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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Rogon folgten ihnen auf dem Fuß. Zwar konnte Borlon die Kerle nicht sehen, achtete aber auf ihre Fußabdrücke im weichen Boden und trieb die Fliehenden mit wuchtigen Axthieben vor sich her. Laisa und Rogon konnten gezielter zuschlagen, denn sie nahmen die Velghaner als blaue Schatten wahr. Rongi verließ sich auf seine Nase und sein Wurfholz, das fast jedes Mal traf und immer zu ihm zurückkehrte.
    Als Elandhor ebenfalls das Zelt verlassen wollte, scheuchte Tharon ihn zurück. »Gib auf deine Schwester acht, du Narr!«
    Im nächsten Augenblick klang der Schrei der Prinzessin auf. Einer der Angreifer hatte gewartet, bis der Weg ins Zelt frei gewesen war. Jetzt packte er Elanah und zog sie in den Wirkungsbereich des Unsichtbarkeitsartefaktes. Elandhor stoppte seine Klinge mitten im Schlag, um seine Schwester nicht zu gefährden. Dafür näherte sich von der anderen Seite Rogon und schwang das violette Schwert. Blut spritzte auf, dann erlosch der Unsichtbarkeitszauber, und der Velghaner sank mit gebrochenen Augen nieder, während Elanah sich seinen erschlaffenden Armen entwand und auf ihren Bruder zueilte.
    Dieser sah Rogon an und schüttelte den Kopf. »Das werde ich dir nie vergessen! Solltest du einmal nach Urdil kommen und dir jemand ein Haar krümmen wollen, so sage ihm, du stehst unter meinem Schutz. Was dir geschieht, soll dem geschehen, der dir etwas antut!« Damit streckte er dem jungen Barden die Hand hin.
    Rogon zögerte einen Augenblick, ergriff sie dann aber und lächelte erleichtert, als er spürte, wie Tirahs Violett sich schützend zwischen sein Blau und das Grün seines Gegenübers legte. »Ich danke dir, Prinz Elandhor. Wie es aussieht, gibt es auch jenseits des Großen Stromes Männer von Ehre!«
    »Genug geschwafelt! Bewacht ihr beide die Prinzessin. Ich sehe unterdessen nach, wie die Sache steht.« Mit diesen Worten trat Tharon wieder aus dem Zelt, sah aber, dass er nicht mehr gebraucht wurde. Nur wenigen Velghanern war die Flucht gelungen. Die anderen waren Laisa, Borlon und den zornglühenden Panzerreitern zum Opfer gefallen. Es gab nur wenige Gefangene, die zumeist verwundet waren und versorgt werden mussten. Nur die drei, die Tharon zu Beginn gelähmt hatte, waren noch unversehrt, und unter ihnen befand sich, wie der Evari zufrieden feststellte, der Anführer der Attentäter.
    ☀ ☀ ☀
    Baron Kedellen hatte geschlafen und war erst aufgewacht, als der Überfall bereits zurückgeschlagen worden war. Nun lief er mit gezogenem Schwert durch das Lager und drohte allen Gefangenen mit dem Tod. Zwischendurch aber starrte er immer wieder in die Dunkelheit hinein, in der eine zehnfache velghanische Übermacht lauerte.
    »Diese Hunde! Wie konnten sie so etwas wagen?«, fragte er Mekull, der genau wie er zu spät aufgewacht war, um den Überfall mitzubekommen.
    »Ich fürchte, sie werden uns noch in der Nacht angreifen«, prophezeite der Priester düster.
    »Was sollen wir tun? Meine Reiter sind tapfer, aber der Feind zählt viel mehr als wir!«
    Laisa sah Kedellen an der Nasenspitze an, dass dieser sie samt ihren Schützlingen und Begleitern an die Velghaner ausliefern würde, falls diese es von ihm verlangten, und ihre Wut stieg. »Was soll das Geschrei? Sorge lieber dafür, dass die Wachen verdoppelt werden. Zehn deiner Leute sollen sich um die verletzten Gefangenen kümmern. Verbindet sie und legt ihnen Fesseln an. Ich werde sie gleich verhören.«
    »Das ist meine Aufgabe!«, fuhr Kedellen auf. »Ich bin Baron von T’wool und von Seiner Majestät, König Arendhar, mit der Führung dieses Reisezuges beauftragt worden.«
    »Du hast wohl Angst, die Kerle könnten etwas ausplaudern, was wir nicht wissen sollten.« Laisa lächelte dabei auf eine Weise, die ihre Fangzähne besonders gut zur Wirkung kommen ließ.
    Kedellen wich einen Schritt zurück und schnappte nach Luft. Statt seiner begann Mekull zu zetern. »Das ist eine infame Unterstellung, du weiße Kreatur! Wir T’wooler sind ehrenhaft und gehorchen unserem Gott. Diese Leute hier sind elende Blaue, die man aus Gnade und Barmherzigkeit in dieses Land gelassen hat und die sich jetzt aufführen, als wären sie hier die Herren!«
    »Das elende Blaue will ich nicht gehört haben, Priester!« Mit diesen Worten schälte Rogon sich aus der Dunkelheit. Er hielt noch immer Tirahs Schwert in der Hand, von dessen Klinge nun Blut tropfte.
    »Es waren siebenundzwanzig Angreifer. Zwanzig davon haben die Dame Laisa und deren Begleiter sowie Daar und ich

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