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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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McGraigh informiert sein müßte, nicht wahr? Aber lassen wir die beiden Männer einmal beiseite. Wo befindet sich die Beute?“
    „Diese Frage müssen Sie schon an Dirk Lee stellen!“
    „Er war es also, der das Geld an sich genommen hat?“
    „Ohne meine Erlaubnis — das dürfen Sie mir glauben! Das Geld war in den Kissen verborgen.“
    „Ich dachte es mir. Sie bestreiten also, Mr. McGraigh getötet zu haben?“
    „Ja.“
    „Wir werden sehen, was Mr. Kinley dazu zu sagen hat.“
    Patricia fragte erschreckt: „Haben Sie ihn denn schon ?“
    „Nein — aber sein Steckbrief wird' schon morgen in allen Zeitungen erscheinen.“
    „Ich hoffe, Sie kriegen ihn!“ sagte Patricia düster.
    „Wirklich?“ fragte Dick und stand auf. „Fürchten Sie nicht, daß er versuchen wird Sie mit seinen Aussagen zu belasten?“
    „Was hat das schon zu bedeuten? Dann steht eben Aussage gegen Aussage.“
    „Das wird weder Ihnen noch Kinley viel nützen, denn Sie beide waren ja an dem Mord beteiligt.“
    „Ja, aber auf den Stuhl kommt doch nur der, der McGraigh getötet hat!“
    „Darüber werden die Gerichte zu befinden haben“, erklärte Dick.
    „Also gut“, murmelte Patricia und schloß erneut die Augen. „Ich will Ihnen die Wahrheit sagen. Ich hatte zwar die 'Kraft, einen Menschen zu töten, aber ich bin nicht stark genug, immer wieder zu lügen. Ich war es, der Gordon McGraigh erschoß! “
    „Ich dachte es mir“, meinte Dick und steckte das Notizbuch ein. „Ich besorge Ihnen einen Anwalt.“
    Patricia öffnete die Augen. „Besorgen Sie mir lieber einen Kranz für mein Grab“, sagte sie bitter.
     
    *
     
    „Sie verreisen?“ fragte Dinah, als sie Dicks Wohnzimmer betrat und sah, daß er dabei war, den Koffer zu packen.
    „Nur ein paar Tage — wollen Sie nicht Platz nehmen?“
    „Ich bin sehr enttäuscht, Dick — Sie haben sich in der letzten Zeit gar nicht um mich gekümmert!“
    „Ich hatte zu tun, das wissen Sie doch!“
    „Ich denke, Sie haben Urlaub?“
    „Hm — das stimmt. Deshalb bin ich ja so sehr beschäftigt. Ich möchte noch ein paar Tage dieses Urlaubs in der Hütte verleben — draußen, am Fluß.“
    „Niemand hindert Sie daran!“
    „O doch, ich habe Ihnen und mir versprochen, den Tod Ihres Vaters zu klären. Übrigens weiß ich schon, wer der Mörder ist.“
    „Ich denke, das steht fest?“
    „Dirk Lee hat es nicht getan. Es war ein Mädchen — eine gewisse Patricia Britton. Sie war auch die Person, die Ihren Vater in West Lane ohne Ihr Wissen besuchte.“
    „Patricia Britton — die gleiche Miß Britton, auf die vor ein paar Tagen geschossen wurde?“
    „Ganz recht. Den Anschlag verdankt sie ihrem Komplicen — einem gewissen Mr. Kinley.“
    „Aber dann ist doch alles völlig kar!“
    „Hm — gewissermaßen ja. Ich weiß auch, wer die Beute an sich gebracht hat: das war Mr. Lee — der Vagabund, den man ursprünglich der Tat verdächtigte. Er spielt in dem Mordfall nur eine Statistenrolle, aber er ist es, in dessen Besitz sich im Augenblick das Geld befindet.“
    „Jetzt verstehe ich, warum Sie den Koffer packen. Sie wollen versuchen, Lee zu finden?“
    „Erraten!“
    „Wissen Sie denn, wo er sich aufhält?“
    „Ich vermute es.“
    „Darf ich Sie begleiten, Dick? Ich bin hier so allein.“
    „Ich verspreche Ihnen, nicht lange zu bleiben.“
    „Schade“, seufzte Dinah. „Ich wäre so gern mit Ihnen gereist.“
    „Das können Sie noch immer — sobald ich das Geld zurückgeholt habe“, meinte Dick lächelnd.
    „O — und wohin werden wir fahren?“
    „Nach Arkansas.“ „In die Hütte am Fluß?“
    Dinah schüttelte den Kopf. „Ich werde nie mehr dorthin reisen — für mich verbinden sich zu viele schreckliche Erinnerungen damit.“
    Dick lächelte. „In meiner Hütte ist noch ein Zimmer frei“, sagte er.
    „Soll das heißen, daß Sie mich einladen?“
    „Ja — und ich würde mich freuen, wenn Sie lange, sehr lange blieben.“
    „Wie lange?“ fragte Dinah leise.
    Dick lächelte, aber seine Augen blieben seltsam ernst. „Wenn es nach mir ginge — ein ganzes Leben!“
    „Ein ganzes Leben in der Hütte?“ fragte Dinah mit gutgemeintem Spott.
    „In irgendeiner Hütte. — Hauptsache bei mir “
    Dinah ging auf ihn zu. „Täusche ich mich, oder ist das ein Heiratsantrag?“
    „Du täuschst dich nicht. Ich...“
    Es wurde nicht klar, was Dick noch zu sagen wünschte. Ein lange anhaltender Kuß vereitelte seine Bemühungen, sich ausführlicher zu

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