Stress ade
diese Polarität an vielen Stellen: Sommer und Winter, Tag und Nacht, Wachen und Schlafen – um nur wenige Beispiele zu nennen – sind solche Paare, die einander voraussetzen, sonst könnten sie nicht existieren. Und genauso gehören Anspannung und Entspannung zusammen; das eine kann ohne das andere nicht sein.
Wenn Sie nur noch im Stress leben, wird Ihr Körper eines Tages nicht mehr mithalten können; Herzinfarkt und Schlaganfall sind die Folge. Andererseits können Sie auch nicht nur in der Entspannung sein, sonst verliert Ihr Organismus seine natürliche Spannkraft und Vitalität. Das gesunde Mittelmaß ist also der entscheidende Faktor.
Was tun Sie gegen Stress?
Wie verhalten Sie sich, wenn Sie sich gestresst fühlen? Vielleicht kommt Ihnen die eine oder andere der folgenden Möglichkeiten bekannt vor:
Sie arbeiten noch ein wenig schneller, um Zeit zu gewinnen oder dem Zeitdruck zu begegnen.
Sie beklagen sich bei Ihrem Partner oder einem Freund/ einer Freundin über Ihre Belastung.
Sie gönnen sich etwas besonders Gutes zu essen, um sich zu motivieren oder zu belohnen.
Sie zünden sich erst einmal in aller Ruhe eine Zigarette an.
Sie versuchen sich Ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen.
Sie nehmen ein Beruhigungsmittel ein.
All dies sind natürlich, wenn überhaupt, nur kurzfristige Lösungen, die schon beim nächsten Stressanfall nicht mehr wirksam sind oder einer Steigerung bedürfen. Notwendig ist aber eine längerfristig wirksame Strategie, mit deren Hilfe sich der Stress dauerhaft verringern lässt.
Aufgabe: Wie reagieren Sie auf Stress?
Denken Sie an ein paar Gegebenheiten, die bei Ihnen leicht Stress auslösen. Wie verhalten Sie sich da? Notieren Sie vier bis fünf Reaktionen, die Sie von sich gut kennen. Sie brauchen diese Liste für Ihre persönliche Anti-Stress-Strategie.
Die Anti-Stress-Strategie
Wer viel unter Stress leidet sollte eine persönliche Anti-Stress-Strategie entwickeln. Hier geht es darum, die persönlichen Stressoren ausfindig zu machen und nach und nach gezielt abzubauen.
Auf den ersten Blick unterscheiden wir zwei Arten von Stressoren:
äußere Stressoren wie Zeitdruck, Anweisungen an der Arbeitsstelle, eine belastende finanzielle Hintergrundsituation usw.
innere Stressoren wie das eigene (übersteigerte) Verantwortungsgefühl, Versagens- oder Verlustängste, Konkurrenzgefühle usw.
Äußere und innere Stressoren unterscheiden
Die äußeren Stressauslöser sind naturgemäß leichter zu erkennen; ihnen begegnen Sie am ehesten durch einen effektiven Einsatz von Zeit und Energie. „Optimiertes Selbstmanagement“ lautet hier das Schlagwort. (Darauf werden wir im dritten Abschnitt noch ausführlich eingehen, ab. S. 49.)
Die inneren Stressoren lassen sich schon schwieriger durchschauen – ist es doch im Allgemeinen viel einfacher die Schuld auf die anderen zu schieben: Lieber sind der Chef, der Partner, die Kinder, die Angestellten, der Busfahrer, die Putzfrau usw. Schuld daran, dass Sie in Stress geraten, als dass Sie sich eingestehen, dass es im Moment Ihr eigener Perfektionismus ist, der Sie unter Druck setzt. Hier lässt sich nichts einfach anders organisieren, delegieren oder auf später verschieben; hier sind es oftmals eher die eigenen diffusen Gefühle, die die Empfindung von Stress und Überforderung hervorrufen.
Doch auch solchen Stressauslösern lässt sich wirksam entgegenwirken: Wenn Sie sich regelmäßig bewusst entspannen und auf Ihre inneren Werte besinnen, werden Sie bald feststellen, dass Sie sehr viel weniger innere Anspannung verspüren und sich insgesamt wohler und leistungsfähiger fühlen.
In vier Schritten zur persönlichen Strategie
Jeder kann und muss seine eigene Strategie ausfindig machen, es gibt keine allgemein gültigen Anweisungen. Deshalb sollten Sie zunächst eine genaue Vorstellung von Ihren persönlichen Stressauslösern bekommen.
Aufgabe: Beobachten Sie sich
Beobachten Sie sich in den nächsten Tagen und Wochen und notieren Sie möglichst viele Situationen, in denen Sie sich angespannt oder gestresst fühlen.
Versuchen Sie, Gemeinsamkeiten zwischen diesen Situationen zu entdecken. Welches sind äußere, welches innere Stressoren?
Nach einer gewissen Zeit wird sich Ihr persönliches Stressprofil abzeichnen. Dann werden Sie die auslösenden Situationen immer schneller als solche erkennen und ihnen entgegenwirken können.
In vier Schritten zur persönlichen Strategie
1
Sie beobachten sich eine Zeit lang und finden heraus, wo genau
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