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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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verwenden.«
    »Lass diese Scherze!«, knurrte Khaton, der sich gestört fühlte. »Für jeden von euch habe ich einen speziellen Dolch. Ein kleiner Schnitt lähmt jeden Gegner. Borlon bekommt dazu noch diese Streitaxt!« Der Evari griff in die Luft, hielt im nächsten Moment eine mächtige Doppelaxt in der Hand, die jedem normalen Menschen zu schwer gewesen wäre, und warf sie Borlon zu. Während dieser die Waffe mit leuchtenden Augen auffing, wandte Khaton sich Ysobel zu.
    »Dieses Haumesser ist für dich.« Im selben Augenblick hielt die Tivenga es in der Hand.
    »Unterschätze die Waffe nicht«, riet ihr der Evari und wollte sich Laisa zuwenden.
    Da mischte Rongi sich ein. »Und was bekomme ich?«
    Khaton musterte ihn grimmig, sprach dann aber einen Zauber, der ihm ein unterarmlanges Wurfholz beschaffte, und reichte es dem Katling. »Mit der Stahlkante kannst du jemandem den Kopf spalten. Also stell keinen Unfug damit an. Und nun zu dir, Laisa! Als Anführerin des Brautzuges musst du deinem Rang entsprechend ausgestattet werden. Fang an!«
    Das Letzte galt dem Dienerwesen, das auf drei dünnen Beinen auf Laisa zuwackelte und mit seinen drei Händen begann, sie aus ihrem einfachen Kilt und der Tunika zu schälen. Die Katzenfrau fragte sich, als was der Evari sie diesmal auftreten lassen wollte. Bei ihrer ersten Reise in den Osten war sie als Offizierin aus Ilynas eigenem Land verkleidet gewesen, mit einem blauen Artefakt, das ihre weiße Farbe überstrahlte. Diesmal ging das jedoch nicht, denn die Urdiler, die sie begleiten sollten, würden eine Blaue niemals akzeptieren.
    Laisas neue Kleidung war grau, die traditionelle Farbe für Unterhändler. Der Kilt reichte über die Knie und besaß ein Karomuster, ebenso die leicht hellere, hüftlange Tunika. Über diese kam eine leichte Rüstung aus Lederstreifen, auf der sechs Wurfmesser in silbernen Scheiden angebracht waren. Jedes Messer besaß im Knauf einen kleinen Halbedelstein in einer der sechs Götterfarben. Allerdings waren diese, wie Laisa rasch erkannte, unmagisch.
    »Die Farben sind ein Anhaltspunkt für dich, damit du weißt, welche magische Klinge in der Scheide steckt«, erklärte Khaton in belehrendem Tonfall. »Wenn du einen Grünen mit dem blauen Messer triffst, ist er selbst bei einem leichten Schnitt kampfunfähig. Du selbst solltest die Klinge des schwarzen Messers beim Werfen nur an der silbernen Auflage berühren. Auch wenn du für eine Person deiner Farbe und deiner magischen Fähigkeiten äußerst widerstandsfähig gegen deine Feindfarbe bist, würdest du dich sonst verletzen.«
    Laisa krauste die Nase. Immerhin hatte sie schon schwarze Nahrungsmittel zu sich genommen und es vertragen. Doch als sie das Khaton sagen wollte, hob er abwehrend die Hand.
    »Du solltest deine leichte Immunität gegen Schwarz nicht zu oft vorführen, denn sie könnte dir einmal das Leben retten. Doch jetzt weiter zu deinen Waffen. Ich habe lange überlegt, welchen Bogen ich dir geben soll. Blau geht ebenso wenig wie Schwarz oder Weiß. Gelb würde deine violette Begleiterin stören und Grün diesen Katzenlümmel!«
    Der Evari musterte Rongi dabei drohend, denn der Katling hatte letztens seine Krallen an einem seiner Sessel geschärft.
    Während Rongi wissend grinste, wartete Laisa gespannt auf ihren neuen Bogen. Als ihr das Dienerwesen diesen reichte, kniff sie erstaunt die Augen zusammen. Das Ding war zwar unmagisch, aber fast genauso lang wie sie selbst und von einer eigenartigen Form, denn der Handgriff saß nicht genau in der Mitte, sondern mehr als eine Handspanne tiefer. Auch waren die Pfeile selbst ungewöhnlich lang und steckten in einem zweigeteilten Köcher. Die in der größeren Hälfte rochen ebenso unmagisch wie der Bogen, doch die neun Pfeile in dem kleineren Fach strahlten leicht in den Götterfarben des Westens.
    »Der untere Teil dieses Köcherfachs ist mit Silber ausgelegt, damit ein magisch Begabter die Pfeile nicht auf Anhieb bemerkt. Es sind je drei weiße, gelbe und grüne Eirun-Pfeile. Sie finden stets ihr Ziel, und sie sind für Wesen ihrer Feindfarbe absolut tödlich! Außerdem erhältst du dieses Schwert. Zücke es nur in allergrößter Not, denn seine Klinge besteht aus weißer Magie, die jeder Magier auf zehn Meilen wahrnehmen kann. Das Schwert tötet jeden Schwarzen auf der Stelle.«
    Während Khaton ihr diesen Vortrag hielt, sagte Laisa sich, dass wohl mehr Gefahren auf die Prinzessin und sie lauerten, als der Evari sie zunächst hatte

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