Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
Vom Netzwerk:
Erin kämpfte darum, auf den Füßen zu bleiben, denn sie wollte auf keinen Fall hinstürzen. Dilbeck war ein großer Mann. Wenn er erst einmal auf ihr läge, gäbe es für sie kaum mehr zu tun als die Zähne zusammenzubeißen, die Augen zu schließen und sich der Musik hinzugeben...
    Sie versuchte es mit einem weiteren Schrei, aber heraus kam nur ein matter Ruf. Sie erstickte unter der säuerlichen Hitze des Mannes, seinem stinkenden Keuchen, dem durchdringenden Aroma seines Schweißes. Eine knubblige, aber entschlossene Steifheit drückte durch seine Boxershorts gegen sie.
    »Baa-aaby«, wimmerte er zum hundertstenmal.
    Erin versuchte einen Todesgriff nach den Hoden des Kongreßabgeordneten, aber da sie nicht wußte, daß nur einer vorhanden war, blieb ihre Hand leer. Dilbeck verstärkte seine Umarmung, ließ sich langsam wie eine morsche Eiche zur Seite fallen und zog Erin mit sich. Im Fallen dachte sie daran, wie schlecht die Idee mit der Machete gewesen war – clever, sicher, aber nicht gerade intelligent. Denn nun bestand die Gefahr, daß sie von dem verdammten Ding aufgespießt wurde.
    Glücklicherweise landete der Kongreßabgeordnete als erster, und Erin fiel federnd auf ihn. Der Aufprall weckte Dilbeck aus seiner Benommenheit. Er begann ihre Haare zu liebkosen und erzählte ihr dabei murmelnd, wie sexy sie rieche. Der weiße Büstenhalter war über ihre Brüste nach oben gerutscht, ihre Wangen lagen auf seinen Rippen. Die Musik hörte sie nicht mehr. Vielleicht waren sie zu weit ins Zukkerrohr vorgedrungen, vielleicht hatten die Stangen auch ihre Schreie verschluckt.
    Werden sie mich jemals hier draußen finden? fragte sie sich.
    Plötzlich warf der Kongreßabgeordnete sie brutal ab, und sie landete schmerzhaft auf Nacken und Schultern. Das feuchte Erdreich ließ sie frösteln. Dilbeck kroch auf sie, unbeholfen, und lähmte sie mit seinem Gewicht. Erin spürte, wie die Machete an ihrer Hüfte entlangrutschte und den elastischen Bund ihres Schlüpfers durchsägte.
    Während er mit der anderen Hand an sich selbst herumfummelte, sagte Dilbeck: »Das ist jetzt die wahre Liebe.«
    Erin drehte den Kopf und drückte ihre Lippen sanft gegen seine Brust.
    »Ja, das ist sie«, sagte er.
    Dann huschte ihre Zunge hervor, liebkoste ihn …
    »Der reinste Himmel«, sagte der Kongreßabgeordnete.
    ... erforschte seine Haut, bis sie die Wülste seiner Operationsnarbe spürte …
    »Kreise«, sagte er. »Mach Kreise.«
    ... und dann zubiß, mit aller Kraft, an ihm riß und zerrte wie eine Katze, bis er sie von sich riß, kreischend, und matt das ausgefranste Loch in seiner Brust betastete …
    Erin richtete sich auf, spuckte Blut, Fleisch und Haare aus. »Wahre Liebe«, sagte sie und wischte sich heftig den Mund ab. »Und wie war’s?«
    Ungläubig kämpfte Dilbeck sich auf die Füße. »Du Biest!« Erin bedeckte sich mit den Armen. »Du schuldest mir einen neuen Schlüpfer«, sagte sie.
    In der dunkelvioletten Dunkelheit und inmitten der abgemähten Zuckerrohrstangen fand der Kongreßabgeordnete irgendwie Willie Rojos Machete. Sein Atem kam in pfeifenden Stößen. Mit beiden Händen hob er das Haumesser hoch. »Du wolltest mir das Herz ausreißen«, sagte er und krümmte sich, um zuzuschlagen.
    Erin machte kehrt und rannte barfuß durch die Felder. Sie stellte sich vor, daß Dilbeck plötzlich über olympische Schnelligkeit verfügte und mit seinen Stiefeln das Zuckerrohr niedertrampelte. Sie dachte an Spinnen, Würmer, Schlangen und an das Ungeziefer, das unter ihren Füßen wimmelte. Sie stellte sich vor, daß Darrell sich im hohen Gras versteckte und auf seine Rache wartete. Aber sie rannte weiter, träumte von einem kalten tiefen Teich, in den sie eintauchen und sich reinwaschen könnte. Sie dachte an Angela, die mit den Puppen am Ufer auf sie wartete, und rannte schneller.
    Direkt in die Arme eines vertrauten blonden Mannes.
    Spezialagent Thomas Cleary.
     
    »Ich kann alles erklären«, sagte der Kongreßabgeordnete.
    Die drei Männer befahlen ihm, die Waffe fallenzulassen und die Hände hochzuheben. Sie hatten sich bereits als Angehörige des FBI ausgewiesen. David Dilbeck war aufrichtig erleichtert.
    »Wissen Sie, wer ich bin?« fragte er und blinzelte in die grellen Lichtkegel. Er warf die Machete weg. Federnd blieb sie im schwarzen Erdreich stecken. »Gentlemen, bitte«, sagte er. »Ich kann alles erklären.«
    Das FBI bildete seine Agenten in allen möglichen Aufgaben aus, aber sich die Gesichter aller

Weitere Kostenlose Bücher