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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Vereinbarung.«
    »Was du verlangst, aber auch«, konterte der Goise gelassen. »Entweder ihr macht es so, wie ich es vorgeschlagen habe, oder ihr sucht euch jemand anders, der euch hinüberbringt.«
    Der Mann wusste genau, dass es niemand anderen gab, das sah Laisa ihm an der Nasenspitze an.
    Nun machte er die Geste des Geldzählens. »Den Grundpreis für die Überfahrt haben wir ja mit den Boten des Herrn Klinal vereinbart. Jetzt gilt es, den Kaufpreis der Prähme auszuhandeln sowie die Gefahrenzulage und …«
    Die ausgehandelte Summe war in Laisas Augen ausreichend bemessen, und so riss ihr der Geduldsfaden. Was der Goise auch immer noch sagen wollte, unterblieb, als sie demonstrativ die Kralle des rechten Mittelfingers ausfuhr und ihm deren Spitze an die Kehle setzte. »Wir zahlen keinen Firin mehr als ausgemacht, hast du verstanden!«
    »Die Prähme müssen bezahlt werden. Die bekommen wir nämlich nicht mehr zurück«, quetschte der Goise hervor.
    Bevor Laisa endgültig die Geduld verlieren konnte, griff Reodhil ein. »Thilion wird die Prähme stellen.«
    KanDilm überlegte kurz und nickte. »Mir soll es recht sein. Dann kann ich ja die Boten losschicken, um die Schiffe zu rufen.«
    »Rufen? Die sollten doch hier auf uns warten!« Für Laisa war die Dickfelligkeit des Goisen kaum mehr zu ertragen, und sie sah, dass es Klinal nicht anders erging.
    Reodhil besaß mehr Erfahrung mit diesem Volk und blickte KanDilm grimmig an. »Thilion wird die Prähme in fünf Tagen bereitgestellt haben. Bis zu dem Zeitpunkt sollten deine Schiffe hier sein, Goise.«
    KanDilm wusste, wann für ihn die Grenze erreicht war, und stimmte grinsend zu. »Wir werden rechtzeitig erscheinen, Thilions König. Für heute empfehle ich mich.«
    Grußlos und ohne Laisa oder Klinal noch eines Blickes zu würdigen, verließ der Goise den Saal, in dem die Verhandlungen stattgefunden hatten.
    Laisa kämpfte mit einem mittleren Wutanfall. »Wenn die Schiffe dieses Mannes in fünf Tagen nicht hier sind, töte ich ihn – und das tue ich auch, wenn er die Schlepptaue auf dem Strom kappt, bevor ich den Befehl dazu gebe!«
    Reodhil und Klinal begriffen, dass es ihr vollkommen ernst damit war. Da auch sie sich über den unverschämten Schiffer ärgerten, sahen sie keinen Grund, mäßigend auf Laisa einzuwirken.
    »Die Goisen sind eine Pest. Sie haben sich das Transportmonopol auf dieser Seite des Großen Stromes gesichert und verhindern, dass die Anliegerreiche ihre Tempelabgaben und Waren selbst in die Heilige Stadt bringen können. Die Reiche auf der roten Seite haben wenigstens noch die Wahl zwischen Dscher, Lanar und Flussmaul«, erklärte Reodhil mit klirrender Stimme.
    »Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Wahl ist«, antwortete Laisa naserümpfend. »Ich habe die Flussmäuler erlebt. Wenn ich je wieder einem von ihnen begegne, sollte er schneller sein als meine Pfeile!«
    Bei diesen Worten musste Reodhil lachen. »Die Schiffer auf beiden Seiten sind eine Pest. Trotzdem muss ich sagen, mir sind die Goisen noch lieber als das Gesindel aus dem Osten. Die Dscherer sind halbe und die Flussmäuler ganze Piraten – und die Lanarer tun normalerweise alles, was uns schadet.«
    Laisa kratzte sich mit einer Kralle an der Stirn und blickte durch das Fenster nach Osten auf die vielfarbigen Fluten des Großen Stromes hinaus. »Eines haben wir bislang noch nicht bedacht. Die Lanarer sind doch Anhänger Ilynas und damit Blaue. Warum sollen ausgerechnet sie Elanah nach drüben bringen? Nicht, dass sich da eine Schurkerei anbahnt!«
    »Das Einzige, das man den Lanarern zugutehalten kann, ist, dass sie ihre Verträge einhalten. Außerdem haben nicht wir sie mit dem Transport beauftragt, sondern T’wool – und dessen König werden sie gewiss nicht verärgern wollen.« Für Reodhil war die Sache damit erledigt, und er bat Laisa, ihn zu entschuldigen.
    Nachdem er gegangen war, stemmte Klinal seine Hände auf die Fensterbrüstung und starrte mit düsterer Miene hinaus. »Nicht mehr lange, dann ist es so weit. Ich werde meine Schwester nie wiedersehen.«
    »Vielleicht doch«, antwortete Laisa. »Ysobel hat mir erzählt, dass es in Edessin Dareh einen Platz gibt, an dem sich Menschen aller Völker begegnen können. Oder ist eine Reise dorthin zu weit für dich?«
    »Für mich nicht. Doch ich zweifle, dass T’wool Elanah reisen lässt. Immerhin ist es in der Heiligen Stadt nur ein Schritt von der einen Seite zur anderen. Wenn man befürchtet, meine

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