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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Hänel
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Ingenieur kriegt er ja wohl als Erster mit, wenn was passiert.«
    Â»Genau. Und darüber muss es Protokolle geben. Das ist wie in jedem anderen Betrieb auch, es gibt für jeden Furz irgendeine Aktennotiz, intern wird da alles protokolliert. Und genau da müssen wir rankommen! Aber hacken geht nicht mehr, das können wir vergessen, jedenfalls nicht von außen. Wir müssen direkt an den Computer meines Vaters und deshalb müssen wir ins Werk.«
    Lukas schüttelt den Kopf. »Das klappt nicht. Da kommen wir doch nie rein. Mann, ich war da, für mein Praktikum, und das war nur in der Verwaltung, aber selbst da ging nichts ohne irgendwelche Chipkarten! Und der Werkschutz ist überall, da kannst du nicht einfach so reinlatschen, die kriegen dich sofort!«
    Â»Es sei denn, du bist ganz offiziell da. Schön mit Namensschild und allem. Du weißt, dass Leute es schon geschafft haben, irgendwelche Banken oder Juweliergeschäfte auszurauben, indem sie einfach als Klempner oder Elektriker aufgetreten sind, oder?«
    Â»Im Film, ja, aber doch nicht in echt!« Lukas tippt sich an die Stirn. »Das läuft nicht, glaub mir, wir kommen da nicht rein. Oder willst du euren Bandbus mit irgendeiner Reklame von einer Reinigungsfirma bekleben und wir spielen alle Putzkolonne, oder was?«
    Â»Gar nicht so doof. Mit dem Bandbus, meine ich.« Hannah grinst. »Aber im Ernst, jetzt denk das Ganze doch mal zu Ende: Am Freitag spielt die Band sowieso da auf dem Gelände. Und ich kenne inzwischen auch das gesamte Programm der Veranstaltung. Draußen machen sie ein bisschen Volksbelustigung. Und im Konferenzraum gibt es zur gleichen Zeit eine Presseveranstaltung, nur für ausgewählte Journalisten, auch von Radio und Fernsehen. Mein Vater soll da auch was sagen, deshalb weiß ich das. Aber sie wollen das richtig fett aufziehen, mit kaltem Buffet und allem. Hinterher dann auch noch für die Leute, die die Führungen mitmachen, Sekt und Häp pc hen für alle. Aber das macht nicht die Werkskantine, sondern dazu kommt extra eine Cateringfirma, die das alles anliefert. Verstehst du? Es rennen also sowieso schon mal genug Leute rum, die da nicht hingehören, aber die fallen auch nicht wirklich auf, weil sie zur Cateringfirma gehören, und die können sich auch gut mal verlaufen auf den Gängen. Der Konferenzsaal ist im Verwaltungstrakt, und in den Büros wird keiner sein, weil ja Party ist, und das Büro von meinem Vater …«
    Â»â€¦ ist ganz hinten am Ende vom Gang, weiß ich. Du meinst das ernst, oder?«
    Hannah nickt. »Zwei Leute in Cateringuniformen, du und ich. Ich hacke den Computer von meinem Vater und du stehst Schmiere. Die Pressekonferenz fängt um vier an, unser Auftritt ist um halb fünf, vorher kommt noch irgendeine Clownsnummer auf der gleichen Bühne. Aber zu unserem Auftritt wird es gar nicht mehr kommen. Wir holen uns das Material und platzen dann damit gleich in die Konferenz. Irgendjemand wird es schon haben wollen, sind ja dann genug Presseleute da, die nur darauf warten, dass sie was kriegen, woraus sich eine Schlagzeile basteln lässt. Und das werden sie! Hab ich schon gesagt, dass unser Schlagzeuger den Sohn von dem Inhaber der Cateringfirma kennt? Ist ein Schulfreund von ihm. Und die suchen immer Leute, die bei größeren Veranstaltungen als Bedienung einspringen. Alles klar?«

Fünfzehn
    Die nächsten zwei Tage schleppen sich endlos dahin. Lukas und Hannah haben entschieden, dass sie sich vor Freitag nicht noch mal treffen. Und auch nicht mehr telefonieren oder sonst irgendwas. Nur in der Pause reden sie ein paarmal miteinander. Aber immer nur so kurz, dass es gerade für die wichtigsten Informationen reicht.
    Der Caterer stellt Lukas und Hannah tatsächlich als Aushilfen ein. Hannah hat sich bei ihm vorgestellt und für Lukas gebürgt. Dass er jede Menge Erfahrung als Kellner von irgendwelchen Ferienjobs habe und dass er mit schwarzem Hemd und langer Schürze echt eine gute Figur abgebe. Was sie von sich selbst behauptet hat, erzählt sie nicht. Sie sollen beide am Freitag im AKW sein, wenn das Essen angeliefert wird. Pünktlich. Um 15 Uhr. Da kriegen sie dann auch ihre Klamotten. Und die Anweisungen, was sie zu tun haben.
    Jetzt muss Lukas nur noch irgendwie an die Chipkarte von seinem Vater kommen, damit sie die Sicherheitsschleusen zu den Büros passieren können. Hannahs Vater wird seine Karte

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