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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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man zwei Koffer sichergestellt, die nur Damenkleidung enthielten. Kein Fetzchen Papier, das auf Michael Harrisons Verbleib schließen ließ. Grace vermutete, dass der Hinweis in dem zu bergenden Fahrzeug steckte.
    Glenn Branson sagte: »Weißt du, woran mich das erinnert? Psycho, den alten Film von Hitchcock. Da holen sie doch den Wagen mit der Leiche von Janet Leigh aus dem See.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Ein cooler Film. Das Remake war Scheiße. Keine Ahnung, warum die sich immer an Remakes versuchen.«
    »Geld. Für Geld tun Leute eine ganze Menge.«
    Nach einigen Minuten saßen die Haken an Ort und Stelle. Die Bergung begann. Grace und Branson hörten das saugende Geräusch des Schlamms, der seine Beute nur widerwillig hergab.
    Langsam schwebte der bronzefarbene Toyota nach oben, von der Flut sauber gewaschen, der Kofferraum klaffte auf wie ein Maul.
    Schlamm quoll aus den Fenstern. Der Wagen sah übel aus, das Dach war eingedrückt. Kein einziges Fenster schien intakt zu sein.
    Zuerst wurden nur die Silhouetten der Insassen sichtbar, dann auch ihre reglosen Gesichter.
    Der Kran schwang den Wagen ans Ufer und senkte ihn neben einem verrottenden Hausboot ab. Feuerwehrleute, Polizisten und Arbeiter, die zum Kranteam gehörten, hakten die Hebevorrichtung aus und richteten den Toyota auf. Die Gestalten darin schlackerten vor und zurück wie Dummys beim Crashtest.
    Zögernd folgte Grace seinem Kollegen, beugte sich vor und schaute ins Wageninnere. Trotz der Schlammflecken und der ungewohnt kurzen Haare handelte es sich zweifellos um Ashley Harper, die mit weit offenen Augen ins Leere starrte. Grace schauderte, als eine langbeinige Krabbe über ihren Schoß kroch.
    »Gott im Himmel«, stieß Branson hervor.
    Wer zum Teufel war der Mann neben ihr? Ein kräftiger Typ, der aussah, als wäre mit ihm nicht gut Kirschen essen.
    »Sieh zu, was sie bei sich hat«, wies Grace Branson an, öffnete die Fahrertür und überprüfte die durchweichte Kleidung. Er fand eine lederne Brieftasche, die einen australischen Reisepass enthielt.
    Das Foto zeigte den Mann im Auto. Victor Bruce Delaney, zweiundvierzig. Unter Im Notfall benachrichtigen stand: Mrs Alexandra Delaney und eine Anschrift in Sydney.
    Glenn Branson wischte Schlamm von einer gelben Handtasche, öffnete den Reißverschluss und holte einen britischen Pass heraus, den er Grace hinhielt. Das Foto zeigte ohne Frage Ashley Harper, doch sie trug eine schwarze Kurzhaarfrisur und hieß angeblich Anne Hampson. Es war keine Person eingetragen, die im Notfall benachrichtigt werden sollte.
    Brieftasche und Handtasche enthielten Kreditkarten, sonst nichts. Keinen Hinweis auf Start oder Ziel ihrer Reise.
    »Houston, wir haben ein Problem«, sagte Branson leise zu Grace, doch es klang gar nicht belustigt.
    »Und ob.« Grace stand auf und wandte sich ab. »Und es ist sogar noch größer geworden.«
    »Wie zum Teufel sollen wir Michael Harrison jetzt finden?«
    »Ich hätte eine Idee, aber sie wird dir nicht gefallen«, erklärte Grace nach kurzem Zögern.
    Branson warf einen unbehaglichen Blick auf die Insassen des Wagens. »Im Moment gefällt mir eigentlich gar nichts.«
     

    90
     
     
     
    ANDERTHALB STUNDEN SPÄTER half Grace Harry Frame in dem Ford Mondeo, den er und Branson an diesem Nachmittag fuhren, beim Anschnallen.
    Das pferdeschwänzige Medium mit dem Ziegenbärtchen roch stark nach Patschouli, trug den üblichen Kaftan mit Arbeitshose und hielt einen Stadtplan von Newhaven auf dem Schoß. In der Hand hatte er einen Metallring an einer Schnur.
    Grace hatte beschlossen, die Sache ohne Branson durchzuziehen. Er wusste, dass Harry Frames Energie äußerst sensibel reagierte, und wollte keine negativen Schwingungen.
    »Sie haben mir etwas mitgebracht?«, fragte Frame, als Grace sich ans Steuer setzte. Er holte eine Schachtel aus der Tasche. Frame öffnete sie und holte ein paar goldene Manschettenknöpfe heraus.
    »Sie gehören definitiv Michael Harrison, ich habe sie selbst aus seiner Wohnung geholt.«
    »Perfekt.«
    Von Harry Frames Haus in Peacehaven war es nicht weit nach Newhaven. Er hielt die Manschettenknöpfe fest in der Hand, während sie an der endlosen Reihe von Geschäften und Schnellimbissen vorbeifuhren. »Newhaven, sagten Sie?«
    »In Newhaven gab es heute einen Unfall mit einem Wagen, den wir beobachtet haben. Und von dort kam auch Michael Harrisons Handysignal. Ich dachte, wir fahren zu der Stelle, mal sehen, ob Sie eine Spur aufnehmen können. Was halten

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