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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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darin nicht sehr voreilig. Stimmt, es befinden sich viele Namen auf der Liste — aber der von Mr. Kinley ist nicht darunter. Wie erklären Sie sich das? So viel ich weiß, ist Kinley doch ein wichtiger Mann in Ihrem Leben.“
    „Wichtig?“ fragte das Mädchen blinzelnd. „Wie soll ich das verstehen?“
    „Nun... Sie haben ihn unter anderem einige Male in seiner Wohnung besucht. . . das ist eine Ehre, die man nur den Freunden zuteil werden läßt, die man wirklich schätzt.“
    „Ich glaube, Sie unterlegen diesen Besuchen eine falsche Deutung“, sagte Patricia rasch. „Wir sprachen fast nur über geschäftliche Dinge — “
    „Zum Beispiel ?“
    „Mr. Kinley kannte sich in Geldgeschäften gut aus. Er beriet mich, wie ich mein Geld am besten anlegen konnte — “
    „Verdienen Sie denn so viel?“
    „Es ist nicht gerade umwerfend — aber schon aus diesem Grund muß ich an das Alter denken und versuchen, mir einen kleinen, finanziellen Rückhalt zu schaffen.“
    „Verstehe — Mr. Kinley war also der Mann, der Ihnen den Rückhalt bot.“
    „Warum werden Sie so ironisch?“ fragte Patricia verärgert. „Meine Beziehungen zu ihm sind wirklich nur rein geschäftlicher Natur — “
    „Lassen wir Mr. Kinley einmal beiseite. Könnte es sein, daß noch andere Namen auf der Liste fehlen?“
    „Andere Namen?“
    „Sie haben mich gut verstanden!“ sagte Dick und schaute dem Mädchen hart in die Augen.
    Patricia merkte, wie sie unsicher wurde. Wenn er etwas über Getty wußte — konnte es da nicht sein, daß er auch über Gordon McGraigh informiert war?
    „Wen meinen Sie?“ fragte sie zögernd. „Sie spielen doch auf etwas Bestimmtes an — “
    Dick lächelte. „Stimmt“, gab er zu. „Ich spreche von Mr. McGraigh!“
    Patricia schloß die Augen. Sie hatte das Gefühl, als ob die Welt rings um sie herum ein wildes Karussell sei. Dick Brown wußte alles! Oder bluffte er nur?
    „Seit warm kennen Sie ihn?“ fragte Dick ruhig.
    Patricia hob blinzelnd die Lider. „Bitte bringen Sie mir ein Glas Wasser... “ sagte sie mit schwacher Stimme.
    Dick erhob sich und folgte der Aufforderung. Patricias Hand zitterte leicht, als sie das Glas in Empfang nahm. Sie nippte nur kurz und stellte dann das Glas beiseite.
    „Wie sind Sie dahinter gekommen?“ fragte sie.
    Dick lächelte. „Offen gestanden — ich habe nur ein wenig auf den Busch zu klopfen versucht.“
    „Das ist — das ist eine unerhörte Gemeinheit!“ sagte Patricia.
    „Finden Sie? Ist es nicht viel schlimmer, einen Menschen zu töten?“
    „Ich habe es nicht getan!“
    „Sondern?“
    „Es war Mr. Kinley — “
    „Interessant“, meinte Dick und holte das Notizbuch aus der Tasche. „Lassen Sie hören.“
    Patricia zwang sich zur Ruhe. „Nein“, preßte sie zwischen den Zähnen hervor. „Ich sage nichts!“
    „Diese Methode wird Ihnen keinen Erfolg bescheren“, meinte Dick. „Soll ich Ihnen verraten, wie die Dinge Zusammenhängen? Gordon McGraigh war einer Ihrer Liebhaber. Von ihm erfuhren Sie, welche Reichtümer er besitzt. Kinley aber war der Mann, den sie wirklich liebten — und zusammen mit ihm beschlossen Sie, Gordon McGraigh zu berauben!“  
    „Es war Kinleys Idee“, murmelte Patricia.
    „Aber Sie waren es, die ihn erst darauf brachte!“
    „Natürlich habe ich ihm von McGraigh erzählt — von dem seltsamen, festungsartigen Haus, von dem gewaltigen Tresor im Wohnzimmer“, flüsterte Patricia.
    „Warum geben Sie nicht zu, daß Kinley auf Sie geschossen hat?“ fragte Dick.
    „Woher soll ich wissen, wer der Täter war? Ich habe niemand gesehen.“
    „Mag sein, daß Sie den Schützen nicht gesehen haben — aber Sie zweifeln doch gewiß nicht daran, daß es Kinley war?“
    Patricia schwieg. Dann wälzte sie den Kopf herum und blickte Dick an. „Wie haben Sie es herausbekommen?“ fragte sie.
    „Ganz einfach. Ich setzte zwei und zwei zusammen. Zuerst folgte ich Conacro, der Sie besucht hatte — dabei fand ich heraus, daß er sich für einen Mr. Kinley interessierte, der seit einigen Tagen verreist ist — und in diesem Zusammenhang machte ich die Entdeckung, daß zwischen Ihnen und Mr. Kinley —.“
    „Schon gut“, unterbrach Patricia bitter. „Sie haben mich schön reingelegt!“
    „Es war gar nicht so schwer, die Wahrheit zu ermitteln", meinte Dick bescheiden. „Ich konnte Sie ja mit meiner Kenntnis der Rolle überraschen, die Kinley in Ihrem Leben spielt. Daraus schlossen Sie, daß ich auch über Gordon

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