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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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bekannte Rogon.
    Jetzt legte auch der Evari die Hand auf seine Schulter und stieß noch im selben Moment einen Fluch aus.
    »Was ist?«, fragte Rogon.
    »Eine Waffe aus den Götterkriegen – wahrscheinlich defekt und daher umso gefährlicher. Sie muss bei einem Erdrutsch freigelegt worden sein. Ich werde die Stelle aufsuchen und das Ding unschädlich machen, denn es könnte auch uns gefährlich werden.«
    »Du solltest nicht allein gehen, gerade weil du der Evari bist! Wenn dir etwas passiert, ist bald der Gir… eh, der Meandir hier los«, warnte Laisa ihn.
    Tharon schüttelte den Kopf. »Dieses Ding ist dafür gemacht, Waffen und Angehörige westlicher Farben, insbesondere Weiße wie dich, zu vernichten. Du könntest dich diesem Artefakt nicht auf eine halbe Meile nähern, ohne dass es gegen dich wirkte.«
    »Dann nimm Rogon mit!«
    »Seine magischen Fähigkeiten in allen Ehren, doch das ist ein paar Stufen zu hoch für ihn. Ihr beide bleibt hier und bewacht den Zug. Ich kümmere mich um die Artefaktwaffe. Es kann ein wenig dauern, bis ich wieder zurückkomme, denn ich werde sie wahrscheinlich in meinen Turm bringen müssen, um sie zu demontieren. So etwas habe ich schon Dutzende Male getan!« Tharon klopfte Rogon auf die Schulter, während er dies bei Laisa nur andeutete, und stieg dann von dem Pferd, das man ihm zur Verfügung gestellt hatte.
    »Zu Fuß komme ich schneller vorwärts«, sagte er noch und versetzte sich auf einen mehrere hundert Schritt entfernten Felsen. Nach zwei weiteren schnell erfolgten Versetzungen war er außer Sichtweite und für Laisa und Rogon nur noch als schwarzer Schemen zu erspüren, der sich rasch entfernte.
    Mittlerweile war auch der König darauf aufmerksam geworden, dass sich Unvorhergesehenes tat, und zügelte sein Pferd, bis Laisa und Rogon zu ihm aufgeschlossen hatten.
    »Was ist mit Tharon?«, fragte er.
    »Wir haben eine alte Waffe ein Stück südöstlich von uns entdeckt, und Tharon kümmert sich darum, damit unser Reisezug nicht gefährdet wird«, antwortete Laisa und sah sich misstrauisch um. Irgendwie kam ihr das Ganze wie eine Falle vor, doch als sie magisch schnupperte, nahm sie nur ein paar Dutzend schwache Präsenzen war, die ihnen anscheinend zu Pferd entgegenkamen.
    ☀ ☀ ☀
    Tharon versetzte sich ein paar Mal, um in dem unwegsamen Gelände rasch voranzukommen, denn die Ausstrahlung des Kriegsartefakts beunruhigte ihn. Diese alten Waffen funktionierten zumeist nicht mehr richtig und bedrohten alle Lebewesen ohne Rücksicht auf ihre Farbe. Genau wie Sirrin hatte auch er schon viele solcher Artefakte, aber auch gefährliche Zauber und Flüche in den letzten neunhundert Jahren entfernt oder aufgelöst. Diese Gegend war ähnlich wie die Ödlande um den Heiligen See immer noch gefährlich für jeden, der sie abseits der Hauptstraße durchqueren wollte. Dennoch versuchten es immer wieder Leute, denn im Zentrum dieses Landes gab es schier unerschöpfliche Vorkommen des magisch reinsten Kristalls der Dämmerlande.
    Er hatte bereits einige besonders geeignete Stücke hier gefunden und spürte die Anziehung, die diese Stelle auf ihn ausübte, auch auf die Entfernung. Aber diesmal galt seine Suche nicht den Kristallen, sondern einer besonders heimtückischen Waffe. Aus diesem Grund näherte er sich der Stelle, an der er das Artefakt spürte, mit größter Vorsicht. Zwar verfügte er über alle magischen Schlüssel und die entsprechenden Befehle, um schwarze Artefakte seinem Willen unterwerfen zu können, doch er vermochte nicht zu sagen, ob das Ding nach all den Jahrhunderten noch darauf ansprach.
    Das Artefakt lag an einer prekären Stelle, etwa hundert Schritt hoch in einer Felswand, von der wohl erst vor kurzem ein Stück abgerutscht war. Dabei musste es freigelegt worden sein. Zumindest nahm Tharon dies an und stieg nun vorsichtig hinauf. Sich zu versetzen, wagte er an dieser Stelle nicht mehr, denn das Artefakt konnte so geschaltet sein, dass es auch bei einer leichten magischen Erschütterung sofort seine volle Wirkung entfaltete.
    Der Hang bestand aus bröckligem Geröll, und Tharon musste höllisch aufpassen, um nicht abzurutschen. Während er in Gedanken den Narren verfluchte, der dieses Artefakt nach dem Ende der Götterkriege einfach hier zurückgelassen hatte, näherte er sich dem Ding und konnte es schließlich über sich liegen sehen. Es glich einem neunseitigen Würfel, dessen Kristallkern mit Metall überzogen worden war. Mehrere Bedienungsknöpfe ragten

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