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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Wanderung benötigte, und schenkte Tirahs Tempel, der ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre, keinen weiteren Blick.
    ☀ ☀ ☀
    Als Sirrin drei Tage später vor dem Tempel materialisierte und in die Tiefe stieg, fand sie weder Tirah noch Sung oder Rogon vor. Die zurückgebliebenen Teile der Rüstung erschreckten sie jedoch, denn Tirah hätte niemals auf sie verzichtet. Sirrin nahm sie an sich, verließ den unterirdischen Raum und sah sich oben um. Doch selbst für sie war es unmöglich, in den wabernden Magieströmen der Ödlande eine bestimmte Person auszumachen. Sie wusste nicht einmal, in welche Richtung die drei sich gewandt haben konnten. Eines aber glaubte sie zu wissen: Tot war Tirah sicher nicht, denn dann hätte Sung die magische Kriegerin in allen Ehren und in voller Rüstung begraben.
    Doch was an diesem Ort geschehen war, blieb für sie ein Rätsel, das ihr nur die Zukunft enthüllen konnte.

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    Neuntes Kapitel
    Die Goisen
    L aisa fragte sich, ob sie sich weiter beherrschen oder ihrem Gegenüber die Krallen durchs Gesicht ziehen sollte. So impertinent wie der Kapitän, der angeheuert worden war, sie samt ihrer Begleitung über den Großen Strom zu bringen, hatte sie noch niemand behandelt. Eben wies der Mann ihren Vorschlag, sie bis Maraandlion oder wenigstens bis Lhandheralion im Königreich Vanaraan zu bringen, mit beleidigenden Worten zurück.
    »Ich bin doch nicht lebensmüde!«, setzte er angewidert hinzu. »Meine Mannschaft würde mich in dem Augenblick über Bord werfen, in dem ich ihr befehle, in die östliche Hälfte des Stromes zu segeln – und sie würde recht damit tun!«
    »Aber du hast dich verpflichtet, uns hinüberzubringen, KanDilm!« Laisa versuchte es noch einmal im Guten, doch der Goisen-Kapitän schüttelte den Kopf.
    »Das ist unmöglich! Die achtzehn Herren des Großen Rates würden mir mein Kapitänspatent aberkennen, und sie täten gut daran!« KanDilm grinste dabei, als hätte er Laisa eben einen grandiosen Witz erzählt.
    Sie wandte sich mit verärgerter Miene an Prinz Klinal. »Du hast doch mit diesen Sturköpfen verhandelt. Also sorge dafür, dass er die Vereinbarung auch einhält!«
    »He! So haben wir nicht gewettet!«, trumpfte der Goise auf. »Ich habe mit Urdil nur vereinbart, eine Fuhre bis zur Hälfte des Großen Stromes zu bringen. Weiter bringen mich keine zehn thilische Galeeren, und wenn sie mich stattdessen in die Bleiminen von Thilion stecken würden.«
    »Womit sie wahrscheinlich gut daran täten«, antwortete Laisa ätzend und sah Reodhil auffordernd an.
    »Können uns denn nicht deine Leute hinüberbringen?«
    Der König lachte nervös. »Thilion liegt mit den Reichen des Ostens noch immer im Krieg, denn es wurde kein Waffenstillstand geschlossen. Darum können wir es nicht wagen, die östlichen Gestade anzulaufen. Wir benötigen die Hilfe der Goisen, und das wissen sie.«
    Und wollen es sich entsprechend bezahlen lassen, schloss Laisa aus seinen Worten. Doch sosehr es ihr auch in den Krallen juckte, KanDilms Haut mit einigen kräftigen Furchen zu versehen, sie musste akzeptieren, dass sie auf den penetrant grinsenden Kerl angewiesen war, wenn sie sich nicht die Prinzessin auf den Rücken schnallen und hinüberschwimmen wollte.
    »Wie stellst du dir die Sache vor?«, fragte sie zähneknirschend.
    »Ganz einfach!«, antwortete KanDilm zuvorkommend. »Wir laden euch und alles, was auf die andere Seite hinüberwill, auf mehrere Prähme und ziehen diese mit unseren Seglern bis zur Mitte. Dort kappen wir die Seile und kehren ans westliche Ufer zurück.«
    »Sollen wir dann aus eigener Kraft hinüberpaddeln? Du weißt ganz genau, dass drüben die Einbruchslande sind und wir von dort aus niemals nach T’wool weiterreisen können.« Laisas Geduldsfaden war kurz davor zu reißen.
    Das begriff nun auch der Goise und machte eine beschwichtigende Geste. »Eure Prähme werden von Galeeren aus Lanar an die Leine genommen und von diesen dorthin gezogen, wohin ihr wollt.«
    »War das so abgemacht?«, fragte Laisa Klinal.
    Der Prinz zuckte hilflos mit den Achseln. »Das weiß ich nicht. Ich habe nur Befehl gegeben, meiner Schwester eine Überfahrtsmöglichkeit über den Großen Strom zu verschaffen.«
    »Ich will den Vertrag mit den Goisen sehen«, sagte Laisa schnaubend.
    »Hier ist er!« KanDilm zog das Dokument aus der Tasche und hielt es Laisa unter die Nase. Diese las es durch und fauchte.
    »Was du machst, ist aber eine sehr freie Interpretation dieser

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