Stillen
konzentrieren können.
Auch wenn Sie anfangs befürchten, dass Ihnen das Stillen von Zwillingen nicht gelingen könnte, rate ich Ihnen, diesen Weg beherzt zu gehen. Seien Sie gewiss: Die Natur hat vorgesehen, dass auch Zwillinge ohne Zusatznahrung an der Mutterbrust gut gedeihen können. Im Mutterleib haben Sie schließlich auch beide Kinder versorgt.
Ihre Kinder zu stillen, ist nicht nur bedeutend praktischer und zeitsparender, als sie mit Industrienahrung zu füttern, es ist zudem in vieler Hinsicht bedeutend gesünder und preisgünstiger. Nachdem sich das Stillen bei Ihnen gut eingespielt hat, werden für Sie die vielen Nachteile des Nichtstillens deutlich erkennbar werden. Die Voraussetzungen für eine befriedigende Stillzeit müssen Sie allerdings selbst schaffen:
Stimulieren Sie Ihre Brust oft genug und effektiv, indem Sie Ihre Kinder zu Beginn der Stillzeit zehn- bis zwölfmal, später mindestens sechs- bis achtmal innerhalb von 24 Stunden stillen. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie Ihre Milchbildung mit einer elektrischen (Intervall)Milchpumpe anregen, so dass Sie die gleiche Häufigkeit der Bruststimulation erreichen.
Führen Sie Ihrem Körper ausreichend hochwertige Ernährung und geeignete Getränke zu. Sie haben bei der Milchbildungeinen erhöhten Energie- und Flüssigkeitsverbrauch, der durch hinreichendes Essen und Trinken ausgeglichen werden kann.
Auch Zwillinge können Sie stillen.
Probieren Sie mehrere Stillpositionen aus.
Nacheinander oder gleichzeitig stillen – Was ist besser? Auf diese oft gestellte Frage gibt es keine pauschale Antwort. Auch Zwillinge haben individuelle Bedürfnisse. Es kann – vor allem in den ersten Lebenswochen – möglich sein, dass eines der Babys öfter gestillt werden möchte als das andere. Dann ist es notwendig, sich nach den Bedürfnissen Ihrer Kleinen zu richten. Trotzdem rate ich Ihnen, immer wieder zu probieren, die Kinder gemeinsam anzulegen. Wenn Sie zwei Kinder zur gleichen Zeit stillen, nutzen Sie Ihre wertvolle Zeit am besten aus.
Bitten Sie Ihre Hebamme, Ihnen am Anfang zu helfen, die Kinder in verschiedenen Stillpositionen anzulegen. Um beim beidseitigen Anlegen eine möglichst bequeme Position zu bekommen und um die Babys gut abstützen zu können, sollten Sie genügend Kissen und aufgerollte Handtücher bereithaben. Viele Frauen entscheiden sich für den Kauf eines geeigneten Stillkissens. Ein solches Kissen bietet eine optimale Händefreiheit, um beide Kinder gleichzeitig beim Stillen in der richtigen Position zu lagern oder sie problemlos von einer zur anderen Brustseite bringen zu können.
Ich legte mich einfach mit meinen Babys ins Bett
»Maya und Lara kamen Ende der 39. Schwangerschaftswoche durch eine Spontangeburt zur Welt. Meine Kleinen hatten allerdings einige Probleme beim Trinken, denn meine Brustwarzen waren zu flach, sodass die Babys sie zuerst noch nicht richtig fassen konnten. Also pumpte ich die ersten Tage im Krankenhaus die Milch ab und gab sie meinen Mädchen aus der Flasche. Allerdings legte ich sie zu jeder Mahlzeit zuerst an die Brust an. Es war sehr stressig, denn beide hatten gleichzeitig Hunger und ich konnte meine Zwillinge noch nicht gleichzeitig stillen oder füttern. Zwischendurch pumpte ich auch häufig Milch ab, da ich so viel bildete, dass ich ohne Mühe noch ein weiteres Kind hätte mitversorgen können.
Bereits nach einem Tag konnte ich den gewünschten Erfolg verbuchen, denn Maya und Lara tranken nun endlich gut an der Brust.
Meine Hebamme half mir immer wieder beim Anlegen der Babys, aber Maja und Lara tranken so gut wie nichts aus der Brust. Nach acht Tagen wurde ich entlassen. Meine Brüste wa ren genau wie an den vorherigen acht Tagen prall gefüllt. Ich nahm eine elektrische Milchpumpe mit nach Hause. Kaum war ich daheim, hatte ich das Gefühl, meine Brüste seien leer. Beim Abpumpen konnte ich tatsächlich auch nur noch etwa 20 ml Muttermilch auf jeder Brustseite gewinnen. Ich bereitetemir pro Tag etwa drei Liter Milchbildungs- und Fencheltee. Dadurch wurde meine Milchbildung wieder etwas gesteigert. Der hohe Aufwand durch das Pumpen im dreistündigen Abstand, das Anlegen der schreienden Babys, das ständige Auskochen von Schnullern und Fläschchen stresste mich nach einer Woche so sehr, dass ich beschloss, ab sofort nur noch zu stillen.
Zum Glück wurde ich noch von meiner Mutter unterstützt. Also legte ich mich einfach mit meinen Babys ins Bett und nahm eine Kanne Tee und Snacks mit. Ich bot
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