STOP! (German Edition)
ist oder mal ihre Ruhe haben will. Nils kümmert sich um grun d legende Dinge wie Essen und zu Bett bringen und ich tobe mittags mit ihr im Garten rum. Leni ist übrigens unsere kleine Schwester. Sie ist jetzt 4 Jahre alt.“
„Ich weiß, hat Nils eben erzählt. Da fällt mir ein …“
Nein! Bitte nicht!!!
„Du wolltest mir doch noch erzählen, wie es zu dem tragischen Unfall kam!“
„Nils, du wirst doch Luci nicht mit so einem Scheiß z u gelabert haben!? Tut mir echt leid, Luci. So ist er eben. Redet dauernd von Dingen, die keinen interessieren.“
Typische Felix-Reaktion. Dabei ist Luci nicht der Typ Mädchen, den Felix sich vorstellt. Hat er das denn noch nicht gecheckt?
„Ähm, Felix, da muss ich dich enttäuschen. Dein Bruder wollte erst gar nicht davon reden. Aber es interessiert mich wirklich, ihr könnt ja gemeinsam erzählen, dann ist es für dich nicht so langweilig.“
„Sorry, kein Interesse. Wenn du dich für so was interessierst. Ich dachte, du wärst anders als die anderen. Würdest gut aussehen und anders als die anderen nicht meinen Bruder anhimmeln. Ach, der so tolle Nils! Was der mit mir als Bruder doch alles mitmachen muss, und ja, wie ist er doch so gut in der Schule und so intelligent. Nein danke. Darauf kann ich dann gerne verzichten. Viel Spaß euch beiden dann mal noch. Ich gehe lieber mal schauen, ob ich das heiße Mädchen finde, mit dem Nils eben geredet hat. Die Arme, so abserviert zu werden.“
Ah ja. Er hat es also gemerkt. Soll er doch sein Glück bei der versuchen. Als würde er sie in dieser Mensche n menge finden. Wäre er direkt zu ihr gegangen, als ich mir was zu essen gekauft habe, ja. Aber inzwischen sind hier so viele Leute. Na ja, bin ich ihn zumindest los.
„Okay, tut mir leid, dass du ein anderes Bild von mir hattest. Da muss ich dich enttäuschen. So, jetzt aber zu dir, Nils. Ich interessiere mich wirklich dafür. Lass dich von deinem Bruder nicht unterkriegen.“
„Alles klar. Pass auf! Also, wie du eben ja schon mi t bekommen hast, sind meine Eltern geschieden. Das war ganz schön kompliziert. Als Leni auf die Welt kam, hatte Mama aufgehört zu arbeiten, um zu Hause zu bleiben und um auf die Kleine aufzupassen. Das war alles ganz super. Endlich herrschte zu Hause mal Ordnung und Mama hatte Zeit für uns. Klar, sie war schon ziemlich oft mit Leni b e schäftigt, aber mittags, wenn Leni schlief zum Beispiel, hatte sie doch immer Zeit für uns. Die hatte sie vor Lenis Geburt ziemlich selten. Sie hat als Maklerin gearbeitet und da lassen sich bei variierenden Arbeitszeiten ja nicht immer alle Tage planen. Das war ziemlich schwierig. Wir wussten nie, wann sie zu Hause ist und wann nicht. Nun ja, als Leni da war, blieb sie zu Hause. Das hat nicht nur uns gut g e fallen, sondern ihr auch.“
„Und deinem Vater?“
„Nun ja, dem auch. Das war das Problem. Er fand es prima, dass zu Hause alles seinen geregelten Gang ging, immer pünktlich, wenn er kam, das Essen auf dem Tisch stand und alles aufgeräumt war.“
„Das ist doch dann super, wo liegt das Problem?“
„Ja, ja, warte! Dazu komm ich ja jetzt. Letztes Jahr wurde Leni dann ja drei Jahre und kam in den Kinde r garten. Damit sah meine Mutter ihre Zeit, zu Hause zu bleiben, als beendet und wollte wieder arbeiten gehen. Sie hat einen Plan au f gestellt, nach dem klar geregelt war, wer von uns sich wann nachmittags um Leni kümmern muss. Sie hat auch mit Oma und Opa geredet und die haben sich bereit erklärt, bei En g pässen einzuspringen.“
„Okay, das war doch bestimmt schwierig, weil deine Mama dann nicht wusste, wann sie zu Hause ist oder hat sie nicht mehr als Maklerin gearbeitet?“
„Doch, doch. Sie hatte auf dem Plan die Aufgabe, Leni morgens fertigzumachen und in den Kindergarten zu bringen und sich abends um das zu Bett gehen zu kümmern. Das hat auch gut geklappt und war nicht das Problem. Aber mein Vater, der es nicht gewohnt war, plöt z lich Verantwortung für die Kleine zu übernehmen, hat seine Verpflichtungen des Öfteren vergessen. Das sorgte natürlich dafür, dass Felix und ich dauernd genervt waren. Ich hatte ja kein Problem damit, auf Leni aufzupassen. Aber wenn du irgendwas anderes g e plant hast und dann zu Hause bleiben musst, nur weil dein Papa doch nicht da ist oder so, ist das voll stressig.“
„Das kann ich gut verstehen.“
„Ja, wie auch immer. Jedenfalls ist Mama dann halt doch nicht mehr arbeiten gegangen und …“
„Hattet ihr
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