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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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war keine fließende Bewegung, wie Lady Viola es sie gelehrt hatte, ein Knicks, der Anmut und Schliff bewies. Es war eher die Pflichtübung einer Zofe gegenüber einem Höhergestellten.
    Callum runzelte verwirrt die Stirn und verbeugte sich etwas verspätet, was seinen Kilt schwungvoll wallen ließ. »Würden Sie mir die Ehre erweisen, sich zu mir ans Feuer zu setzen, Lady … Miss Penny?«
    Der Versprecher hatte sie nicht beleidigen sollen, das konnte sie sehen. Er versuchte einfach nur, sich in dieser heiklen Situation korrekt zu verhalten.
    Jenny hastete zum Sofa und setzte sich. Callum setzte sich ihr gegenüber auf die Kante eines Sessels und stützte seine Ellbogen auf seine Knie, ganz so, wie er es getan hatte, als sie in den Salon gekommen war.
    »Wir müssen darüber sprechen, was geschehen ist, Sie und ich.« Er hielt kurz inne und schaute auf seine gegeneinandergelegten Finger. »Ich hätte früher kommen sollen, aber wie Sie sich vielleicht denken können, brauchte ich Zeit, um nachzudenken und mich abzufinden mit Ihren … nun, mit allem.«
    Jenny faltete ihre Hände in ihrem Schoß, um das Zittern ihrer Finger zu verbergen. »Ich verstehe, Mylord.«
    In diesem Moment ging abermals die Tür auf. Sie schauten beide hin, doch es war niemand da. Jenny stand auf, um die Tür zu schließen.
    Callum winkte sie wieder zurück. »Lassen Sie gut sein, Mädchen, bitte. Das hier wird nicht lange dauern.«
    Jenny setzte sich zaudernd wieder hin und wartete auf die
Frage, die er irgendwann unausweichlich stellen würde - warum ? Jenny formulierte die Antwort in ihrem Kopf und wartete.
    Callum atmete tief durch und starrte eine kleine Ewigkeit auf seine Hände. Endlich blickte er wieder auf.
    »Jenny, ich habe Ihnen schon einmal ein Versprechen gegeben. Dass ich Sie heiraten würde, wenn Sie mit meinem Kind schwanger wären.«
    Jenny stockte. Das war ganz und gar nicht das, was sie erwartet hatte. »Mylord?«
    »Oh Jenny, muss ich wirklich fragen?«
    »Ich schätze, dass Sie wohl fragen müssen, denn ich bin nicht ganz sicher, was Sie von mir zu hören erwarten.« Jenny beugte sich vor und wartete geduldig darauf, dass er fortfuhr.
    Callum stand auf, wandte sich von ihr ab und legte seine Hände auf den marmornen Kaminsims. Er starrte gedankenverloren in das Feuer. »Sind … sind Sie schwanger?«
    Er sah sie nicht einmal an. Was sehr gut war, wie Jenny entschied, denn ihre Hand wanderte augenblicklich beschützend zu ihrem Bauch, bevor sie sie eilig wieder fortnahm.
    Jenny stand auf und wappnete sich so gut sie konnte. »Haben Sie keine Angst, Lord Argyll. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass mein Zustand Ihre Pläne, den Argyll-Titel auszulöschen, durchkreuzen könnte.« Liebe Güte, sie klang fast wie eine richtige Lady.
    Dann hörte sie, wie ihm der Atem stockte. Er stützte seine Ellbogen auf den Kaminsims, vergrub sein Gesicht in den Händen und atmete tief aus.
    Mit einem Mal fror sie bis ins Mark. Ihre Worte waren nicht falsch, aber eine Lüge waren sie trotzdem. Doch sie würde ihr Kind nicht benutzen, um Callum an sich zu binden.

    Wie könnte sie? Sie wollte nicht ihr ganzes Leben damit verbringen, den Hass in seinen Augen zu sehen, wenn er sie ansah … und ihr gemeinsames Kind.
    Nein, sie würde weitermachen und ihrem Kind ein Leben voller Liebe geben, so wie ihre Mutter es getan hatte. Obwohl sie ihr Kind allein aufzog, würde sie ihr Geschäft eröffnen, würde hart arbeiten, wenn nötig mit ihrem Kind auf dem Arm. Sie würde die Feathertons mit dem Kind besuchen, denn sie waren Blutsverwandte. Sie würde ihrem Kind das Leben geben, das er oder sie haben sollte. Hätte haben können … wenn sie Callum schon vor Wochen die Wahrheit gestanden hätte.
    Sie schaute auf und sah, dass er noch immer zu dem angelaufenen Spiegel über dem Kamin gewandt stand. Ihr sank der Mut, denn sie wusste, dass er kein weiteres Wort sagen würde.
    Tränen brannten in Jennys Augen, bis sie wusste, dass sie das Zimmer verlassen musste, dass sie Callum verlassen musste, bevor er sie durchschaute und erkannte, dass sie tatsächlich mit seinem Kind schwanger war.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und wendete sich zur Tür, als sie zu ihrer Bestürzung die beiden Featherton-Ladys hinter dem Sofa auf dem Boden kauern sah.
    Lady Letitia, die nicht im Geringsten verlegen schien, dass Jenny sie entdeckt hatte, legte eilig einen Finger auf ihre Lippen, während ihre Schwester Jenny mit einer fuchtelnden Geste wieder zurück zu

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