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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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dabei hatte sie doch eigentlich vorgehabt, sich den Abend damit zu vertreiben, sich ihre Lieblingskochshow im Fernsehen anzuschauen. Wie hieß es so schön? Die, die es draufhatten, taten – in diesem Fall kochten – es, die, die es nicht konnten, sahen es sich im Fernsehen an.
    „Bin gleich zurück“, sagte sie und verschwand in die Küche.
    Sie holte den Weißwein aus dem Kühlschrank und fand auch noch ein paar Kekse, die in nur zwölf Minuten fertig gebacken waren. Nachdem sie den Ofen angeschaltet hatte, holte sie Käse und Cracker heraus und überlegte, ob sie einen Pfirsich aufschneiden sollte. Gerade als sie ihn abgewaschen hatte, kam Shane aus dem Schlafzimmer.
    Vollständig angezogen.
    „Du gehst?“, fragte sie entgeistert, während ihr der Saft des Pfirsichs von den Fingern tropfte.
    „Ich überlasse dich deinem wohlverdienten Feierabend“, meinte Shane, beugte sich vor und gab ihr einen Kuss.
    „Das verstehe ich nicht.“
    Als er das Essen entdeckte, das sie auf die Arbeitsplatte gestellt hatte, runzelte er die Stirn. „Hast du gedacht, ich würde bleiben?“
    Sie ließ den Pfirsich auf die Spüle fallen und wischte sich die Hände an ihrem Morgenmantel trocken. „Nein. Natürlich nicht.“
    „Annabelle, das war doch nur Sex, oder nicht? Es ging doch bloß darum, die Sache endlich hinter uns zu bringen, damit ich dich aus dem Kopf bekomme und wir uns wieder normal verhalten können.“
    Eine vernünftige, erwachsene Reaktion wäre vermutlich gewesen, wenn sie entweder zugestimmt oder ruhig erklärt hätte, dass ihr leider nicht klar gewesen wäre, dass sie sozusagen nur auf Abruf zur Verfügung zu stehen hatte. Stattdessen platzte es aus ihr heraus: „Ach ja? Jetzt, wo du mich vernascht hast, bist du also wieder frei und kannst mit deinem Leben weitermachen?“
    Er trat einen Schritt zurück. „So hätte ich das nicht ausgedrückt“, erwiderte er vorsichtig.
    „Hättest du wohl.“ Sie schnappte sich den Pfirsich und schleuderte ihn in Shanes Richtung.
    Hastig wich er aus, sodass der Pfirsich an ihm vorbeiflog und klatschend auf ihrem Wohnzimmerteppich landete.
    Schnell griff sie nach dem in Plastik eingewickelten Käse.
    „Du warst geil“, fuhr sie ihn an, wobei ihre Stimme sich fast überschlug, „also bist du hergekommen, um Abhilfe zu schaffen.“
    „So war es nicht.“
    Mit aller Kraft warf sie ihm den Käse entgegen, gefolgt von der Packung mit den Crackern. Gekonnt wich er beidem aus.
    „Du bist sauer.“
    „Ich? Wie kommst du auf die Idee? Du kreuzt hier unangemeldet auf, schläfst mit mir und verschwindest dann schneller, als man gucken kann. Denn, hey, jetzt hast du mich ja vernascht, und alles ist wieder gut. Was sollte mich daran stören? Hau bloß ab!“
    Suchend blickte sie sich nach einem weiteren Wurfgeschoss um und entdeckte eine schwere Bratpfanne auf dem Herd.
    „Annabelle, nicht“, begann er.
    Die Hände nach der Pfanne ausstreckend, meinte sie: „Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich jetzt schleunigst machen, dass ich verschwinde.“
    „Lass uns darüber reden. Sei doch vernünftig.“
    Sie brauchte beide Hände, um die Pfanne hochzuheben. „Sehe ich so aus, als wollte ich jetzt vernünftig reden?“
    „Annabelle“, sagte er noch einmal, trat aber gleichzeitig den Rückzug an.
    „Verschwinde, Shane“, brüllte sie. „Mach, dass du hier rauskommst.“
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging.
    Sie wartete, bis sich die Haustür hinter ihm geschlossen hatte, ehe sie die Bratpfanne wieder auf den Herd stellte. Schwer atmend ermahnte sie sich, ja nicht loszuheulen. Kein Mann war es wert, dass man ihm auch nur eine Träne nachweinte. Niemals.

9. KAPITEL
    Am nächsten Morgen wachte Shane früh auf. Was angesichts der Tatsache, dass er ohnehin schlecht geschlafen hatte, kein Wunder war. Immer wieder hatte er über den Abend mit Annabelle nachdenken müssen, während er versucht hatte zu verstehen, warum das Ganze so katastrophal geendet hatte.
    Es hat damit angefangen, dass ich überhaupt zu ihr gefahren bin, dachte er, als er sich angezogen hatte und in die Küche ging. Sie hatte eine Versuchung dargestellt, der er nicht hatte widerstehen können. Dafür zahlte man immer einen Preis. Und vielleicht hätte er ein paar Dinge ausführlicher mit ihr bereden und klarstellen sollen, bevor sie sich miteinander eingelassen hatten.
    Als er in die Küche trat, sah er, dass Heidi bereits auf war. Schon ganz früh melkte sie die Ziegen und war daher

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