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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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aus der glänzenden Hülle, und einer davon war bis zum Anschlag eingedrückt.
    Tharon versuchte sich zu erinnern, was ein Artefakt dieser Bauweise alles bewirken konnte, und hörte auf einmal ein spöttisches Lachen hinter sich. Er fuhr herum und sah sich einem Schwarzlandmagier gegenüber, der unter einem ausgezeichneten Abschirmfeld stehen musste, da er seine Anwesenheit nicht hatte spüren können.
    »Bist du gekommen, um dieses Artefakt zu bergen? Dann hättest du dich vorher bei mir ankündigen müssen!«, rief der Evari erbost.
    Das Lachen des anderen wurde noch durchdringender. »Ich habe dieses Artefakt hierhergebracht, um Gimpel zu fangen – und wie man sieht, ist mir ein ganz besonders großer ins Netz gegangen.«
    Jetzt erkannte Tharon den anderen. »Gynndhul! Was soll das Ganze?«
    »Hast du das noch nicht begriffen, mein lieber Tharon? Dies ist eine Falle – und zwar für dich!«
    Trotz dieser Drohung blieb Tharon ruhig. Gynndhul mochte zwar den Rang eines Hochmagiers des achten Grades besitzen, doch er war kein Gegner, den er fürchten musste. Während er seine Kräfte für den entscheidenden magischen Schlag sammelte, zog Gynndhul ein Artefakt aus einer Silberhülle und richtete es auf ihn.
    Tharon spürte, wie ihn etwas packte und mit ungeheurer Macht auf das Artefakt zuzog. Er versucht es mit einer Glasfalle, dachte er belustigt. Wenn Gynndhul glaubt, mich damit ausschalten zu können, hat er sich getäuscht.
    Einen Augenblick später saugte ihn die Glasfalle ein, und er fand er sich in einem dichten Staubschleier wieder, der ihm beißend in Mund und Nase drang. Obwohl er sofort die Luft anhielt, wirkte das wenige, das er eingeatmet hatte, auf der Stelle. Er wurde schläfrig, und obwohl er sich magisch zwingen wollte, wach zu bleiben, dämmerte er weg. Das Letzte, was ihm noch durch den Kopf ging, war, dass er tatsächlich der Gimpel war, als den Gynndhul ihn bezeichnet hatte.
    ☀ ☀ ☀
    Es ging so schnell, dass Gynndhul zunächst nicht begriff, dass es vorbei war. Dann aber lachte er triumphierend auf. Kaum ein anderer Magier im Schwarzen Land hätte es gewagt, sich dem Bastard Tharon zum Kampf zu stellen. Selbst er hatte all seinen Mut dafür zusammennehmen müssen. Doch Gayyad hatte tatsächlich alles hervorragend geplant. Eine Glasfalle in Verbindung mit Flussmaulstaub stellte jeden Magier, der unvorbereitet damit angegriffen wurde, vor unlösbare Probleme.
    Gynndhul verschloss die Glasfalle mit einem magischen Siegel, um zu verhindern, dass Tharon, falls er wider Erwarten noch bei Bewusstsein sein oder wieder aufwachen sollte, sie verlassen konnte. Dann versetzte er sich an die Stelle, an der er seine drei Begleiter zurückgelassen hatte, und sah sie hochmütig an.
    »Der erste Sieg ist errungen. Jetzt stehen uns nur noch Arendhars tausend Reiter gegenüber.«
    »Mit denen werden wir wenig Federlesen machen!«, antwortete einer der Männer lachend.
    Gynndhul teilte seine Überzeugung. »Achtet besonders auf die weiße Katze. Derjenige, der sie mir lebend und möglichst unverletzt übergibt, erhält zehntausend Goldfirin!«
    »Das sind dreitausenddreihundert Goldt’wooler«, rechnete der Sprecher die Summe für seine Freude um. »Ein hübsches Sümmchen. Dafür kann man sich eine Baronie kaufen!«
    Zufrieden nahm Gynndhul wahr, dass sein Angebot die Männer begierig machte, sich die Belohnung zu verdienen. Sein Verbündeter Gayyad würde zufrieden sein, denn er wollte die Katzenfrau unbedingt lebend haben. Aber er fragte sich, ob er sie wirklich dem Zweiblütigen ausliefern sollte. Mächtige Magier im Schwarzen Land würden das Zehnfache für ein solches Beutestück bezahlen.
    Dann schüttelte er sich innerlich. Gayyad war unberechenbar und verfügte über weitaus mehr Macht, als seine Verbündeten im Schwarzen Land sich vorstellen konnten. Seine unheimliche Fähigkeit, sich in ein grünes Spitzohr zu verwandeln, machte ihn zu einem wertvollen Spion der eigenen Seite. Aber das allein war nicht wesentlich für das, was er und andere Magier seines Ordens zu ihrem großen Ziel führen sollte. Gayyad war als Einziger in der Lage, immer wieder Konflikte in den Dämmerlanden anzuheizen, die in nicht allzu ferner Zukunft zu einem erneuten Ausbruch der Götterkriege und damit zum endgültigen Sieg der schwarzen Heere über alle anderen Mächte führen würden.
    Um dieses Ziel zu erreichen, musste als Nächstes Arendhar gestürzt und ein Mann auf den Thron von T’wool gesetzt werden, der Gayyad

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