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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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das Haus nicht, und so stimmte ich zu, als Joshua mich bat, es ihm für längere Zeit zu vermieten. Allerdings äußerte er, dass er sich demnächst auf dem Lande niederlassen möchte.“
    „Ich glaube, diesen Cousin kenne ich noch nicht, oder?“
    „Joshua Hambleton“, sagte Lady Edgeworthy. Sie wirkte ein wenig nachdenklich. „Ehrlich gesagt kenne auch ich ihn nicht sehr gut, denn bis vor etwa einem Jahr hat er mich nie besucht. Er ist ein sehr ruhiger Mensch. Mittlerweile kommt er regelmäßig her und wohnt dann auch hier bei mir, doch bleibt er immer nur wenige Tage. Nun, da du dich hier einrichtest, wirst du ihn sicher bald kennenlernen.“
    In diesem Moment trat eine Dame ins Zimmer. Sie war über ihre erste Jugend hinaus, groß und schlank, mit hellbraunem Haar und Augen von der gleichen Farbe. Durch ihre betont schlichte Kleidung und Haartracht wirkte sie recht unscheinbar. Mit einer vorteilhafteren Frisur würde sie wesentlich attraktiver aussehen, dachte Marianne, während sie aufstand, um die Gesellschafterin ihrer Tante zu begrüßen. „Wie geht es Ihnen, Miss Trevor?“
    „Danke, sehr gut, Miss Horne. Es wird für Ihre Tante eine schöne Abwechslung sein, Sie hier zu haben. Ihr fehlt Gesellschaft, und manchmal glaube ich, dass es hier zu ruhig ist.“
    „Sie stellen Ihr Licht unter den Scheffel, Jane“, widersprach Lady Edgeworthy. „Normalerweise bin ich doch mit Ihrer Gesellschaft ganz zufrieden, doch seit Langem schon sehnte ich mich danach, meine Großnichte einmal wiederzusehen. Warst du nicht erst fünfzehn, als ich euch das letzte Mal besuchte, Marianne?“
    „Ja, so alt, wie Lucy nun ist. Ach, Tante, sie ist so hübsch geworden!“
    „Es muss schön sein, Schwestern zu haben, Miss Horne.“
    „Mama und Papa wünschten sich einen Jungen, bekamen jedoch drei Mädchen, mit denen sie sich herumplagen mussten“, sagte Marianne und lachte fröhlich bei dem Gedanken an ihre Familie. „Allerdings wäre Jo lieber ein Junge, doch selbst sie muss sich leider den Konventionen fügen, wie wir anderen auch. Sie ist sehr klug; sicher wäre sie als Mann Rechtsgelehrter oder Arzt geworden.“
    „Ah ja“, sagte Lady Edgeworthy, „dabei fällt mir ein, ich muss Dr. Thompson um eine neue Flasche des Stärkungsmittels bitten, das er für mich verordnet hat. Dieser Minzetrank bekommt meinem Magen wirklich sehr gut.“
    „Ich werde daran denken, wenn er am Freitag kommt“, versprach Miss Trevor.
    „Ich dachte, es geht dir besser, Tante Bertha?“
    „Oh, Dr. Thompson kommt freitags immer zum Tee“, erklärte Lady Edgeworthy und fuhr mit einem Blick zu ihrer Gesellschafterin fort: „Wir kennen uns schon viele Jahre, und er ist ein so angenehmer Mensch, nicht wahr, Jane?“
    „Oh … ja, gewiss.“ Miss Trevor errötete. „Als Sie im Frühjahr krank waren, bemühte er sich wirklich sehr um Sie, und seine Arzneien wirkten ausgezeichnet!“
    „Ja, das muss ich sagen.“ Lady Edgeworthy seufzte ein wenig. „Nur fühle ich mich noch nicht ganz auf der Höhe …“ Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie Marianne an. „Aber nun, da du hier bist, meine Liebe, werde ich mich bestimmt erholen.“
    „Das hoffe ich“, sagte Marianne, dachte aber im Stillen, dass vermutlich weniger Krankheit als Einsamkeit für das Unwohlsein der Tante verantwortlich war. Sie hatte sich auf diesen abgelegenen Besitz in Cornwall zurückgezogen und sich damit ganz aus der Gesellschaft alter Freunde gelöst.
    „Bringen Sie Marianne bitte zu ihrem Zimmer, Jane?“, bat die alte Dame. „Es ist bald Zeit, sich zum Dinner umzukleiden. Auch wenn wir nur zu dritt sind, ist das keine Entschuldigung für Nachlässigkeit.“
    „Nein, sicher nicht“, stimmte Marianne zu, während sie mit der Gesellschafterin aus dem Zimmer ging. Draußen fragte sie: „War Lady Edgeworthy sehr krank?“
    „Sie hatte eine scheußliche Erkältung“, sagte Miss Trevor mit nachdenklichem Blick. „Eigentlich hat sie sich gut erholt, nur hat sie ihre Lebensgeister noch nicht recht wiedergefunden. Ich glaube, sie grübelt zu viel über Vergangenes nach.“
    „Geht sie denn überhaupt aus?“
    „Nur sehr selten. Seit Weihnachten war sie, glaube ich, nicht mehr in Gesellschaft. Sie wandert höchstens ein wenig im Park umher. Nur selten kommen Nachbarn oder Freunde her, und als Mr. Hambleton zu Besuch war, lud sie zu einem Dinner ein, doch auch das ist schon zwei Monate her.“
    „Dann überrascht es mich nicht, dass sie niedergeschlagen ist. Wir

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