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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sie erinnerst. Aber es liegt gar nicht so sehr an dir, sondern an mir. Das Gefühl, dich unbedingt haben zu müssen. Bei ihr war es schon heftig, aber bei dir ist es noch viel schlimmer. Du meine Güte, sogar mein Hengst ist verrückt nach dir.“
    Er klang wirklich verzweifelt, aber so leicht würde sie ihm nicht noch einmal vertrauen.
    „Ich wollte dich von der ersten Sekunde an“, verriet er ihr. „Vorgestern Abend, als ich zu dir gekommen bin, als du mich reingelassen hast, brauchte ich dich dringender als die Luft zum Atmen. Anschließend dachte ich, ich wäre von dir befreit. Das ist das, was ich gemeint habe. Dass wir einfach wieder Freunde sein könnten.“
    „Oh, sicher. Weil ich auch so gern mit Männern befreundet bin, die davon ausgehen, dass sie, wenn sie einmal mit mir geschlafen haben, lebenslang davon geheilt sind.“
    Er ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen. „Ich mache schon wieder alles falsch, oder?“
    „Kann man so sagen, ja.“ Aber so langsam begann sie, seine verquere Männerlogik zu begreifen. Leider bestätigte sich alles, was sie die ganze Zeit befürchtet hatte. Sie sehnte sich nach Liebe mit all ihren Komplikationen, während Shane auf Sicherheit aus war. Keine gute Kombination.
    „Du hast angenommen, dass der Sex mit mir bestimmt nicht so gut sein würde, wie du es dir ausgemalt hattest“, fuhr sie fort. „Weil du von etwas geträumt hast, das es gar nicht gibt. So als würde man mit einem Filmstar zusammen sein.“
    Er nickte langsam. „Vielleicht“, gab er zu, wobei er sowohl vorsichtig als auch misstrauisch klang.
    „Als wir also durch waren, hast du das Gefühl gehabt, deinen Traum gelebt zu haben und da weitermachen zu können, wo du vorher stehen geblieben warst.“
    „So in der Art.“
    „Danach so prompt zu verschwinden hatte also absolut nichts mit mir zu tun.“
    Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her.
    Sie lächelte. „Ich meine, du hast nicht an mich gedacht. Es war nichts Persönliches. Du hast mich nicht verlassen, sondern bist nur deiner vermeintlichen Freiheit entgegengerannt.“
    „Ja, ich dachte, ich wäre über dich hinweg.“
    „Aber das bist du nicht?“
    Die Frage platzte aus ihr heraus, ohne dass sie vorher darüber nachgedacht hatte, was sie damit heraufbeschwor. Sobald die Worte heraus waren, hingen sie wie eine dunkle Wolke in dem kleinen Büro.
    Shane richtete sich auf. „Nein, bin ich nicht. Ich wäre es gerne, Annabelle. Ich will dir nichts vormachen. Aber vielleicht muss ich einfach die Realität akzeptieren. Du bist jemand, der es immer schaffen wird, meine Aufmerksamkeit zu erregen, sobald du einen Raum betrittst. Das rechtfertigt aber nicht, was ich gesagt oder getan habe, und dafür möchte ich mich noch einmal entschuldigen.“
    Zum ersten Mal seit Langem hatte es ein Mann geschafft, sie sprachlos zu machen, und das nicht auf schlechte Weise. Shane gab zu, dass zwischen ihnen eine hochexplosive Anziehungskraft bestand, und er konnte die Tatsache, dass er sie begehrte, nicht kontrollieren. Das war ein schöner Gedanke. Andererseits landete sie damit wieder in derselben Kategorie wie seine Ex. Für ihn würde sie immer die Art von Frau bleiben, der er nicht trauen wollte oder konnte.
    Dies war eindeutig der Moment, an dem eine intelligente Frau beschließen würde, die Sache zu beenden.
    „Ich akzeptiere deine Entschuldigung“, sagte sie.
    „Danke.“
    „Es tut mir leid, dass du so besessen von mir bist.“
    Er grinste. „Nein, tut es nicht. Aber damit kann ich leben. Mir gefällt deine Idee, dass wir Freunde sind. Können wir das wieder sein, oder habe ich zu großen Schaden angerichtet?“
    Wenn sie ehrlich war, würde sie ihn lieber als Liebhaber behalten. Der Sex mit ihmwar unglaublich gewesen, sodass sogar zwei Tage später noch Schauer der Lust ihren Körper durchrieselten, wenn sie nur daran dachte. Doch sie erhofften sich beide sehr unterschiedliche Dinge vom Leben. Jeder von ihnen hatte nach der wunderbaren Erfahrung, die sie gemeinsam gemacht hatten, ein anderes Ende vor Augen. Freunde zu sein war vielleicht nicht unbedingt sexy, aber auf die Weise verschwendete sie sich wenigstens nicht erneut an einen Mann, der nicht verstand, wer sie wirklich war oder was sie wollte.
    „Natürlich können wir Freunde bleiben“, sagte sie zu ihm. „Hast du das ernst gemeint, was du eben gesagt hast? Dass du eine Frau suchst, die ruhig und langweilig ist?“
    „Ja, sicher. Langweilig klingt in meinen Ohren richtig

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