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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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entdeckte er rechts einen öffentlichen Fußweg, riss das Lenkrad herum und schoss knapp vor einem Lieferwagen quer über die Straße in die Einmündung. Er holperte über den unebenen Pfad in ein tiefes, wassergefülltes Schlagloch. Das Polizeiauto fuhr auf der Straße vorbei, viel zu schnell, um sie zu sehen. Hoffte er jedenfalls.
    »Wieso bist du abgebogen?«
    »Polizei.« Vic gab Gas, die Räder drehten durch, fanden wieder Halt. Sie kamen an einem Bauernhof mit leeren Pferdeboxen und einem Traktor vorbei. In einem Wellblechschuppen gähnten verlassene Hühnerställe.
    »Wohin fahren wir?«
    »Keine Ahnung.«
    Am Ende des Weges bog er auf eine Schotterstraße ab, passierte mehrere Häuser und erreichte schließlich eine stark befahrene Hauptstraße. Er öffnete das Fenster, der Schweiß lief ihm übers Gesicht. »Das hier ist die A27, die zur A23 und zum Flughafen führt, oder?«
    »Schon, aber wir können nicht die Hauptstraße nehmen.«
    »Mal überlegen – «
    Beide hörten das Rattern des Hubschraubers. Vic streckte den Kopf aus dem Fenster und schaute nach oben. Ein dunkelblauer Helikopter schraubte sich aus dem Himmel zu ihnen herunter. Als er einen Bogen flog, konnte er unterhalb des Cockpits den weißen Schriftzug POLIZEI erkennen.
    »Verdammte Scheiße.« Keine Verkehrslücke. Geradeaus zu fahren war unmöglich. Also schoss er vor einem Jaguar, der sich mit lautem Hupen empörte, nach links auf die Straße. Der Verkehr vor ihnen kam zum Stehen. Scheiße! Er spähte rechts an einem Wohnwagen vorbei und entdeckte den Grund für den Stau. Starrte geradeaus, wie gelähmt vor Panik.
    Ein Streifenwagen hatte die Durchfahrt blockiert, zu beiden Seiten standen große Straßensperren.
     

    87
     
     
     
    »SIE HABEN SOEBEN eine Straßensperre beim Beddingham-Kreisverkehr durchbrochen und fahren jetzt in westlicher Richtung auf der A27«, teilte ihm Jim Robinson von der Verkehrspolizei gerade mit. »Sie können nach anderthalb Kilometern am nächsten Kreisverkehr abbiegen, dort geht es rechts Richtung Lewes oder links Richtung Kingston Village.«
    »Haben wir jemanden am Kreisverkehr?«, fragte Grace.
    »Ein Motorrad ist unterwegs, könnte gerade noch klappen.«
    »Hat keinen Zweck. Wir müssen sie einkreisen. Immerhin fahren sie kein schnelles Auto. Wir brauchen vier Wagen – welche sind am nächsten dran?«
    »Einer auf der Kreuzung zur A23. Er steht auf einer Brücke. Einer ist von Shoreham unterwegs, braucht etwa noch drei Minuten bis zur Kreuzung A23/A27, zwei halten sich hier in Sussex House bereit, einer kommt aus Haywards Heath und ist in etwa zwei Minuten da.«
    »Hat der Hubschrauber sie noch im Blick?«
    »Fliegt genau über ihnen.«
    Grace schloss kurz die Augen und stellte sich die Straße vor. Die Verdächtigen hatten den Fehler begangen, sich ausgerechnet für die Straße zu entscheiden, die er jeden Tag zur Arbeit fuhr und vermutlich besser als jede andere Straße auf diesem Planeten kannte. Grace überblickte sämtliche Abzweigungen und Möglichkeiten, ins freie Gelände abzubiegen, was ihnen in dem Freelander trotz des durchweichten Bodens keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten würde.
    »Können wir einige Geländewagen dazunehmen?«, fragte Grace. »Positionieren Sie sie so nahe wie möglich an der Kreuzung A23/A27.«
    Er sah auf die Uhr. Viertel vor zwei. Dienstag. Vermutlich herrschte viel Verkehr, sie mussten Rücksicht auf andere Fahrer nehmen. Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren eine schlechte Presse gehabt, nachdem bei leichtsinnigen Verfolgungsjagden Unbeteiligte ums Leben gekommen waren.
    Am besten, man kreiste sie ein, ein Wagen davor, einer dahinter, einer seitlich, um sie abzubremsen. Das wäre dann ein Happy End wie aus dem Handbuch.
    Doch hatte Grace, seit er der Zeit der Märchen entwachsen war, nur allzu selten ein Happy End erlebt.
     

    88
     
     
     
    VIC RASTE AUF DER ÜBERHOLSPUR auf einen abschüssigen Hang zu, der Tacho zeigte über 200. Er wusste, bald würde die Kreuzung vor ihnen auftauchen, er musste eine rasche Entscheidung treffen. In den vergangenen Minuten hatte er nur das eine gedacht, während der Hubschrauber über ihnen kreiste:
    Welche Stellen würde ich sichern, wenn ich ein Cop wäre?
    Die Flughäfen waren abgeriegelt, ebenso die Fährhäfen. Aber eins hatte die Polizei nicht bedacht – vermutlich, weil sie gar nichts davon wusste. Sie mussten allerdings unbedingt den Hubschrauber abschütteln. Und ein paar Kilometer weiter gab es eine

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