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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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sah ihn fragend an.
    »Oh, hallo Sir«, sagte er ruhig und mit einem fröhlichen Lächeln wodurch er mehrere Reihen von nadelartigen Zähnen offenbarte die die gleiche Farbe wie die jeweilige Hälfte hatten. »Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Sind Sie etwa mit diesen Draconigena befreundet?«
    Jon konnte nicht antworten. Das Auftreten des Roboters und die Art wie er sprach überraschten ihn vollkommen.
    »Oh«, sprach der Androide traurig und blinzelte mit seinem dritten Auge. »Anscheinend ist das Alkahest in Ihrem Körper fast aufgebraucht.« Er seufzte kurz. »Leider ist es heutzutage unmöglich, an Nachschub zu kommen.« Im nächsten Moment wandte er sich wieder den Mülltonnen zu. »Panazee ist leicht zu bekommen, Alkahest fast gar nicht und Azoth.« Er lachte herablassend. »Viele wissen nicht einmal das es existiert.«
    »… Ich – muss jetzt gehen«, sagte Jon nur und lief wieder zurück zu seinem Wagen. Der Roboter war derweil wieder mit dem durchwühlen des Abfalls beschäftigt.
     
    Es regnete stark, als Jon sein Heim erreichte. Nicht weit entfernt beobachtete jemand, wie er langsam an das Gebäude heranfuhr. Man konnte die Person nicht erkennen, da sie im Schatten stand, doch man konnte deutlich ihre goldenen Augen sehen, die hell leuchteten.
    Langsam näherte sich ihm eine weitere Person, deren Augen ebenfalls golden strahlten.
    »Du kümmerst dich also heute darum?«, fragte eine kalte Frauenstimme.
    »Er ist uns verdammt nahe gekommen«, sagte eine Männerstimme in einem starken Ton. »Wir können nicht riskieren, dass er noch mehr herausfindet. Außerdem scheint die Maschine so gut wie fertig zu sein. Somit haben wir uns gleich um zwei Dinge auf einmal gekümmert.«
    »Du bist dir doch im Klaren darüber, dass unser Boss jemanden anderen dafür vorgesehen hatte, nicht wahr? Wer weiß, ob er sich überhaupt dafür eignet.«
    »Er wird gut genug dafür sein!«, sagte der Mann mit drohender Stimme. »Außerdem arbeiten wir für den Doktor. Nicht für diesen elenden alten Knacker. Für diesen Peter hatte er sowieso noch eine weitere Idee.«
    »Meinst du die Sache mit den Gerüchten?« Der Mann lachte leise.
    »Ist das nicht sogar die beste Lösung? Kaum vorzustellen, wie viel Macht er dann besitzen würde. Wie viel Geld er einbringen würde! Sein Blut wäre dann den Einen am nächsten.«
    »Trotz allem ist es sehr riskant. Es könnte zu viel für seinen Verstand sein.«
    »Findest du? Dann passt diese Strafe doch umso besser zu diesem Widerling.« Die Frau lachte.
    »Ja, das ist wahr. Seine Reaktion darauf wird unbezahlbar sein. Dann ist er nicht nur das, was er am meisten fürchtet, sondern auch das, was er am meisten hasst.« Sie lachte lauter. »Das wird ein Spaß! Doch wie willst du diesen hier überreden ? Du solltest auch dafür sorgen, dass der gute Doktor nichts davon mitbekommt. Diese Aufregung wäre tödlich für sein schwaches Herz.«
    »Keine Sorge. Für ihn habe ich mir was Besonderes ausgedacht. Sag Fünf Bescheid. Er soll mir behilflich sein.«
     
    Mit einem lauten klimpern des Schlüsselbundes öffnete sich die Eingangstüre zu Jons Apartment. Laut gähnend lief er hinein.  Sofort wurde er von seiner kleinen Tochter begrüßt, die gerade aus einer Tür am anderen Ende des Flures kam.
    »Hallo Daddy«, sagte sie freudig und rannte auf ihn zu.
    »Hey Schatz«, sagte er gut gelaunt und umarmte sie. Als er sie wieder losließ sah er zuerst ins Wohnzimmer rechts neben ihn, dann ihn die Küche direkt gegenüber.
    »Ist Isaac nicht da?«
    »Er ist einkaufen gegangen«, sagte sie lächelnd. »Ich hoffe, er wird nicht wieder für uns kochen.«
    Jon lachte leise. »Ich werde uns dann schon etwas zu essen besorgen.«
    Alice lächeln verschwand und sie starrte betrübt auf den Boden.
    »Wirst du heute wieder lange Arbeiten? In letzter Zeit macht sie dich ja sehr traurig.«
    Jon seufzte leise und musterte sie mit einem bitteren Blick.
    »Ist es so offensichtlich?«
    »Du bist eben kein guter Schauspieler.«
    Erneut atmete er tief ein. Er durfte sich jetzt auf keinen Fall seinen Gefühlen hingeben.
    »Weißt du was«, begann Jon mit einem gespielten Lächeln. »Heute Abend werde ich mich nur um dich kümmern.«
    Alice beobachtete ihn lange mit einem skeptischen Blick. Sie hatte sofort gemerkt, dass sein Lächeln nicht echt war.
    »Nur um mich?«, fragte sie leise.
    »Nur um dich. Schließlich bist du doch das allerwichtigste für mich«
    Plötzlich war ein lautes Klopfen an der Tür zu hören.

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