesen. In all den Nächten, in denen sie sich wieder

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