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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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sein? Hab ich da was falsch verstanden? Ich dachte, ich bin dein Leben, du Schlampe.«
    »Das dachte ich auch«, sagte sie und kämpfte mit den Tränen.
    »Was zum Teufel soll das also heißen?«
    »Nichts.«
    Er packte sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum. »Entspann dich, Alex, wir sind fast zu Hause. Wir müssen Ruhe bewahren.«
    »Ich bin vollkommen ruhig. Du bist doch total aufgedreht.«
    Er zog sie an sich. Schaute in ihre grünen Augen. Strich ihr zärtlich die Haare aus der Stirn. »Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, Alex.«
    Sie legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich. »Ich liebe dich auch, Vic. Schon immer.«
    »Und doch hast du bedenkenlos mit Michael und Mark gefickt. Und vorher noch mit einem Haufen anderer Typen.«
    Sie trat wütend zurück und stolperte fast über einen Koffer. »Himmelherrgott, was ist bloß in dich gefahren?«
    »In mich? Wir haben diesmal Scheiße gebaut.«
    »Ach, Vic, es ist doch was dabei rausgesprungen.«
    »Lausige eins Komma zwei Millionen? Und dafür haben wir ein Jahr unseres Lebens geopfert?«
    »Keiner von uns konnte mit diesem Unfall rechnen, meine ich.«
    »Wir hätten anders an die Sache rangehen sollen. Du hättest Michael rausholen, die Hochzeit durchziehen und die Hälfte von seinem Geld und dem seines Partners einsacken können.«
    »Es hätte Monate, vielleicht Jahre, gedauert, die Planungen für das große Bauprojekt sind noch nicht abgeschlossen. Und so haben wir einen schnellen Profit. Hättest du nicht unser halbes Kapital verspielt, wären wir gar nicht hier, okay?«
    Er schaute betreten auf die Uhr. »Wir müssen los.«
    »Ich bin fertig.«
    »Du hast keine Ahnung, wie schlimm das für mich ist, oder? Ich warte in den Kulissen, immer mit dem Gedanken, dass du gerade mit Michael und Mark fickst, dass du vorher diesen Idioten Richard in Cheshire gefickt hast, von Joe Kerwin und Julian Warner ganz zu schweigen.«
    »Ich kann das einfach nicht glauben, Vic. Ich habe das nur gemacht, weil es Teil der Abmachung war. Okay?«
    »Nichts ist okay.«
    »Am Ende hast du immer deine Rache genießen können. Und so, wie es dieses Mal gelaufen ist, habe ich dir immerhin meine Flitterwochen mit Michael erspart.«
    Er schaute besorgt auf die Uhr. »Wir reden im Auto weiter – eins muss ich aber noch erledigen.« Er schleppte ihre Koffer in den Flur, kehrte ins Wohnzimmer zurück und schob das Sofa quer durch den Raum. Dann kniete er sich hin und klappte den Teppich zurück.
    »Vic«, sagte sie.
    »Was ist los?«
    »Können wir ihn nicht einfach hier lassen?«
    »Hier lassen?«
    »Er haut doch nicht ab. Er kann nicht mal schreien, hast du gesagt.«
    »Ich mache ihn kalt, erlöse ihn von seinem Elend.«
    »Lass ihn doch. Niemand wird ihn je finden.«
    »Ich brauche nur zehn Sekunden, um ihm den Hals umzudrehen.«
    »Aber wieso?«
    »Hast ihn wohl gern, Schlampe, was?«
    Sie errötete. »Ganz und gar nicht.«
    »Du hast dir nie Gedanken gemacht, wenn ich die anderen beseitigt habe. Was ist denn so Besonderes an Mikey Boy?«
    »Nichts.«
    Er ließ den Teppich wieder fallen, stand auf, schob Sofa und Couchtisch an Ort und Stelle. »Du hast Recht, er kann ja sowieso nicht raus. Warum sollten wir den kleinen Arsch von seinem Leiden erlösen? Soll er doch im Dunkeln verhungern. Zufrieden?«
    Sie nickte. »Hast du heute die Zeitung gelesen?«
    »Nein, ich habe hier aufgeräumt. Aber ich habe die von gestern, und die von heute kaufen wir am Flughafen.« Er grinste. »Und danach machst du dir gefälligst keine Sorgen mehr.«
    Fünf Minuten später waren Ashleys Koffer und Vics große Reisetasche im Mercedes verstaut. Er schloss die Haustür ab und steckte die Schlüssel ein.
    »Meinst du, wir sollen sie abgeben?«
    »Der Mietvertrag läuft noch fünf Monate! Willst du etwa, dass jemand im Haus rumschnüffelt? Eins sage ich dir, in ein, zwei Wochen wird es da drinnen übel riechen.«
    Sie schnallte sich schweigend an und warf einen letzten Blick auf das Haus. Es war für ihre Zwecke wie geschaffen, weil es so abgeschieden lag. Der nächste Nachbar wohnte mehrere hundert Meter entfernt.
    Vic startete den Motor. In einer Stunde würden sie den Flughafen Gatwick erreichen. Morgen – oder noch heute, sie kam immer mit den Zeitzonen durcheinander –, würden sie wieder in Australien sein. Zu Hause. Nieselregen spritzte auf die Windschutzscheibe. Sie setzte dennoch die Gucci-Sonnenbrille auf. Vic hatte ihr die Haare geschnitten, da für einen

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