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Stürmisch verliebt auf Mallorca

Stürmisch verliebt auf Mallorca

Titel: Stürmisch verliebt auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Waters
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Reisegruppen willkommen heißt. Das sind dir deine Gäste doch wert, oder nicht?“
    Ramiro trank einen Schluck des bereitstehenden Kaffees und antwortete nicht. Sancho hatte ja recht. Er hatte das Management der beiden Resorts von seinem Vater übernommen, und er sollte dessen Tradition konsequent fortführen. Es war wohl besser, das Thema mit einem Schuss Selbstironie zu beenden.
    „Trotzdem wäre es mir manchmal lieber, eine Reisegruppe schöner junger Frauen begrüßen zu dürfen als eine Ansammlung grauhaariger Senioren.“
    Lilian hielt den Atem an. Eben noch hatte sie andächtig die luftige Lobby bewundert, ein architektonisches Kunstwerk aus Glas und Stein, in der die exotischsten Pflanzen ihren Platz hatten und sogar Vogelgezwitscher zu hören war, doch nun lauschte sie gefangen der tiefen, angenehmen Stimme dicht neben ihr.
    Sie stand im Schutz einer buschigen Zwergpalme an der Bar und verfolgte interessiert das Gespräch zweier Männer, das einige Meter entfernt von ihr stattfand. Den Worten der beiden konnte sie entnehmen, dass sie über die Ankunft der Reisegruppe aus London nicht gerade erfreut waren.
    Neugierig beugte sie sich ein Stück vor und hätte sich am liebsten sofort wieder zurückgezogen, wenn der überraschte Blick des einen Mannes sie nicht auf der Stelle festgenagelt hätte. Er war es! Und er hatte sie bemerkt. Der attraktive Typ von vorhin! Einen Moment stand sie wie erstarrt. Was hatte er in der Ferienanlage zu suchen? Und warum sah er sie so durchdringend an?
    Ramiro war einen Augenblick irritiert. Da hatte er also, ohne es zu ahnen, eine Zuhörerin gehabt. Wie unachtsam von ihm, in aller Öffentlichkeit über interne Dinge zu sprechen! Aber vielleicht hatte sie das Ganze ja gar nicht mitbekommen.
    Nun, da sie ihn mit ihren ungewöhnlich großen Augen so offen ansah, konnte er sie nicht länger ignorieren. Bestimmt war sie ein Gast, der gerade erst angekommen war, denn sonst wäre sie ihm sicher schon aufgefallen. Was für volle, sinnliche Lippen sie hatte! Jetzt deutete sie ein Lächeln an, und es wäre wohl mehr als unhöflich gewesen, sich einfach abzuwenden. Schließlich gehörte die Konversation mit Gästen zu seinem Job, und außerdem war sie ausgesprochen hübsch. Mit den rotblonden Locken und der hellen Haut konnte sie gut eine Engländerin sein.
    Lilian erschauerte leicht, als der Fremde plötzlich so dicht neben ihr auftauchte. Sie wusste überhaupt nicht, wie ihr geschah, als er sie – als wäre es das Normalste der Welt – fragte: „Sind Sie ein Gast unseres Hauses? Darf ich fragen, woher Sie kommen?“
    Schnell fasste sie sich. „Aus London“, antwortete sie auf Spanisch.“ Nun, da er so nah vor ihr stand, beeindruckte er sie noch mehr. Das Faszinierendste an ihm waren seine Augen. Obwohl sie schwarz wirkten wie die Nacht, schienen sie von innen heraus zu leuchten. Ob er hier auf der Insel lebte?
    „Sie sprechen aber vorzüglich Spanisch“, stellte er freundlich fest. „Ich bin übrigens Ramiro Cantellano, der Manager des Hauses.“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sich warm und kräftig anfühlte.
    „Oh!“ Mehr wusste Lilian zunächst nicht zu erwidern. Dieser Ramiro war also kein Gast, sondern möglicherweise der Chef des Ganzen! Und er hatte, wie sie eben gehört hatte, keine große Lust, ihre Reisegruppe zu begrüßen.
    „Lilith … Lilith … Carpenter“, erwiderte sie zu ihrer Überraschung. Erst jetzt entzog sie ihm ihre Hand, denn er sah sie so forschend an, als spürte er, dass sie nicht die Wahrheit sagte. Warum hatte sie das überhaupt getan? War sie verrückt geworden?
    Lilith Carpenter war doch das kleine Mädchen, in das sie sich früher in ihrer kindlichen Fantasie verwandelt hatte! Es war ein Mädchen, dem es besser erging als der kleinen, einsamen Lilian Connelly, ein Mädchen, das fürsorgliche Eltern hatte, eins, das in einem hübschen Haus mit Garten wohnte und im Sommer in die Ferien fuhr und mit dem sie nächtelang Zwiegespräche geführt hatte.
    „Sind Sie etwa eben mit dem Bus gekommen?“, fragte Ramiro weiter.
    „Nein“, erwiderte Lilian da einfach, „nein. Ich bin heute allein angereist … sozusagen zu Studienzwecken.“
    Ramiro betrachte sie nun leicht amüsiert. „Was wollen Sie denn hier erforschen? Die Menschen auf der Insel?“
    Lilian überlief es heiß. War das ein Verhör? Doch sollte es eins sein, so war es keineswegs unangenehm. Nur sehr verwirrend, denn sie sagte Dinge, die überhaupt nicht stimmten! Nun

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