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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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elf Jahre alt – gingen an ihnen vorbei und die Treppe hinauf. Shane machte ihnen Platz.
    „Du bist noch immer sauer“, stellte Rafe fest, als die Mädchen außer Hörweite waren.
    „Nein.“
    „Bist du wohl. Das merke ich doch. Du benimmst dich echt idiotisch.“
    „Du hast ja nicht gesehen, was passiert ist“, rechtfertigte Shane sich und merkte, dass er sich schon wieder aufregte.
    „Ich habe davon gehört. Clay hat sich angeboten, das Opfer für Annabelles Zeremonie zu spielen, und sie haben sich umarmt.“
    Das versuchte Shane sich auch die ganze Zeit einzureden – dass es nichts weiter gewesen war. Aber trotzdem konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass er einmal mehr als der Dumme dastand. Das war ihm mit Rachel viel zu oft passiert.
    „Wenn es aber mehr war …“, begann er.
    Rafe unterbrach ihn mit einem vehementen Kopfschütteln. „Das Büchermobil ist Annabelle doch extrem wichtig, oder?“
    „Ja.“
    „Deshalb ist sie anfangs doch zu dir gekommen, oder? Weil sie Reiten lernen und diesen Pferdetanz machen wollte.“
    Shane schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und nickte.
    „Sie hat dir doch auch von dem Programm erzählt und dich gefragt, ob du das Opfer sein willst, richtig? Hast du das nicht abgelehnt?“
    „Hör auf, so logisch zu sein. Darum geht es doch hier gar nicht.“
    „Nein, hier geht es darum, dass du dich wie ein Depp aufführst. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten. Das Problem liegt tief in dir begraben, und das weißt du auch. Du machst dir so viele Sorgen darum, dass Annabelle so wie deine Exfrau sein könnte, dass du sie von dir stößt, obwohl sie gar nichts falsch gemacht hat. Aber du wirst dich nie von deiner Vergangenheit befreien, wenn du sie nicht endlich loslässt.“
    Rafe starrte ihn so eindringlich an, dass Shane den Blick abwandte. „Meinst du, ich wüsste das nicht?“
    „Anscheinend nicht, so wie du dich verhältst. Clay hat angeboten, deiner Freundin zu helfen. Deiner Freundin. Glaubst du, er würde deine Beziehung zu Annabelle nicht respektieren? Glaubst du etwa, er würde sich dazwischendrängen wollen?“ Rafe hielt kurz inne, als zwei weitere Mädchen die Treppe hinauf nach oben liefen.
    Danach senkte er die Stimme. „Du bist verrückt nach ihr, und du bist dabei, es zu versauen. Meinst du, du kriegst es auch besser hin?“
    „Ich will es nicht besser hinkriegen. Ich will mir sicher sein.“
    „Manchmal ist es so, dass man dem Menschen, den man sehr mag, einen Vertrauensvorschuss geben muss. Und dies ist so ein Zeitpunkt. Geh, und rede mit ihr. Lass sie wissen, dass du Hilfe brauchst, um diese Sache zu überwinden. Aber das schaffst du, wenn du ein wenig Vertrauen in sie hast. Und vielleicht in dich selbst.“
    Shane überlegte, ob er seinem Bruder einen Schlag verpassen sollte, wusste aber, dass Rafe das nicht so gut wegstecken würde wie Clay. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass Rafe recht hatte. Mit allem.
    „Die Ehe scheint dir gutzutun.“
    Rafe grinste. „Heidi tut mir gut. Du bekommst gerade eine zweite Chance, Brüderchen. Vermassle es nicht.“
    Annabelle ließ die Zügel locker, damit Khatar sich seinen Weg selbst suchen konnte. Kurze Zeit zuvor war sie zur Ranch gekommen, um sich mit Shane zusammenzusetzen und ihm von der Schwangerschaft zu erzählen. Doch von May hatte sie dann erfahren, dass Shane mit Rafe nach Fool ʼ s Gold gefahren war, um nach Büroräumen für Rafes Firma zu suchen. Statt also die Zeit mit Hin- und Herlaufen zu verbringen, was sie noch nervöser gemacht hätte, hatte sie sichentschieden, mit Khatar auszureiten.
    Während der vergangenen Wochen waren sie und Shane häufig zusammen geritten. Sie hatten mit Khatar an den Tanzschritten gearbeitet, bevor sie die Ranch verlassen und in Richtung Shanes Grundstück aufgebrochen waren.
    Jetzt lenkte sie Khatar ebenfalls dorthin. Anscheinend erinnerte er den Weg, denn er trabte munter voran.
    Schließlich kamen sie zu einer Baumgruppe, die die Grenze zu Shanes Grundstück markierte. Von hier aus war es ein zehnminütiger Galopp bis zur Baustelle.
    Annabelle ritt nicht allzu dicht heran, um den Hengst nicht zu ängstigen. Die Ställe waren fast fertig, und auch der Bau des Hauses kam gut voran. Shane hatte die meisten ihrer Vorschläge aufgegriffen, und seine Bauunternehmerin hatte Annabelle angerufen, um sich bei ihr für die Hilfe zu bedanken. Sonst, so vermutete sie, wäre Shane noch längst nicht so weit, was das Aussuchen von Steckdosen,

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