STOP! (German Edition)
schwindet in der Menge. So viele Gesichter. So viele Zei t schriften.
Immerhin, ganz schön viel Auswahl: Ernährung, Lan d wirtschaft, Wirtschaftsmagazine, Frauenzeitschriften – ah, und hier die Computersachen. Toll, da gibt es ja ‘ne Riesenvielfalt, aber das hier könnte es sein, zumindest liest Felix manchmal die Computerbild . Dann nehme ich die, dann gibt er zumindest Ruhe. Schade, über Fotografie scheint es nichts zu geben. Na ja, dann eben die Fran k furter Allgemeine .
Mit wem redet denn mein Bruder da? Ein Mädchen! Wenn das mal gut geht! Kein Mädchen hält es mit dem doch länger als ‘ne halbe Stunde aus. … Komisch, dass au s gerechnet er mit ihr in ein Gespräch gekommen zu sein scheint. Na ja, vielleicht hat sie ihn ja auch nur was ganz U n befangenes fragen wollen und er quatscht sie jetzt voll. Soll er mal sein Glück versuchen. Seine Computerfachzei t schrift kann er ja immer noch lesen, aber ich bin echt froh, dass ich jetzt ‘ne Zeitung hab.
„Hey, Nils, das ist Luci. Luci, das ist Nils.“
„Hallo Luci. Felix, hier ist deine Zeitschrift. Kannst du ja später lesen, ich hab auch was gefunden und schau auch mal direkt rein.“
Sie sieht mich an. „Oh, es gibt gleich zwei von deiner Sorte! Das ist ja spannend! Macht ihr euch auch manchmal einen Scherz daraus, Leute reinzulegen, indem ihr kurze r hand die Rollen tauscht?“
„Nein, früher haben wir das manchmal gemacht. So in der Grundschule, aber jetzt will Nils das nicht mehr, dabei könnt ich die ein oder andere gute Note wirklich g e brauchen, aber der kleine Streber meint immer, ich solle selber lernen. Dabei gibt es doch viel Schöneres im Leben, so wie dich!“
Was für ein Schleimer. Er braucht sich echt nicht wundern, wenn diese Luci gleich geht. Aber auf ein so dummes Gespräch lasse ich mich erst gar nicht ein, da lese ich doch lieber.
„Oh, danke. Sag mal, wartet ihr auch schon so lange hier wie ich?“
„Mindestens, wenn nicht schon länger. Bist du alleine hier?“
Woher will Felix denn jetzt wissen, wie lang Luci schon wartet? Hauptsache irgendwas gelabert, typisch er. Solche Antworten gibt er ja dauernd und dann auch noch in der Schule. Braucht er sich ja nicht wundern. Als würde ich ihm dann noch Kursarbeiten schreiben. Soll er erst mal nac h denken, bevor er spricht.
„Ja, ich bin alleine hier, ganz ohne jemanden zu kennen, obwohl, jetzt kenn ich ja dich.“
„Wow, das muss doch super spannend sein, ganz alleine zu fliegen. Das würde ich auch gern mal machen, aber meinen Bruder werde ich so schnell leider nicht los.“
„Warum? Will er alles mit dir zusammen machen?“
„Nein, nein, das nicht, aber Mama möchte, dass wir z u sammen bleiben. Als ob wir noch zu klein wären und ohne den anderen nicht auskämen, aber bald bin ich das endlich los.“
Was der für Blödsinn redet, ist doch logisch, dass wir in dieser Situation zusammen fliegen. Ich glaube kaum, dass er nicht zu Papa will und was würde es für einen Sinn machen, da getrennt hin zu fliegen?
„Ah, wirst du bald 18, oder wie soll ich das ve r stehen?“
„Ja, in 2 Wochen werde ich 18.“
Ja, ja, als würde ich nicht auch 18 werden.
„Dein Bruder wird doch dann auch 18, oder?“
„Ähm, klar. Ich meine natürlich, wir werden 18, aber das Verhalten meines Bruders lässt leider des Öfteren auf ein anderes Alter schließen.“
„Ah, und habt ihr auch eine große Party geplant?“
„Ja, ich wollt ne riesige Party machen, mit viel Alkohol, hübschen Mädels und jede Menge Spaß, aber Nils hat keinen Bock darauf.“
„Was will er denn machen?“
„Er will mit seinen besten Kumpels einen langweiligen Abend zu Hause verbringen.“
Klar, langweiligen Abend. Was ist falsch daran, zu dem vielleicht wichtigsten Fest im Leben nur seine besten Freunde einzuladen. Und ich kann mit denen Spaß haben. Was weiß der schon? Nach seiner Meinung kann man ja nur Spaß haben, wenn man betrunken ist.
„Na ja, ist doch nicht schlimm. Das kann doch jeder auf seine Art machen, dann machst du ’ne Riesen-Party und er verbringt den Abend mit seinen Freunden. Warte es ab, nac h her ist er doch eifersüchtig auf dich. Aber ich hab auch nur mit meinen besten Freundinnen gefeiert und es war weder lan g weilig, noch waren welche total besoffen. Es war echt gut. Aber ich könnte mir genauso gut vorstellen, dass deine Party ein voller Erfolg wird.“
„Ja, das Problem ist aber, dass meine Mama will, dass wir
Weitere Kostenlose Bücher