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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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das Leben außerhalb des Mutterleibs. Etwa 60 % aller reifen gesunden Neugeborenen entwickeln in den ersten Lebenstagen eine solche Gelbsucht. Nach dem fünften Lebenstag lässt die Gelbfärbung in der Regel wieder nach.
Wie entsteht die Neugeborenengelbsucht?
    Im Körper neugeborener Babys wird kurz nach der Entbindung ein Teil der roten Blutkörperchen, die sie nach der Geburt nicht mehr benötigen, abgebaut. Bei diesem Prozess entsteht der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin, der durch die Leber in die Gallenwege transportiert und anschließend über den Darm ausgeschieden wird. Da die noch unreife Neugeborenenleber nicht in der Lage ist, das gesamte Bilirubin sofort zu verarbeiten, kommt es zu einem Bilirubinstau im Blut und in der Folge zu einer Ablagerung der Substanz im Unterhautfettgewebe. Die Leber bewältigt den Abbau dieses Staus oft jedoch innerhalb weniger Tage, wonach sich die Hautfarbe wieder normalisiert. Die Bilirubinwerte Ihres Säuglings werden in den ersten Tagen nach der Geburt regelmäßig kontrolliert. Beim Übersteigen eines Grenzwertes wird Ihr Arzt eine Fototherapie verordnen, die den Abbau des gelben Gallenfarbstoffs unterstützt.
Wie können Sie Ihrem Kind helfen?
    Häufiges Anlegen und die regelmäßige Aufnahme der für das Neugeborene so wichtigen und wertvollen Vormilch (Kolostrum) hilft, den Prozess anzukurbeln und damit den Abbau des gelben Gallenfarbstoffes zu beschleunigen. Bilirubin verursacht neben der Gelbfärbung der Haut meist auch eine erhöhte Schläfrigkeit. Deshalb ist es notwendig, dass Sie Ihr Baby in dieser Zeit oft wecken, um es stillen zu können.
    Stillen Sie während dieser Phase etwa zehnbis zwölfmal innerhalb von 24 Stunden. Legen Sie sich Ihr Baby möglichst oft und lange auf die Brust, das unterstützt seine Anpassung an das Leben außerhalb der Gebärmutter und seine Saugbereitschaft. Mit einer guten Stillbetreuung, ausreichender Flüssigkeits- und Wärmeversorgung und viel Sonnenlicht ist die Neugeborenengelbsucht bald überwunden.
    Hohe Bilirubinwerte
    »Unser Kind wurde 18 Tage zu früh geboren. Ich legte Ellen das erste Mal im Kreißsaal an und war froh, dass sie problemlos an meiner Brust saugen konnte. Am dritten Tag kam dann der Milcheinschuss. Da es sowohl Ellen als auch mir gut ging, konnten wir am folgenden Tag die Klinik verlassen. Beim zweiten Hausbesuch der Hebamme stellte sich heraus, dass unsere Tochter recht hohe Bilirubinwerte hatte und daher sehr schläfrig war. Die Kleine trank nicht so gut, denn sie war immer sehr schnell müde und schlief ein. Alle Tricks wie z. B. Kitzeln, zwischendurch Wickeln usw. halfen nur wenig.
    Um den Bilirubinabbau zu beschleunigen, legten wir Ellen zum Sonnenbaden ans Fenster. Die Hebamme legte sehr großen Wert auf einen engmaschigen Kontakt zu uns, damit sie es in dieser Situation verantworten konnte, uns zu Hause zu lassen. Sie gab mir den Rat, meine Tochter von nun an alle zwei Stunden, vom letzten Stillbeginn an gerechnet, zu wecken und anzulegen. Das führte aber dazu, dass oft zwischen dem Ende des einen Stillens mit Wickeln und dem nächsten Stillen nur noch eine halbe Stunde Pause lag .
    Deshalb gelang es mir nur sehr selten, sie aufzuwecken und ich zögerte das Stillen länger hinaus, als empfohlen. Nach drei bis vier Stunden meldete Ellen sich wieder von alleine, was ich als gutes Zeichen wertete .
    Trotzdem nahm sie ab dem sechsten Lebenstag nur sehr langsam zu. Erst an ihrem 18. Lebenstag hatte unser Baby das Geburtsgewicht wieder erreicht .
    Ich hatte zu dieser Zeit den Eindruck, dass sie gut trank.
    Am 31. Lebenstag wog Ellen gerade mal 180 Gramm mehr als bei der Geburt. Die Kinderärztin legte mir nahe, eine Waage auszuleihen und das Baby vor und nach jeder Mahlzeit zu wiegen. Sie sprach auch einmal das Wort ›zufüttern‹ aus, allerdings ohne mich dazu zu drängen. Wir sollten jetzt häufiger zur Kontrolle in die Praxis kommen. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, vielleicht doch nicht richtig und ausreichend stillen zu können. Gleichzeitig spürte ich auch, dass ich die Situation ändern musste und dass ich moralische Unterstützung brauchte. Mein Mann gab mir die notwendige Rückendeckung. Ich rief meine Hebamme an, die mir daraufhin nochmals zwei spezielle milchbildungsfördernde Getränke empfahl. Zusätzlich wandte ich mich an eine Stillberaterin. Auch meine Frauenärztin sprach mir gut zu. Jede dieser drei Frauen ermunterte mich zum Weiterstillen. Ich legte Ellen nun häufiger an und konnte

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