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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
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asch e nl a m p e n herumzufu c hte l n, und j eder m ann i n m e i ner Nachbarsch a ft w a r f ern e ut e i nen besorgt e n Bli c k auf se i ne Eintrittskarte, bis si c h herumgesprochen hatte, daß ich ein a mer i kan i s c her T ourist w ar und deshalb na t ürlich unfähig, die s i m pelst e n P latzan w e isung e n z u befo l g e n, und m a n geleitete mi c h a n den mir zug e w ies e nen P latz zu r ück.
    So saßen w ir denn alle beis a mmen und s a hen uns den Fi l m a n. Dreißig Mens c h e n, so dicht anein a ndergedrängt w ie F l ü c htl i nge i n ein e m überladen e n Ret t ungsboot, rieben sich die S c hu l tern und teilten ihre pers ö nli c hst e n G e räus c he. Und e s k a m mir m den S i nn, daß es da g e w i sse D i nge gibt, die m a nche Nati o n e n besser beherrsch e n als alle a nderen, und daß es w iederum a ndere Dinge gibt, die sie mit A bst a nd s c h l echter in d e n Griff bek o mm e n, und ich begann m i c h z u fr a gen, w a r um das so ist.
    Manchmal s i nd die kle i n e n E rfin d ung e n e i ner Nation so e i nzigar t ig und brill a nt, daß w ir sie a ut o mat i sch mit d e m Land in V e rbindung bring e n - w i e die Doppeldeckerbusse i n Großbritannien, die Win d mühl e n i n Holl a nd ( w a s für e i ne g e niale E r gän z ung zu e i ner fla c hen L a nds c h a ft; stell e n S i e sich vor, w ie sie d e n Staat Nebraska verändern w ürd e n) und die Straßencafes i n P aris. Und so gibt es ein paar Dinge, m it den e n die m e isten L ä nder spielend zurech t k o mm e n, die andere Länder vor schier unlösbare P roble m e stell e n.
    Nehmen w ir die Franzos e n. S ie s c haff e n es e i nfa c h ni c ht, vernünftig Schl a nge z u steh e n. Sie geben si c h die größte Mühe, aber es klappt nicht. Z w ar sieht m a n a n al l en Busha l testell e n i n P aris geordnete Warteschlang e n, aber nur so lange, b i s ein Bus h ä lt. Dann löst si c h die Schl a nge i n Woh l gefa l l e n a uf, und es g e ht z u w ie b ei ein e m P robealarm i n der Irrenanstal t , denn j eder versu c ht, sich als erster in den Bus zu dränge l n, und keiner begreift, daß das Schlange stehen so sein e n S i nn verliert.
    Die Briten haben d a geg e n so ihre P roble m e mit einig e n el e mentaren Grunds ä tzen der Eßkul t ur, was si c h vor all e m darin ä ußert, daß sie H a m bu r gern inst i nkt i v mit Messer und Gabel z u Lei b e rü c ken. Außerd e m b e nutz e n viele von ihn e n z u me i ner fort w ä hrend e n Ve r w unde r ung ihre Gabel ve r kehrt herum und balancieren das Essen auf deren Rü c k e n zum Mun d . Seit anderthalb Jahrzehnt e n lebe ich nun in dies e m L a nd, und noch i mmer muß i c h mi c h i n P ubs und R e staur a nts s e hr beherrsch e n, um ni c ht auf ein e n Fr e m d e n zuzug e hen und i hm z u ze i g e n, w ie m a n m it dies e m Instrum e nt umgeht, ohne daß die Erbsen über den T isch kulle r n.
    Deuts c he lassen sich dur c h Hu m or aus d e m Konzept bringen, Sch w eizer haben keine Ahnung, w a s Spaß ist, Sp a nier hal t en es für ganz und gar ni c ht lä c herli c h, um M itte r nacht zu A bend z u e ss e n, und Itali e ner hä t ten ni e ma l s von der Erf i ndung des A ut o m obils erfahr e n dürf e n.
    Eines der kle i nen Wunder auf me i ner ersten E uropareise w ar die Entdeckung, w i e vie l fält i g d ie Welt se i n k a nn, daß m a n ein und dieselben Dinge auf so verschiedene Weise h a ndhab e n kann, w ie ess e n und trink e n und ins K i no gehen. Es f a sz i nierte m i c h, daß sich Europäer auf der ein e n Seite so ähnlich se i n k ö nn e n - sie h a ben e i ne gute Allg e me i nbildung, f a hren kle i ne A ut o s, leben in klein e n Häuse r n i nmitt e n alter Städt e , sind Fußbal l fans, sind relat i v w e n i g material i stis c h und i m al l g e m e i nen g e setzestr e u, hab e n kühle Hotelz i mmer und g e mütli c he Rest a uran t s und Kn e ipen - und daß es glei c hzeit i g unter i hn e n so abgrundtiefe und unberechenbare Unters c hiede gibt. Ich f a nd es herrlich, daß ich in Europa nie w ußte, w oran i c h w ar.
    Und i c h genieße e s noch i mmer, nie gen a u z u w i ss e n, w a s e igentli c h los ist. In m e in e m Hotel i n Oslo, w o ich mich nach m e iner Rü c kkehr aus H a mmerf e st vier T age aufhie l t, legte mir das Z i mm er m ädch e n j eden Morgen e t w as mit d e m Nam e n Bio Tex Blä a ufs Z i mmer. A uf der P ackung st a nd »m i nip a kke for ferie, hybel og w eek e n d « . Wie

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