Stürmische Liebe in Cornwall
nicht …“ Jack schüttelte zweifelnd den Kopf. „Sprechen wir nicht mehr darüber! Es ist vorbei, und wir dürfen an Erfreulicheres denken, Liebste.“
„An unsere Hochzeit“, sagte Marianne und schaute glücklich zu ihm auf. „Du musst mir eine Liste der Leute geben, die du einladen möchtest, damit ich die Karten verschicken kann.“
„Jack natürlich, und dann noch eine Handvoll sehr guter Freunde. Auf jeden Fall steht mir der Sinn nicht danach, die ganze vornehme Gesellschaft hier zu sehen – es sei denn, du möchtest eine große Feier?“
„Nein, bestimmt nicht. Nur Onkel und Tante Wainwright und Tante Berthas engste Freunde.“
„Selbstverständlich werden wir einen großen Ball geben, wenn wir nächstes Jahr für die Saison nach London gehen. Mein Palais dort wird schon renoviert! Glaub nur nicht, dass du dich ständig in diesem riesigen Mausoleum meines Onkels vergraben sollst! Einige Monate werden wir zwar jedes Jahr dort verbringen müssen, doch wir können immer auf meinen kleinen Landsitz in Hampshire ausweichen; dort bin ich sowieso viel lieber.“
„Der alte Marquis legte wohl viel Wert auf Pracht und Pomp“, meinte Marianne. „Ganz so viel Pracht müssen wir aber nicht entfalten, oder?“
Drew musste lachen. „Liebste, du kannst so viel Pracht entfalten, wie du nur magst. Allerdings wirst du, wenn wir in London sind, feststellen, dass du überall eingeladen wirst; vielleicht genießt du ja all den Trubel ein wenig.“
„Ja, eine Weile sicherlich.“ Marianne hob sich auf die Zehenspitzen und küsste Drew auf die Wange. „Und falls alle deine Freunde so charmant sind wie Captain Harcourt, muss ich sie einfach mögen.“
„Da ist noch Hal, aber er ist jünger als Jack und ich. Den wirst du wahrscheinlich für ziemlich respektlos halten.“
„Ich kann es kaum erwarten …“ Marianne unterbrach sich, weil die Auffahrt hinauf ein Reisewagen ratterte, aus dem, kaum dass er vor dem Portal hielt, ein hübsches junges Mädchen sprang. Langsam und bedächtig folgte ein älteres Paar.
„Oh, schau, das ist meine Schwester Jo, mit Onkel und Tante Wainwright!“, rief Marianne. „Wir haben sie erst morgen erwartet.“
Drew sah, wie sehr sie sich freute, und sagte: „Geh, meine Liebste, begrüße sie.“
In diesem Moment jedoch flog schon die Tür auf, und Jo wirbelte herein. „Marianne!“ Abrupt blieb sie stehen, als sie Drew erblickte, und betrachtete ihn neugierig.
„Ach, meine liebe Jo!“, rief Marianne. „Drew, dies ist meine Schwester. – Jo, das ist Lord Marlbeck, mein Verlobter.“
Ihm die Hand entgegenstreckend, ging Jo auf ihn zu. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Mylord“, sagte sie. „Ja, ich erkenne, warum meine Schwester Sie so sehr mag. Ich war mir nicht sicher, ob Sie zu ihr passen. Eigentlich hatte ich sie immer als die passende Frau für einen Geistlichen gesehen – aber ich glaube, Sie kommen sehr gut infrage.“
„Ihre Billigung schmeichelt mir“, sagte Drew mit übermütigem Funkeln in den Augen. Jos offene unverblümte Art gefiel ihm. „Ich werde mich bemühen, ihrer würdig zu sein.“
„Das sollten Sie auch, sonst werden Sie es mit mir zu tun bekommen“, erwiderte Jo, dann eilte sie zu Marianne und umarmte sie. „Gut siehst du aus, Schwester! Verliebt zu sein scheint dir zu bekommen – obwohl du doch nie etwas mit Aristokraten zu tun haben wolltest. Ich kann mir nicht vorstellen, wie du dazu kamst, einen heiraten zu wollen.“
„Jo! Das ist unverzeihlich grob!“, tadelte Lady Wainwright, die, den Salon betretend, nur die letzten Worte gehört hatte. „Entschuldige dich sofort bei Lord Marlbeck.“ Mit einschmeichelndem Lächeln fügte sie an Drew gewandt hinzu: „Ich glaube, wir trafen uns Anfang des Jahres in London, Sir, auf dem Ball, den ich zum Debüt meiner Tochter gab …“
„Ah, ja, ich erinnere mich“, entgegnete Drew und hob die Hand, die sie im bot, förmlich an die Lippen. „Sie dürfen die junge Dame nicht schelten, Madam. Sie sprach nur aus, was sie dachte, und sie wird mich nie beleidigen, solange sie die Wahrheit sagt.“
Er grinst Jo an, die ihrer Schwester sofort einen triumphierenden Blick zuwarf.
Glücklicherweise kam in diesem Augenblick Lord Wainwright herein. „Ah, Marlbeck“, rief er aus und reichte ihm die Hand. „Die Neuigkeiten hörte ich gern! Sie sind ganz der Richtige für meine Nichte. Sie ist ein reizendes Mädchen, und ich hoffe, ich darf als Brautvater fungieren.“ Zu Marianne sagte er:
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