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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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hingezogen fühle.«
    »Und attraktive Männer ziehen Sie nicht an, ja?«
    »Mr. Bond, ich bin nicht gern unhöflich. Aber Sie lassen mir keine andere Wahl. Tatsache ist, dass Sie eindeutig nicht der Typ Mann sind, dessen Charakter mit einer Ehe vereinbar wäre.«
    »Ich bin erleichtert zu hören, dass eine Frau das erkennt«, knurrte er.
    »Wie könnte daran ein Zweifel bestehen?« Sie machte eine schweifende Handbewegung. »Ich kann Sie mir eher bei einem Schwert- oder Faustkampf vorstellen als bei einem nachmittäglichen Krocketspiel, einer entspannenden Schachpartie nach dem Abendessen oder einem ruhigen Abend im Familien- oder Freundeskreis. Ich bin eine Intellektuelle, Sir. Und obwohl ich Ihnen keineswegs einen gewissen Scharfsinn absprechen möchte, sind Sie doch ganz offensichtlich eher für körperliche Aufgaben geschaffen.«
    »Verstehe.«
    »Man muss Sie ja nur ansehen, um zu merken, dass Sie anders als die anderen Männer sind. Es wäre sofort klar, dass ich niemals auch nur im Entferntesten einen Mann wie Sie in Betracht ziehen würde. Wir beide sind grundverschieden, und jeder weiß, dass ich viel zu klug bin, um das nicht zu sehen. Kurz gesagt, Sir, Sie sind nicht mein Typ.«
    Er bedachte sie mit einem ironischen Blick, der jedoch frei von jeder Selbstgefälligkeit war, die Eliza als ärgerlich empfunden hätte. Nein, er vermittelte ein gesundes Selbstbewusstsein, bar jeglicher Eitelkeit. Zu Elizas Missfallen fand sie diese Eigenschaft höchst anziehend.
    Er würde ihr Probleme bereiten. Und Probleme mochte Eliza nicht.
    Jasper sah zum Earl hinüber. »Bitte verzeihen Sie mir, Mylord, aber dieses Thema verlangt offene Worte. Zumal es sich hier um Miss Martins Wohlergehen handelt.«
    »Richtig«, stimmte Melville zu. »Nur nicht um den heißen Brei herumreden, sage ich immer. Die Zeit ist zu kostbar, um sie mit Trivialitäten zu vergeuden.«
    »Ganz meine Meinung.« Lächelnd wandte sich Bond wieder Eliza zu. »Miss Martin, entschuldigen Sie, aber ich muss darauf hinweisen, dass Sie aufgrund Ihrer Unerfahrenheit die Situation nicht richtig beurteilen können.«
    »Unerfahrenheit in Bezug worauf?«
    »Auf Männer. Genauer gesagt, Mitgiftjäger.«
    »Darf ich Sie darauf hinweisen«, entgegnete sie schnippisch, »dass ich im Verlauf von sechs Saisons mehr als genug Erfahrung mit Männern gesammelt habe, die auf eine lukrative Verbindung aus waren.«
    »Warum ist Ihnen dann nicht bewusst«, sagte er gedehnt, »dass der Erfolg, den diese Männer haben, nichts mit ihrer gesellschaftlichen Tauglichkeit zu tun hat?«
    Eliza blinzelte. »Verzeihung?«
    »Frauen heiraten Mitgiftjäger nicht deshalb, weil sie tanzen und langweilig herumsitzen können. Sie heiraten sie wegen ihres guten Aussehens und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit – zwei Eigenschaften, die Sie an mir bereits festgestellt haben.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Das ist offensichtlich, daher werde ich es Ihnen erklären.« Sein Lächeln wurde breiter. »Mitgiftjäger, die Erfolg haben, sind nicht bestrebt, die intellektuellen Bedürfnisse einer Frau zu erfüllen. Das können Freunde und Bekannte leisten. Diese Männer trachten nicht danach, den guten Freund zu spielen, mit dem man an gesellschaftlichen Ereignissen teilnimmt oder gepflegt Schach spielt. Auch dafür gibt es genügend andere, die das tun können.«
    »Mr. Bond …«
    »Nein, sie wollen in einer einzigen Sache brillieren, einer Kunst, die nur wenige Männer wirklich gut beherrschen. Diese besondere Fähigkeit ist so selten, dass viele Frauen sie über alle anderen Bedenken stellen.«
    »Bitte sagen Sie jetzt nicht …«
    »Unzucht«, murmelte der Earl, um gleich darauf sein Selbstgespräch fortzusetzen.
    Eliza sprang auf. »Mylord!«
    Wie es die Höflichkeit gebot, standen jetzt auch ihr Onkel und Mr. Bond auf.
    »Ich bezeichne es lieber als ›die Kunst der Verführung‹«, sagte Bond mit einem belustigten Funkeln in den Augen.
    »Und ich bezeichne es als lächerlich«, rief sie und stemmte die Hände in die Hüften. »Ist Ihnen überhaupt bewusst, wie wenig Zeit ein Mensch, verglichen mit anderen Tätigkeiten, im Bett verbringt?«
    Er senkte den Blick auf ihre Hüften. Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Das hängt nun wahrlich davon ab, wer besagtes Bett mit einem teilt.«
    »Gütiger Himmel!« Eliza erbebte unter Jaspers Blick. Er war … erwartungsvoll. Aus irgendeinem unbekannten Grund hatte sie es geschafft, dass sich dieser Mr. Jasper in seinem verfluchten

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