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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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euch bereits in die Hosen, wenn ein Wardan singt?«, schrie Lehensgraf Didond voller Wut.
    »Das ist ein Zaubergesang! Gewiss steckt Tharon dahinter«, antwortete einer der Männer schreckensbleich.
    Während die Anführer ihre Krieger zur Ordnung riefen, zog sich Ondrath immer mehr zurück, bis er seine Reiter erreichte. Neben dem Pferd seines Stellvertreters blieb er stehen und fasste nach dessen Arm.
    »Ich mache dieses Theater nicht mehr mit. Gib durch, dass wir unter Umständen sehr rasch abziehen müssen, aber so, dass Rakkarrs Rebellen und Alatnas Wardan es nicht bemerken.«
    Der hagere Kessan sah grinsend auf seinen Fürsten herab. »Endlich seid Ihr zur Vernunft gekommen, Herr Ondrath! Mir und den meisten von uns war dieser Kriegszug von Anfang an zuwider. Um die Grünen von unserer Seite zu vertreiben, müssten wir alle zusammenhalten. Stattdessen zerfleischen wir uns gegenseitig.«
    »Leider!« Ondrath seufzte und überlegte, wie er Arendhar helfen konnte. Gleichzeitig lauschte er Rogons nächstem Lied, und im Gegensatz zu Rakkarrs und Alatnas Leuten fühlte er, wie sein Mut wuchs, bis er glaubte, es mit der zehnfachen Zahl an Männern aufnehmen zu können.
    ☀ ☀ ☀
    Als Laisa Rogons Gesang vernahm, hielt sie kurz inne. So gering die Möglichkeiten ihrer Freunde auch sein mochten, sie taten alles, um dem Feind den Schneid abzukaufen. Ein Blick auf die Rebellen im Tal zeigte ihr, dass es Rakkarr schwerfallen würde, seine Reiter so rasch zu einem geordneten Angriff zu bewegen. Nicht jeder der Männer war mit den Handlungen seiner Anführer einverstanden, und Rogons Gesang verstärkte diese Abneigung noch.
    Laisa lächelte zufrieden, während sie ungesehen weiterschlich. Da sich der Magier abseits von den Kriegern hielt, würden diese sie nicht behindern. Noch wusste sie nicht genau, wie sie gegen ihn vorgehen sollte. Sehen konnte sie ihn nicht, denn der Schwarzlandmagier hatte sich in einen Unsichtbarkeitsschirm gehüllt. Auch magisch vermochte sie ihn nur anhand jener Anomalie auszumachen, die Rogon magische Löcher genannt hatte. Dafür aber wies ihre Nase ihr den Weg, und sie entdeckte schon bald ein fast unmerkliches Flimmern in der Luft, das von den verschiedenen magischen Abschirmfeldern des Magiers zeugte.
    Da Laisa diese bereits bei einem grünen Magier kennengelernt hatte, sah sie davon ab, Gynndhul körperlich zu attackieren. Stattdessen zog sie einen weißen Eirun-Pfeil aus ihrem Köcher, spannte den Bogen und zielte genau in die Mitte des magischen Lochs.
    Der Pfeil schoss von der Sehne, traf auf das Schirmfeld und detonierte in einem Feuerball. Der tosende Knall einer starken Gegenfarbenexplosion hallte über das Land und betäubte Laisas Ohren. Sie starrte nach vorne und sah, wie der Magier sichtbar wurde. Seine Schutzartefakte hatten den weißen Schlag nicht abhalten können und waren durch die Explosion zerstört worden. Der Magier lag blutend am Boden, doch seine Selbstheilungskräfte wirkten bereits, und er stärkte sich auf magischem Weg.
    Sein Blick suchte Laisa und fand sie. »Die Katzenfrau! Gayyad hat mich schon vor dir gewarnt. Aber das hier war dein letzter Streich.« Mit diesen Worten hob er die Glasfalle, in der er Tharon gefangen hielt, und richtete den Einsaugstrahl auf die Stelle, an der Laisa stand. Diese schnellte mit einem gewaltigen Satz hoch, so dass der Strahl sie verfehlte, und stand keinen Herzschlag später neben dem Magier. Ihr weißes Schwert zischte mit einem giftigen Summen durch die Luft und durchschlug den natürlichen Abwehrschirm des Magiers mit einem harten Ruck.
    Laisa sah, wie sein rechter Arm abgetrennt wurde und samt der Glasfalle durch die Luft flog. Ehe sie erneut zuschlagen konnte, ließ der Magier sie etliche Schritte durch die Luft wirbeln. Gleichzeitig setzte er all seine Kräfte ein, um den verlorenen Arm wieder zu sich zu holen. Dieser ruckte zunächst unwillig auf der Stelle, glitt dann aber immer schneller auf ihn zu. Bevor Gynndhul sich jedoch wieder völlig herstellen konnte, traf Rongis Wurfholz ihn am Kopf und setzte ihn für einen Augenblick außer Gefecht. Laisa, die auf den Füßen gelandet war, rannte ein paar Schritte und setzte die Springschlange ein. Die magische Waffe durchstieß den sich wieder aufbauenden Schutzschirm des Magiers mit einem ohrenbetäubenden Knall und traf ihn im Gesicht.
    Gynndhul wollte die magische Schlange noch abstreifen, doch da floss das Gift bereits durch seine Adern, und er spürte, wie sein Herz

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