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Stürmisch verliebt auf Mallorca

Stürmisch verliebt auf Mallorca

Titel: Stürmisch verliebt auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Waters
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stellte ich sich vor, „und Ramiro schickt mich.“
    Lilians Herzschlag schien für einen Augenblick auszusetzen. „Oh, ist er denn hier?“, versuchte sie, ihre Überraschung zu verbergen. „Ich habe ihn noch gar nicht gesehen.“
    Sancho lächelte entschuldigend. „Er gibt sehr viel zu tun, wenn die Saison beginnt. Schließlich betreiben wir auch noch ein weiteres Feriendomizil auf dieser Insel.“
    „Das wusste ich nicht“, erklärte Lilian und zog die Beine an ihren Körper. Schließlich war sie kaum bekleidet, was ihr auf einmal nicht mehr so angemessen zu sein schien.
    „Ramiro möchte Sie zu einem Drink einladen“, fuhr Sancho fort. „Wie wär’s in einer halben Stunde?“
    Lilians Kehle war plötzlich ganz trocken. „Gern!“, hörte sie sich betont locker erwidern. Dabei war ihr aber lange nicht so wohl bei der Sache, wie sie nach außen hin tat. Der Herr schickte also seine Angestellten, weil er selbst zu beschäftigt war?
    Nun beruhige dich, sagte sie sich dann. Warum sollst du da nicht einfach mitspielen? Sie griff nach ihrem Kleid.
    Sancho deutete wieder eine Verbeugung an, die Lilian amüsierte. „Ramiro erwartet Sie in der Gartenbar. Wenn Sie den Weg dort oben entlanglaufen …“
    „Danke, ich weiß, wo ich hinmuss“, antwortete sie lächelnd. Sie hatte sich im grünen Paradies ja nun schon mehrfach umgesehen und dabei jeden Winkel genau erkundet. Allerdings war die Bar vor zwei Tagen noch geschlossen gewesen.
    Nachdem Sancho gegangen war, seufzte sie unwillkürlich. Plötzlich war sie ganz kribbelig vor Glück und küsste den silbernen Ring an ihrem Finger. Zwar sagte ihr eine innere Stimme, dass sie besser daran tat, einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber ein klitzekleines Abenteuer durfte sie sich doch wohl leisten!
    Kurz darauf schlenderte Lilian entspannt zur Bar. Bestürzt hatte sie zuvor festgestellt, dass sie kaum etwas Geeignetes zum Anziehen besaß. Wie dumm von ihr, Georges Geschenke – darunter auch ein teures Kleid und goldene Ohrringe – in ihrem ohnmächtigen Schmerz aus ihrer Garderobe verbannt zu haben.
    Tröstlich war nur, dass der neue Rock, den zu tragen sie sich entschlossen hatte, ihre schlanke Figur gut zur Geltung brachte. Ihr Haar, das sie im Nacken locker zusammengefasst hatte, zierte eine Blüte. Trotzdem war ihr bewusst, dass Ramiro bestimmt ganz andere Frauen kannte …
    Na und, soll ich mich deswegen etwa verstecken? Außerdem war sie einfach neugierig! Schließlich begegnete sie nicht jeden Tag einem Mann, der eine solche Anziehungskraft auf sie ausübte. Als Hotelmanager hatte er sicherlich Interessantes über seine Arbeit auf der Insel zu erzählen. Und sie konnte dabei ihre Sprachkenntnisse vertiefen.
    Da kam sie ja ! Ramiro stand auf und ging Lily entgegen . Einen Moment war er verblüfft , denn entgegen seinen Erwartungen hatte sie sich überhaupt nicht aufgetakelt . Lediglich ihre vollen , verführerischen Lippen hatte sie tiefrot geschminkt , ansonsten wirkte sie ganz natürlich . Lily , die Lilie , wie sehr der Name zu ihr passte !
    Außer einem schmalen Ring, den er spürte, als er ihre Hand nahm, trug sie keinen Schmuck. Ein zarter Duft ging von ihr aus, und ihr Blick war klar und offen. Was für schöne Augen sie hatte! Waren sie braun oder eher bernsteinfarben? Jedenfalls schien sie anders zu sein als jene Damen, die immer nur die Besten und Schönsten sein wollten, und sogar ein wenig jener Frau zu gleichen, der einst all seine Liebe gegolten hatte …
    Er fasste sie sanft bei den Schultern und küsste sie auf beide Wangen, so, wie man in Spanien eben Freunde oder Bekannte begrüßte. „Schön, dass Sie so spontan Zeit hatten, Lily“, sagte er und ließ den Blick an ihr hinabgleiten. Sie hatte wirklich eine fantastische Figur.
    Sie reagierte wieder mit dem ihr eigenen silberhellen Lachen. „Ich bin doch im Urlaub! Wenn ich hier keine Zeit habe, wann dann?“
    Er betrachtete sie weiterhin. „Nun, manch eine allein reisende Urlauberin hat hier jeden Tag eine Verabredung …“
    Sie sah ihn herausfordernd an. „Mit Ihnen vielleicht?“
    Ramiro lachte auf. Das ging zwar an der Wahrheit vorbei, war aber erstaunlich schlagfertig. „Kommen Sie, lassen Sie uns etwas trinken!“, sagte er.
    Lilian spürte einen Moment lang Ramiros warme Hand auf ihrer Schulter. Die Berührung fühlte sich angenehm an. Und wie schön es hier war! Die Bar war von einigen Pinien mit ausladenden grünen Kronen eingerahmt. Große Steine bildeten zudem eine

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