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Stille Nacht (German Edition)

Stille Nacht (German Edition)

Titel: Stille Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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beleuchtet wie einen verdammten Weihnachtsbaum vorzufinden.
    Joe blickte um die Veranda herum. Sein neuer Auftrag, Partyplaner Kendall Metcalf, muss jeden Weihnachts- und Bastelladen zwischen Bozeman und Billings aufgekauft haben.
    Da war überall Weihnachtszeug.
    Warum nicht gleich mit einem verfluchten, blinkenden, roten Neonpfeil auf das Haus zeigen. Hier bin ich. Komm und hol mich!
    Verdammt, zur Hölle damit.
    Er ließ eine Hand in seiner linken Manteltasche, wo die Finger den Griff seiner spezialangefertigten HK Mark 23 locker umfassten. Er würde eher ein Loch in seinen Lieblingsmantel schiessen, als von einem großen, bewaffneten Mann auf der anderen Seite der Tür überrascht zu werden.
    Joe war nur am Rande etwas beunruhigt, dass er die Camerons nicht erreichen konnte bevor er die Skihütte verließ, oder dass er deren Mobiltelefonnummern nicht hatte. Starker Wind und Schneestürme brachten oft die Telefonlinien in dieser Gegend höllisch durcheinander.
    Vor Kälte in seinem Mantel gekrümmt, stocherte er auf die Türglocke. “Macht euch auf die Socken, Leute.” Als dies keine unmittelbare Antwort hervorrief, pochte er seine Faust heftig ein paar Mal gegen die Tür, was den übergroßen Weihnachtskranz zum Tanzen brachte. “Macht die verdammte T—”
    Er hörte den leisen Signalton von innen, als der Sicherheitsalarm deaktiviert wurde. Die Tür schwang auf und golden leicht schwappte der unverwechselbare Duft von backenden Keksen auf die Veranda. Joes Herz kam beinahe ins Stocken, beim ersten Blick auf die Amazone, die sein Schützling war.
    Kendall Metcalf war sinnlich anziehend. Jeder kurvige, großartige Zentimeter an ihr. Ihr Haar, das intensivste Rot das Joe je gesehen hatte, schmiegte sich wie flüssiges Feuer über ihre Schultern. Ihre Füße waren nackt, und schwarze Leggings betonten jeden unglaublichen Zentimeter ihrer langen, langen, langen Beine. Ein roter Pullover verkündete in kursivem, weißem Schriftzug über ihrem Busen, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, HO HO HO Y’ALL.
    Bevor er sie in die Zange nehmen konnte, dafür die Tür geöffnet zu haben ohne sich zuerst zu vergewissern, wer draußen stand, packte sie seine Hand und zog ihn praktisch hinein. “Gott, bin ich froh Sie zu sehen .”
    Joe wäre in diesem Moment ausser sich gewesen, Attila den Hunnen zu sehen. Seine verrückte Nase war gefühllos. Er trat in die Wärme des Hauses ein, gab der Tür einen Fußtritt, versperrte sie und drückte den Knopf um die Alarmanlage zu reaktivieren, bevor er sich zu ihr umdrehte. Ein weiblicher Duft überlagerte den Duft von Tanne, Vanille-Kerzen und Backen. Als Reaktion darauf schoß seine Temperatur hoch, was ihn um Vieles schneller und effizienter aufwärmte, als eine heiße Dusche. Allerdings nicht ganz so schnell wie sein Ärger darüber, dass sie die Tür geöffnet hatte ohne sich zu vergewissern wer zum Teufel klopfte. Um Himmels Willen.
    “Gott. Sie müssen ein Eiszapfen sein,” sagte sie heiter, ohne von seinem versteinerten Blick Notiz zu nehmen. “Tauen wir Sie erst mal auf.” Sie blickte auf das Bedienfeld, sah offensichtlich, dass das Licht an war, verzog das Gesicht etwas, ging dann quer über die weite Eingangshalle in Richtung Küche. Ohne sich umzudrehen, um zu sehen ob er ihr folgte.
    “Ich mache gerade meine Millionste Kanne Kaffee. Ich bin dem Zeug immer verfallen, wenn es so kalt ist, geht es Ihnen nicht genauso? Hier, kann ich Ihren Ma—Nein, Sie haben Recht. Behalten Sie ihn an, bis Sie aufgetaut sind. Hier entlang.”
    Sie hatte sich possierlich Zeit genommen die Tür aufzumachen, aber nun da er drinnen war, bewegte sie sich in Lichtgeschwindigkeit und hatte sich noch nicht besonnen, einen Atemzug zu nehmen. Was Joe sehr entgegenkam. Er war ein Mann der Taten und weniger Worte. Er vermutete, sobald dies vorüber war, würde sie weder das eine noch das andere schätzen.
    Das Haus war seelig warm und der Duft ließ einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Weihnachtsduft war überall, aber das war es nicht, was seinen Speichelfluß anregte. Sie duftete so sauber und frisch wie … er runzelte die Stirn, als er ihr in die Küche folgte. Eine Art von … Frucht? Ja. Birnen oder dergleichen. Frisch und sauber und—Jesus, es ging durch mit ihm —saftig. Sie ging hinüber, um ihm eine riesige Kaffeetasse einzuschenken, brachte diese zurück zur Kücheninsel, wo eine andere halb gefüllte Tasse neben dem Ofenblech mit heiß-aus-dem-Ofen Keksen stand.

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