Stuermische Gefahr
denken. Wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Warum war ihm nicht alles egal? Er konnte kaum noch was auf dem Bildschirm erkennen.
Wasser. Er musste etwas trinken. Vorsichtig stand er auf. Die Wasserflasche stand auf dem Nachttisch. Seine Beine waren schwer wie Blei. Er konnte die Füße kaum vom Boden abheben. Noch zwei Schritte. Er wusste, dass er gleich zusammensacken würde. Er schaffte die zwei Schritte nicht mehr. Er musste nur verhindern, dass er mit dem Kopf an den Bettpfosten schlug. Er ruderte mit den Armen , und die Tür wurde geöffnet. Wie schön, bequemte sich Godzilla 43 doch mal rüber , um ihm zu helfen. Aber der Mann , der ihn auffing , war nicht sein Bewacher. Es war sein Bruder.
*
Ins Haus zu kommen war nicht schwierig gewesen. Den Wachmann am Tor hatte er mit einem gezielten Handkanten schlag außer Gefecht gesetzt. Der lag jetzt als nettes Paket verschnürt in seinem Häuschen. Corey hatte gute Arbeit geleistet. Die Pläne des Hauses und seine Ausrüstung waren wie immer hervorragend. Durch eine Seitentür, die als Notausgang diente und als einzige nicht mit einem Alarm gesichert war, war er hereingekommen. Dank des technischen Spielzeuges, dass Corey ihm gegeben hatte, waren alle Personen im Haus als rote Punkte auf einem kleinen Bild schirm sichtbar. Alles schien sich im Keller abzuspielen. Jede Menge Leute da unten. Da war die Vermutung nahe liegend, dass sein Bruder die Person im ersten Stock war. Er hatte kurz gezweifelt, da sich eine weitere Person in der Nähe befunden hatte, dann aber auf sein Bauchgefühl gehört. Und jetzt lag Barrett hier in seinen Armen. Er sah einfach furchtbar aus. Aidans Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Das hatte sein kleiner Bruder nicht verdient. Er trug ihn zum Bett rüber und strich ihm sanft über die Stirn.
„Hey. Wach auf.“
Barrett riss die Augen auf. „Aidan!“
„Yep. Gekommen um dich zu retten.“
„Wie …?“
„Lange Geschichte. Du musst mir jetzt zuhören, okay?“
„Leg los.“
„Du bleibst liegen. Keine Sorge, deinen Bewacher habe ich ausgeschaltet, aber hier sind noch mehr Leute im Haus.“
„Ausgeschaltet?“
„Hast du dich nie gefragt, wieso ich so viel verdient habe und wir uns so ein gutes Leben leisten konnten?“
„Ich dachte Mom und Dad hätten vorgesorgt.“
„Nicht wirklich. Ich bin ein SAJ. Special Agent of Justice.“
„Was’n das?“ Das Sprechen schien Barrett sehr schwer zu fallen.
„Spezialagent der Regierung für besondere Aufträge. Ich wollte aussteigen, aber dann bis t du verschwunden. Ich habe dich auf eigene Faust gesucht, bin in Schwierigkeiten geraten und habe mich auf meine alten Kontakte besonnen.“
„Und die haben mich gefunden?“
„Denen passte in den Kram, dass ich an deiner Rettung interessiert bin, denn ich bin auch hier , um Evans aus dem Verkehr zu ziehen.“
„Oh, das würde ich gern tun.“
„Klar doch. Toller Job für einen Computerfreak und Pazifisten.“
„Die Dinge ändern sich manchmal.“
Aidan sah seinen Bruder an. Ja, die Dinge hatten sich geändert, aber das würde Barrett noch früh genug erfahren. Die Wut in seinen Adern über den Zustand seines Bruders musste er vorerst unter Kontrolle halten, er musste einen kühlen Kopf bewahren. Barrett würde nicht mehr lange leben, wenn er keine ärztliche Hilfe bekam. Er vermutete eine Blutvergiftung. Das hohe Fieber und sein schlimm zugerichte tes Gesicht waren schon zwei Indikatoren dafür.
„Laut meines Wärmesensors befinden sich jetzt noch acht Personen im Keller. Bei einer stimmt die Körpertemperatur nicht mehr. Könnte also ein Toter im Keller sein. Weißt du, was hier los ist?“
„Da unten ist die Krankenstation. Da war ein Arzt, den haben sie entführt. Der hat Evans operiert.“
„Okay, dann haben sie sich vielleicht den Arzt vom Hals geschafft, den Rest werde ich gleich sehen.“
Aidan sah auf die Hand seines Bruders, der ihn am Arm festhielt. Es fiel ihm schwer , ihm in die Augen zu sehen. „Ja, hier waren noch mehr Leute. Du …?“
„Dafür wurde ich ausgebildet. Hör zu. Ich schalte Evans und Turner jetzt aus, dann muss ich noch was holen und dann verschwinden wir von hier.“
„Da ist dieser Sturm.“
„Ich weiß.“ Er sah die Überraschung in Barretts Augen. „Du solltest irgendwas manipulieren. Meine Leute wissen davon. Sie werden alle Maßnahmen ergreifen, die nötig sind, sobald Evans tot ist.“
„Dann geh schnell.“
Aidan sah noch einmal auf seinen Bruder. Ja,
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