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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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nimmst, sonst müsst ihr euer Boot mit den Pferden teilen. Ob ihr dann noch zum Essen kommt, bezweifle ich. Übrigens reagieren diese Glasfallen nur auf geistige Befehle.«
    Da Laisa mit einem Fauchen antwortete, stupste Rongi sie an. »Was machst du eigentlich? Du sprichst die ganze Zeit mit jemand, der nicht da ist!«
    »Unserem Freund Khaton hat es beliebt, wieder einmal einen seiner wundervollen Scherze zu machen.« Laisa starrte ärgerlich auf die beiden Glasfallen und fragte sich, in welcher ihre Vorräte waren. Wenn sie die falsche öffnete, quollen die Gäule heraus, und die passten wirklich nicht auf das kleine Schiff.
    Dieses zog unterdessen unbeirrt seine Bahn und wich von selbst einem großen Prahm aus, der an dieser Stelle als Fähre diente.
    »Das Ding besitzt einen eigenen Willen!« Ysobel schüttelte es bei dem Gedanken, nicht selbst entscheiden zu können, wo sie anlegen und Rast machen wollte.
    Auch Laisa zeigte wieder ihre Zähne. Sie war es noch mehr als ihre Tivenga-Freundin gewohnt, ihre eigenen Wege zu gehen, und ihr passte die selbstherrliche Art, mit der Khaton sie und ihre Freunde behandelte, überhaupt nicht.
    Die nächsten Minuten schimpften sie alle vier auf den Evari, bis Borlon die Frage stellte, ob man nicht endlich essen sollte. »Sonst knurrt mein Magen zu sehr«, entschuldigte er sich.
    Laisa wog die beiden Glasfallen in der Hand. Sie sahen gleich aus und waren auch gleich schwer. Auf die Weise bekam sie nicht heraus, was in welcher war. Selbst dran zu schnuppern half nichts.
    »Habt ihr eine Ahnung, wie man von außen herausfinden kann, was darin ist?«, fragte sie die anderen.
    Während Rongi den Kopf schüttelte, kratzte Ysobel sich am Kopf. »Bei meinen Leuten gibt es einige uralte Glasfallen, in denen wertvolle Sachen transportiert werden. Ich glaube, wenn man sich darauf konzentriert, kann man erkennen, was sie enthalten.«
    »Dann konzentriere ich mich eben!« Laisa starrte die beiden Glasfallen feindselig an, merkte dann aber rasch, dass sie in der, die sie in der rechten Hand hielt, ihre Stute Vakka zu sehen glaubte. Diese Glasfalle steckte sie wieder in die Tasche und überlegte, wie sie die andere dazu bringen konnte, ihren Inhalt preiszugeben.
    »Sei vorsichtig! Wir wissen nicht, wie viele Vorräte Khaton uns mitgegeben hat. Wenn du jetzt den falschen Befehl gibst, kannst du unter einem Berg von Essen begraben werden«, warnte Ysobel sie.
    »Ich will eine Mahlzeit, und zwar für jeden von uns!«
    Laisa hatte es kaum gesagt, da ertönte ein Summen, und vier Schüsseln mit Getreidebrei tauchten neben der Glasfalle auf. Misstrauisch schnupperte sie daran und schüttelte dann den Kopf. »Ich glaube, ich fange mir lieber noch einen Fisch.«
    Erneut hörte sie Khatons Lachen im Kopf, und der Inhalt der vier Schüsseln verwandelte sich zu einem lecker riechenden Eintopf mit sehr viel Hühnerfleisch. Außerdem tauchten vier große Becher auf, von denen zwei frische Milch und zwei mit Wasser vermischten Thilierwein enthielten.
    »So lasse ich es mir gefallen«, erklärte Borlon und trank einen kräftigen Schluck.
    Auch Laisa griff zu ihrem Becher und ließ sich die Milch schmecken. Danach nahm sie Schüssel und Löffel zur Hand und begann zu essen. Obwohl sie schon kurz nach Beginn dieser seltsamen Reise einen recht großen Fisch gefangen und roh verspeist hatte, leerte sie den Napf bis zum Boden.
    Kurz darauf kam eine Stadt mit einer Anlegestelle in Sicht, und das Boot hielt geradewegs darauf zu. Während Laisa die Glasfalle mit den Lebensmittelvorräten wieder in die Tasche steckte, bückte Borlon sich und hob seine Doppelaxt auf. Er schwang sie einmal durch die Luft und grinste.
    »Ein prachtvolles Stück. Es würde mich nicht wundern, wenn es sich um eine Kharimdh -Arbeit handeln würde.«
    »Mein Haumesser ist auf jeden Fall von Kharimdh geschmiedet worden!« Ysobel zog die Waffe aus der Scheide und zeigte die feine Maserung des Stahls sowie die verschlungene Gravur, die als Schmied einen Meister Welan nannte.
    Auch Rongi nahm sein Wurfholz zur Hand und strich vorsichtig über die Kante aus Stahl. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht wenig stolz auf diese Waffe war.
    Laisa überlegte, ob sie ihren Bogen spannen sollte, ließ es aber und blickte nach vorne.
    Urdil zählte zu den mittelgroßen Reichen im Süden und war ein fruchtbares Land, das fast genau in der Mitte durch eine bis auf zweitausend Schritte aufragende Gebirgskette geteilt wurde. An den westlichen Hängen

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