Stolz der Kriegerin
losgeschickt. Sie ist kleiner als Rongi, und niemand wird ihr eine besondere Bedeutung zumessen, wenn er sie sieht«, mischte Rogon sich ein.
»Gut!« So ganz konnte Laisa sich die Verbindung des jungen Wardan zu seiner Katze nicht vorstellen, doch wenn es half, den Feind zu erkennen, sollte es ihr recht sein.
»Was ist mit den Leuten, die du hinter uns entdeckt hast?«, fragte sie.
»Sie holen immer noch auf, und ihr Zug zieht sich weiter in die Länge. Ich spüre Blau am Ende, aber ohne das Violett der Velghaner. Es müssten also Wardan sein. Sobald Jade den Feind vor uns ausgespäht hat, wird sie sich auf den Weg nach hinten machen«, berichtete Rogon.
»Auf wie viele schätzt du die Leute, die uns verfolgen?«, wollte Arendhar wissen.
Rogon zuckte mit den Achseln. »Ich spüre nur ein langes, magisches Loch in der Landschaft, in dem mehrere tausend Mann marschieren können. Die Wardan dahinter schätze ich auf tausend bis zweitausend. Sie haben sich bis vor kurzem ebenfalls unter diesem Schirmfeld befunden, das sie vor den Spürsinnen eines Magiers verbergen konnte. Doch dieses Schirmfeld wandert mittlerweile rascher auf uns zu, als ein Mann zu Fuß gehen kann.«
»Was ist mit den Blauvioletten?«, fragte Laisa. »Du hast doch gesagt, die hättest du auch bemerkt. Ich spüre aber nichts von ihnen.«
»Einige haben sich ein paar Augenblicke lang vor dem Schutzfeld aufgehalten, aber jetzt befinden sie sich anscheinend wieder innerhalb der Abschirmung«, erklärte Rogon.
Arendhar stieß einen Fluch aus. »Wenn deine Annahme stimmt, wären bis zu viertausend Mann hinter uns!«
»Eher mehr«, antwortete der junge Wardan.
»Das wäre eine mehr als vierfache Übermacht. Im Allgemeinen fürchte ich keine feindlichen Truppen, aber auf so engem Raum wie hier kann ich meine Panzerreiter nicht so einsetzen, wie es nötig wäre.«
Während Arendhar verzweifelt nachdachte, um einen Ausweg aus der bedrohlichen Situation zu finden, schloss Rogon die Augen und konzentrierte sich auf Jade.
»Jenseits der Anhöhe vor uns führt der Weg steil nach unten und mündet in einem nicht sehr breiten, quer zu unserem Weg liegenden Tal, das sich zur linken Seite tiefer in die Berge zieht. Es wird auf der gegenüberliegenden Seite von einer sanft ansteigenden Anhöhe begrenzt, hinter der ich mehrere magische Löcher spüre!«, meldete er, nachdem er durch Jades Augen geblickt hatte.
»Eine ideale Falle«, fluchte Arendhar. »Die Kerle hinter uns schneiden uns den Rückweg ab, und vor uns steht eine Truppe, die uns von der Höhe aus angreifen kann, während wir selbst in diesem Tal gefangen sind. Vielleicht sollten wir …« Er brach ab und machte eine ärgerliche Handbewegung. »Es hat keinen Sinn, uns hier auf dem Weg zu verschanzen. Wir könnten uns zwar nach vorne verteidigen, da der Feind den steilen Anstieg heraufkommen müsste, doch dafür rollen uns die Leute hinter uns auf. Wenn Wardan bei ihnen sind, haben sie auch Bogenschützen.«
Da hob Rogon die Hand. »Halt! Jade zeigt mir, dass das Quertal links in einem Haken ausläuft, der groß genug ist, um die Begleitung der Prinzessin und den größten Teil unserer Männer aufzunehmen. Dort wären sie vor Pfeilen geschützt. Wir müssten allerdings rasch marschieren, sonst kommen uns die Reiter, die sich vor uns befinden, in die Flanke, und dann sehen wir geküsst aus.«
»Äh?«, rief Laisa, die diesen Ausdruck noch nicht kannte.
Rogon grinste jedoch nur und wies nach vorne. »Wir sollten wirklich schneller werden, um die Kerle zu überraschen.«
»Du sagst, es wären Reiter! Wie kommst du darauf?«, fragte Arendhar.
»Jade riecht Pferde, und zwar sehr viele. Leider kann sie nicht zählen, doch ich hoffe, dass Rongi genauere Auskunft bringt.« Noch während Rogon dies sagte, wandte er sich an Laisa. »Einer von uns sollte sich auf die Suche nach Tharon machen!«
»Das erledige ich! Auch wenn er magisch nicht mehr zu spüren ist, wird meine Nase mich führen!« Laisa sprang von ihrer Stute und warf Borlon die Zügel zu.
»Bis bald! Wünscht mir Erfolg!«
»Ich hoffe, die Dame Laisa findet Tharon. Es bereitet mir Sorge, dass er in Schwierigkeiten steckt!«
Arendhar biss die Zähne zusammen und gab dann den Befehl, rascher zu reiten.
»Sobald wir das steile Wegstück hinter uns gelassen haben, wenden wir uns scharf links und versuchen, das Ende des Quertales zu erreichen. Seid bereit, euer Leben und das eures Königs zu verteidigen«, rief er seinen Leuten zu.
»Und
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