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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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und mit Gegenständen um sich werfen. Und es gab ganz schön viele gefährliche, schwere Gegenstände in der Flippersuite, mit denen man werfen konnte.
    Leo ging weiter in das Wohnzimmer, das lang und schmal war, eben wie ein Flipperautomat. Es war das Herzstück der Flippersuite. Riesige modellierte Schlagtürme oder Flipper-Puffer waren zu Sofas und Sesseln zusammengestellt und leuchteten von innen her mit bunten Lichtern und Sprungfedern. Der schräg verlaufende Fußboden war übersät mit Lichtern und Pfeilen und Zahlen in Kreisen, genau wie bei einem richtigen Flipperautomaten. An der Rückwand des Raumes war ein Loch, das so groß war wie ein Autoreifen, flankiert von zwei Flipperhebeln. Dahinter befand sich die Tür, die auf den Gang der dritten Etage führte.
    Betty watschelte durch den Raum, quakte in das Loch hinein und lauschte dem Echo. Leo sah sich um. Während er neben dem blubbernden Boiler im Keller gegessen hatte, hatte er Merganzers Nachricht nochmals durchgelesen und nach Hinweisen gesucht.
    Stockwerk und drei und ein halb!
    Das sollte wohl bedeuten – da war er sich sicher –, dass es geheime Zimmer in dem Hotel gab und dass sich eines über dem dritten und unter dem vierten Stock befand. Er stand jetzt in der Flippersuite, die im dritten Stock war, starrte zur Decke hinauf und überlegte, was dort wohl war.
    Drücke die violette Kugel, in der Küche neben dem Flur.
    Leo lief über den glatten, schrägen Boden, passte auf, dass er nicht ausrutschte, und merkte, wie er sich freute, dass die violette Kugel unter einer blauen feststeckte. Sie waren groß wie Bowlingkugeln und auch ungefähr so schwer. Die blaue Kugel musste abgeschossen werden, um die violette aus der Rampe zu holen. Um genau zu sein, musste er auch die violette Kugel abschießen, denn die Kugeln waren unter einer dicken Plexiglasscheibe aufgereiht. Sie waren erst gefährlich, wenn sie zum Spiel abgeschossen wurden. Danach konnte man sich in der Flippersuite ernstlich verletzen, was eindeutig der Grund war, warum sich Mrs Sparks so freute, dass Hauptmann Rickenbacker so lange in der Suite wohnte. Sonst wollte keiner sie buchen.
    Â»Betty«, sagte Leo, »wir müssen ein paar Kugeln abschießen. Bleib hier bei mir, okay?«
    Betty hatte nichts dagegen, auf den Arm genommen zu werden – im Gegenteil, sie mochte es sogar. Als Leo je eine Hand an ihre Seiten legte und sie hochhob, damit sie auf dem Kontrollfeld stehen konnte, seufzte sie glücklich.
    Leo zog den riesigen Bolzen mit der Abschussfeder heraus und ließ ihn los. Die blaue Kugel sauste die silberne Rampe entlang aufs Spielfeld. Sie prallte an den mit Sprungfedern versehenen Sofas und Sesseln ab, wirbelte durch einen Kreisel und rollte auf einen der beiden großen Flipperhebel zu. Das Zimmer hallte wider von Klingeln und Zischen und überall blinkten Lichter. Betty war wie gebannt und verfolgte jede Bewegung der Kugel. Leo hatte vorgehabt, sie einfach von dem Flipperhebel abprallen und dann in der Mulde landen zu lassen, aber er konnte nicht an sich halten. Er musste einfach mit den Handflächen auf die Flipperknöpfe drücken (die so groß waren wie Speiseteller), so dass die Kugel wieder in Richtung Küche zurücksauste, wo sie einige Buchstaben umwarf, die MERGANZER bildeten. Auf der Rückwand drehten sich die schwarzen Zahlen auf weißen Kacheln im Zählwerk und die Kugel sauste zum Kontrollraum zurück. Sie stieß an einen Puffer, schwenkte ab und krachte in die dicke Plexiglasscheibe vor Leos Gesicht. Er lachte nervös und dachte bei sich: Wenn das Plexiglas nicht gewesen wäre, hätte mir die Kugel den Kopf abgerissen.
    Betty quakte irritiert und schlug in dem engen Raum mit den Flügeln.
    Â»Bleib ganz ruhig, dann passiert dir nichts.«
    Er ließ die blaue Kugel in das reifengroße Loch plumpsen und schoss dann die violette Kugel ab. Das war der gefährliche Teil, denn er brauchte diese Kugel. Er würde hinausmüssen, um sie zu holen.
    Okay, Leo, du schaffst das. Immer mit der Ruhe.
    Â»Du wartest hier«, sagte er zu Betty und sah sie mit strengem Blick an, den sie gleichermaßen zurückgab. Betty ließ sich nicht gerne herumkommandieren.
    Die Kugel sauste wild zwischen zwei Sesseln herum, während Leo aus der Sicherheit hinter dem Kontrollraum hervorkam. Er stand inmitten eines aktiven Flipperautomaten und fragte sich, wie es

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