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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Blick in das Tal. Noch hielt der Abwehrriegel der Krieger Arendhars. Es war jedoch den Rebellen gelungen, einige weitere Aufgebote in Marsch zu setzen, und so war abzusehen, dass die vielfach überlegenen Rebellen die Verteidiger niederkämpfen würden.
    Mit einem Zischen packte Laisa Gynndhuls Magierumhang, ignorierte das Brennen an ihren Händen und trat die Luft anhaltend auf Tharon zu. Mit zwei, drei Griffen wickelte sie ihn in den Umhang ein.
    »Sei vorsichtig«, warnte der Evari sie. »Wenn das Gift auch dich betäubt, ist alles verloren!«
    »Wenn ich warte, bis hier einmal Regen fällt, der es von dir abwaschen könnte, haben Arendhar und meine Freunde da unten auch nichts davon.«
    Mit einer großen Portion Wut im Bauch hob Laisa den Magier hoch und rannte, so schnell sie es mit der Last vermochte, hinter Rongi her, der ihr den Weg wies. Sie musste fast eine Meile laufen und wagte dabei kaum zu atmen. Als sie bereits glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, erreichte sie den Bach und ließ Tharon einfach hineinfallen. Sie selbst wankte keuchend ein paar Schritte bachaufwärts, wartete, bis sie wieder ein wenig Luft bekam, und trank dann wie eine Verdurstende. Als sie sich wieder erhob und umdrehte, sah sie, wie Tharon aus dem Wasser kroch und am Ufer liegen blieb.
    »Ich bin so schlapp wie ein nasser Lappen«, stöhnte er und würgte alles an Flussmaulstaub aus, was ihm in Lunge und Magen gedrungen war. Danach ging es ihm ein bisschen besser. Allerdings musste er sich, als er aufstand, auf Rongi stützen.
    »Kann ich dir helfen?«, fragte Laisa.
    Der Evari schüttelte den Kopf. »Dein Weiß ist zwar erstaunlich mild, doch in meinem jetzigen Zustand ist es besser, wenn du mich nicht berührst. Aber jetzt komm mit! Wir müssen schauen, wie wir unseren Freunden helfen können. Wenn ich doch nur im Vollbesitz meiner Kräfte wäre!«
    Für Laisas Gefühl brauchten sie für die eine Meile etwa zehnmal so lange wie auf dem Hinweg, obwohl sie Tharon hatte schleppen müssen. Der Evari musste immer wieder stehen bleiben, um Luft zu schnappen. Als sie endlich den Kamm der Anhöhe erreichten und auf die Schlacht hinunterblicken konnten, sah er aus, als würde er im nächsten Moment zusammenbrechen.
    »Arendhar und seine Reiter halten sich ausgezeichnet«, murmelte er anerkennend.
    »Das tun sie!« Laisas Blick suchte den König, der überall auftauchte, wo sich Lücken auftaten. Auch Rogon kämpfte zu Pferd, und wo er erschien, wichen die Feinde ebenfalls zurück. Sie entdeckte auch Borlon. Dieser hatte auf sein Reittier verzichtet, das der doppelten Belastung seines Gewichtes und des Kampfes nicht standgehalten hätte, fegte aber mit jedem Streich seiner Doppelaxt einen feindlichen Reiter aus dem Sattel.
    Die Verluste auf der Seite des Feindes waren weit höher als die der eigenen, allerdings rückten nun Alatnas Wardan vor, während zweihundert Reiter im Hintergrund verharrten und anscheinend auf Befehle warteten.
    »Dir sollte schnell etwas einfallen, großer Magier, sonst sind unsere Freunde am Ende«, sagte Laisa angespannt.
    Tharon nickte und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Noch wusste er nicht, was er bewirken konnte. Doch wenn er versagte und Arendhar hier geschlagen wurde, war es mit dem Frieden auf der roten Seite des Großen Stromes für immer vorbei.
    ☀ ☀ ☀
    Rogons Lieder hatten den Rebellen so zugesetzt, dass der erste Ansturm des Feindes weniger hart gewesen war, als die Eingeschlossenen erwartet hatten. Den Lehensgrafen Remedel und Didond war jedoch klar, dass nur ein Sieg über Arendhar sie vor dessen Rache schützen konnte. Daher trieben sie ihre Männer unbarmherzig in die Schlacht. Als ihre Reihen zu wanken begannen, forderten sie die anderen Lehensgrafen und Rakkarr auf, ebenfalls anzugreifen.
    »Lasst meine Bogenschützen vorrücken«, verlangte Alatna lauthals.
    Rakkarr warf einen besorgten Blick zu der Stelle, an der er den Magier wusste. Sie war zu weit entfernt, um erkennen zu können, was sich dort tat. Der heftige Knall der Gegenfarbenexplosion hatte ihn jedoch erschreckt, und er nahm an, dass Gynndhul sich eines überraschend aufgetauchten Feindes erwehren musste. Aus diesem Grund war es unabdingbar, den Sieg ohne die Hilfe des Magiers zu erringen.
    »Also gut! Setze deine Wardan ein«, befahl er Alatna. Während die Fürstin zu ihren Leuten eilte, um sie in die Schlacht zu führen, packte Lehensgraf Remedel den Thronanwärter am Ärmel und zerrte heftig daran.
    »Wenn

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