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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Männerstimme sie aus ihren Träumen riss.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Madam?«

    Jenny riss erschreckt die Augen auf und schoss auf dem Sitz hoch. Das kühle Nachmittagslicht, das durch die offene Tür in den Wagen schien, ließ sie blinzeln. Draußen auf der anderen Seite der Kutsche stand gebückt ein hünenhafter, in einen Kilt gekleideter Gentleman und schaute zu ihr herein.
    Jetzt nur nicht in Panik verfallen .
    Bleib ganz ruhig .
    Doch als sie in die dunkelbraunen Augen unter den einschüchternd zusammengezogenen Brauen starrte, fühlte sie ihr Herz wild in ihrer Brust hämmern.
    Oje, was musste er von ihr denken? Sie wusste nur zu gut, was sie denken würde, wenn sie eine fremde Frau dabei ertappte, wie sie es sich in ihrer Prachtkutsche gemütlich machte. Na ja, wenn sie denn eine besäße. Sie würde die Frau für verrückt halten. Oder … vielleicht für eine Diebin.
    Eine Diebin? Verflixt ! Was, wenn er einen Konstabler ruft?
    »Ich glaube, Sie sind versehentlich in meine Kutsche eingestiegen«, sagte der Schotte mit einem Maß an Höflichkeit, das sie überraschte. »Dürfte ich Ihnen dabei behilflich sein, Ihre eigene zu finden, Mylady?« Mit diesen Worten beugte er sich zurück und schaute die Milsom Street entlang. Er verzog leicht das Gesicht, als er erkannte, dass keine andere elegante Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster stand.
    »Oh, ich -« Doch es wollten keine anderen Worte kommen. Der Himmel stehe ihr bei. Denk nach, Jenny, denk nach .
    Schlagartig fiel ihr die perfekte Erklärung ein. »Mein guter Sir«, brachte sie heraus und hob dabei matt eine Hand an ihre Stirn. »Bitte verzeihen Sie mir. Mir wurde schwindelig, und ich musste mich setzen. Die Anwandlung überkam mich ganz plötzlich. Mir blieb keine andere Wahl, als mich in Ihre Kutsche zurückzuziehen, um mich zu erholen.«
    »Ah, verstehe.« Der Schotte schien ihren Worten zu glauben,
und seine Miene wurde besorgt. »Ist er vorbei - der Schwindel, meine ich?«
    Sie nickte und schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Das ist er. Gerade eben vorbeigegangen, um genau zu sein.« Jenny legte verstohlen ihre Hand auf die Klinke und drückte sie herunter. Die Tür sprang auf. »Es tut mir leid, wenn ich Ihnen Ungelegenheiten bereitet habe. Ich werde jetzt gehen.«
    Der Schotte schaute überrascht drein und verschwand unvermittelt von der gegenüberliegenden Tür.
    Jenny drückte ihre Tür auf und sprang aus dem Verschlag, in der Hoffnung, ihm zu entkommen, doch der Schotte war bereits um die Kutsche herum geeilt und fasste Jenny am Ellbogen, bevor sie flüchten konnte.
    »Bitte erlauben Sie mir, Sie nach Hause zu fahren.«
    Einige Meter entfernt beim vorderen Gespannpaar sah Jenny Annie mit großen Augen und offen stehendem Mund neben dem Lakaien stehen.
    Jenny wandte sich wieder zu dem Schotten um. »Das ist nicht nötig, Sir.« Sie riss ihren Ellbogen aus seiner Hand. »Meine Zofe kann mich begleiten. Ich versichere Ihnen, ich bin wieder vollkommen bei Kräften, und mein Haus ist ganz in der Nähe. Ich bitte abermals um Verzeihung, dass ich Ihnen Ungelegenheiten bereitet habe. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden.«
    Mit diesen Worten stürmte Jenny den Bürgersteig entlang, hakte im Vorbeilaufen Annies Arm unter und zerrte sie mit sich.
    »Na schön. Einen guten Tag noch«, rief der Gentleman verwirrt, als die beiden Frauen auf dem Weg zur Queen Street um die nächste Ecke verschwanden.
    »Gütiger Himmel! Du bist völlig verrückt, Jenny. Ich hatte dir ja gesagt, du sollst es lassen«, jammerte Annie. »Aber nein, du steigst trotzdem in die verdammte Kutsche ein.«

    Jenny verlangsamte ihre Schritte und blieb schließlich ganz stehen. »Ich weiß, Annie, aber die Kutsche war so schön. Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie elegant alles war. Ich wollte doch nur kurz darin sitzen und mir vorstellen, wie es sich wohl anfühlt, wie eine feine Lady umherchauffiert zu werden. Nur für einen kurzen Moment.«
    »Wann gibst du endlich deinen unerreichbaren Traum auf, eine Lady zu werden? Siehst du denn nicht, in welche Schwierigkeiten du dich damit bringst? Du stehst bei der Hälfte der Geschäfte in der Milsom Street in der Kreide.«
    Jenny wandte achselzuckend den Blick ab, dann zog sie Annie weiter. »Ich bin mir meiner finanziellen Lage durchaus bewusst. Aber ich werde schon einen Weg finden, meine Schulden zu bezahlen.«
    »Na, das hoffe ich für dich, bevor die Ladenbesitzer von Bath dir wegen deiner unbezahlten Rechnungen die

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