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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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erstarrte. Im nächsten Moment brach er mit einem ersterbenden Schrei zusammen.
    Misstrauisch betrachtete Laisa den Magier und konnte es kaum glauben, dass es vorbei sein sollte. Doch als Gynndhul sich nicht mehr regte, trat sie von hinten auf ihn zu und trennte ihm mit einem raschen Schlag den Kopf von den Schultern. Um zu verhindern, dass doch noch Leben in ihm war und er sich wieder zusammensetzen konnte, zerteilte sie seinen Körper mit der weißmagischen Klinge. Danach sah sie sich zu Rongi um, der dem kurzen, aber heftigen Kampf atemlos gefolgt war.
    »Du hast ihn erwischt!«, rief der Katling begeistert.
    »Du aber auch! Danke, Rongi! Aber jetzt müssen wir verhindern, dass der Kerl sich wieder zusammensetzt und uns neue Schwierigkeiten machen kann!« Laisa warf den Überresten des Magiers einen misstrauischen Blick zu. Doch die rührten sich nicht mehr. Die Schlange und das weiße Schwert hatten ganze Arbeit geleistet.
    Aufatmend sah sie sich um. »Jetzt müssen wir Tharon finden, sonst hilft uns dieser Sieg nicht. Unseren Freunden stehen immer noch zehnmal so viele Krieger gegenüber, wie sie selbst zählen.«
    »In die Hosentasche kann der Kerl hier den Evari nicht gesteckt haben«, sagte Rongi ratlos.
    »In die nicht, aber in eine Glasfalle!« Laisa trat auf die Stelle zu, an der der Arm des Magiers mit dem Artefakt lag, brach es aus den erstarrten Fingern und musterte es. Khaton hatte ihr zwar erklärt, wie so ein Ding zu öffnen war, doch machte es ihr Mühe, die ausschweifenden Erklärungen des Evari in praktische Anwendung umzusetzen. Jede Glasfalle war doppelt gesichert, hatte er gesagt. Wenn sie jetzt das Falsche tat, würde sie eingesaugt werden und sich als Gefangene wiederfinden.
    Während sie überlegte, hüpfte Rongi neben ihr auf und ab. »Jetzt mach schon!«, rief er. »Der Feind greift erneut an.«
    Laisa hob den Kopf und sah es selbst. Das Aufgebot einer der Lehensgrafschaften setzte sich eben in Bewegung und ritt auf Arendhars Männer zu. Diese schwangen sich ebenfalls in die Sättel, um sich dem Angriff zu stellen. An ihrer Spitze ritt Arendhar, direkt neben ihm Rogon, während die Herren Kedellen und Hillkenardh sich nach hinten zurückzogen und so taten, als wollten sie den Wagen mit der Prinzessin beschützen.
    »Feiglinge!«, fauchte Laisa und schüttelte die Glasfalle, als könnte sie Tharon damit befreien. Ihre Nase sagte ihr, dass er in diesem Ding stecken musste. Daher musterte sie das Bedienungsfeld sehr genau. Im nächsten Moment glaubte sie, den Öffnungsmechanismus begriffen zu haben. Während ein Stück weiter unten im Tal Lanzen gegen Schilder krachten und der helle Ton von Schwertschlägen erklang, machte sie sich ans Werk.
    »Vorsicht, Gift!« Tharons magische Stimme klang kaum verständlich in ihrem Kopf auf, doch Laisa reagierte sofort und hielt die Luft an. Kaum war der Evari von der Glasfalle ausgespuckt worden, verschloss sie diese wieder und warf sie im weiten Bogen fort. Danach hechtete sie zur Seite und blieb erst mehrere Dutzend Schritte entfernt stehen.
    »Was ist los?«, fragte Rongi verständnislos.
    »Flussmaulstaub!« Schon einmal war Laisa mit diesem Zeug betäubt worden, und das wollte sie nie mehr durchmachen. Missmutig beäugte sie die Glasfalle, doch diese blieb verschlossen. Dann sah sie Tharon an. Der Evari lag starr am Boden, unfähig, auch nur die Augenlider zu bewegen. Auch sein Geist war teilweise gelähmt, dennoch war er in der Lage, sich mit ihr zu verständigen.
    »Was ist geschehen?«
    »Wir wurden in eine Falle gelockt und stehen einem zehnfach überlegenen Feind gegenüber. Es wäre gut, wenn du eingreifen könntest. Nicht weit von uns tobt eine Schlacht«, erklärte Laisa.
    Tharons Antwort bestand aus einem Fluch. »Ich würde mit Freuden eingreifen, wenn ich könnte, aber dieses verteufelte Zeug macht mich hilflos. Da es an meiner Kleidung hängt, kann ich nicht einmal atmen, sonst betäubt es mich völlig. Gibt es hier in der Nähe einen Bach oder einen Teich, in den du mich werfen kannst, damit das Wasser dieses Gift fortspült?«
    »Ich weiß nicht …«, begann Laisa, wurde aber von Rongi unterbrochen. Dieser hatte die magisch gestellte Frage Tharons ebenfalls gehört und wies nach oben. »Dort hinter der Anhöhe fließt ein Bach. Doch wie bringen wir Tharon dorthin, ohne selbst von dem Flussmaulstaub lahmgelegt zu werden?«
    »Diese Frage sollten wir rasch beantworten, wenn wir unsere Freunde retten wollen!« Laisa warf einen besorgten

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