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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Stimme auf. »Jetzt mach dir nicht ins Lendentuch, Kleiner. Mit den paar Kerlen werden wir schon fertig. Konzentrierte dich und nimm gefälligst mein Schwert. Mit deiner Spielzeugklinge kannst du vielleicht kleine Kinder erschrecken, aber keine ausgebildeten Krieger.«
    »Schon gut, Oma!«, antwortete Rogon und bemerkte überrascht, wie Tirah bei dieser Bemerkung einschnappte. Allerdings ließ sie sich nicht dazu hinreißen, die Verbindung zu ihm zu trennen, sondern befahl ihm, sich in den rückwärtigen Teil des Zeltes zu begeben.
    »Es sind drei Gruppen. Nur eine davon wird den Zelteingang nehmen, und mindestens eine andere sich durch die hintere Zeltwand Zutritt verschaffen!«, erklärte sie.
    »Danke! Du bist wirklich eine große Kriegerin«, antwortete Rogon achtungsvoll.
    »Dafür vergebe ich dir die Oma«, antwortete Tirah großzügig und verband sich mit seinem Willen, damit er im Kampf auf ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrung zurückgreifen konnte.
    Es kam, wie Tirah es vorhergesagt hatte. Eine der Unsichtbarkeitsblasen hielt auf den Zelteingang zu, eine andere näherte sich diesem von hinten, und die dritte verharrte vermutlich als Eingreifreserve in der Nähe.
    Laisa und Rogon bemerkten fast gleichzeitig, wie weitere Artefakte aktiviert wurden, und warnten Tharon. Dieser hüllte des Innere des Zeltes in einen Schutzschirm und spürte, wie verschiedenfarbige Magien dagegenbrandeten. Zum Glück war kein Weiß dabei, denn dies hätte zusammen mit seinem Schutzzauber ein Feuerwerk erzeugt. Er maß eine blaue Strahlung an, die wohl die Prinzessin und ihren Bruder hätten lähmen sollen, sowie schwarze und gelbe Betäubungsmagie, die gegen Laisa und ihre Gefährten gerichtet war. Zusammen hätte die Kraft ausgereicht, alle Personen im Zelt für einige Stunden in Starre und einen tiefen Schlaf zu versetzen.
    »Sie dringen ein!« Rogons Warnung kam nur noch magisch, da ein Ruf die Feinde hätte warnen können. Ein Dolch wurde durch die Zeltleinwand gestoßen und anschließend im raschen Schnitt nach unten geführt. Danach weitete sich der Riss, ohne dass etwas zu sehen war. Rogons magische Sinne erkannten jedoch die Velghaner als blaue Schatten mit violetten Flammen im Kopf. Mit einem gewissen Galgenhumor dachte er daran, dass diese Flammen ihm zeigten, wohin er schlagen musste.
    »Wie ist es? Sind sie bewusstlos?«, hörte er jemand fragen.
    »Sei still, sonst hören dich die Wachen!«
    Der Mann, der gesprochen hatte, richtete nun ein Leuchtartefakt in das Innere des Zeltes und wollte es aktivieren. In dem Augenblick schlug Rogon zu. Der abgetrennte Arm des Mannes flog samt dem Artefakt durch das Zelt und klatschte gegen die gegenüberliegende Zeltbahn. Noch während der Velghaner den Mund zum Schrei öffnete, traf Tirahs langes Schwert ihn erneut, und er sank mit einem erstickten Laut zu Boden.
    »Was ist los?«, rief einer der anderen Angreifer erschrocken. Als Antwort fuhr ihm die violette Klinge durch den Hals.
    Am Zelteingang blendete Tharon die Eindringlinge mit einem Lichtzauber und lähmte die ersten drei. Einen Vierten traf Laisas Springschlange, und zwei weitere erledigte sie mit ihren Wurfmessern.
    Der unerwartete Widerstand überraschte die Velghaner. Der Anführer der ersten Gruppe war betäubt, und die Kommandeure der beiden anderen Gruppen brüllten einander widersprechende Befehle. Während die Kerle, die in die Zelte hatten eindringen sollen, vor dem unerwarteten Widerstand zurückwichen, eilte die Reserve zu der vorderen Gruppe, um ihr beizustehen.
    Unterdessen aber waren die T’wooler aufmerksam geworden, dass sich im Lager etwas tat. Zwar sahen sie keine Gegner, hörten aber Befehle und Schreie und begriffen, dass Laisa und Rongi beim Zelt der Prinzessin gegen Unsichtbare kämpften.
    Da trat Tharon aus dem Zelt und wies auf eine nur mit spärlichem Unterholz bewachsene Schneise. »Dorthin laufen sie. Haltet sie auf!«
    Gleichzeitig sprach er einen Lichtzauber, der die Umgebung für eine Weile taghell ausleuchtete.
    Etliche Panzerreiter zogen ihre Schwerter und eilten in die angegebene Richtung. Sie waren tapfere, weithin gefürchtete Krieger, doch gegen jemand zu kämpfen, den sie nicht sehen konnten, waren sie nicht gewohnt. Ihre Disziplin half ihnen jedoch, eine Linie zu bilden, und sie schwangen ihre Schwerter, um zu verhindern, dass jemand an ihnen vorbeikommen konnte.
    Die fliehenden Velghaner versuchten, die T’wooler durch den dichteren Wald zu umgehen, doch Laisa, Rongi, Borlon und

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