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Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Titel: Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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natürlich … ich … das mit Andrew tut mir sehr leid. Ich wusste nicht …“ Sie atmete tief ein. „Es ist wirklich sehr traurig.“
    Darius’ Miene wurde undurchdringlich. „Nicht nur traurig, sondern auch sehr dumm und völlig unnötig.“
    „Ist das nicht ein sehr hartes Urteil?“
    „Ja, und ein absolut zutreffendes“, gab er kühl zurück. „Aber ich will jetzt nicht darüber diskutieren, warum Andrew sein Leben überflüssigerweise aufs Spiel setzen musste. Bitte denk noch einmal über die Sache mit Orion nach, und lehne nicht ab, weil der Vorschlag von mir kommt. Du bräuchtest auch nicht einmal mit mir persönlich zu sprechen. Ruf einfach an. Arthur wird Orion dann zum Ausritt fertig vorbereitet haben.“ Darius hatte leicht gelächelt. „Auch Orion wäre dir dankbar.“
    Dann hatte er die Flanken des Pferdes leicht mit den Hacken berührt und war davongeritten.
    Hin- und hergerissen hatte Chloé ihm nachgeblickt. Es kam natürlich überhaupt nicht infrage. Und dennoch: Orion war ein wunderschönes Pferd, und die Vorstellung, mit ihm am Fluss entlangzugaloppieren, war äußerst verlockend. Doch sie musste der Versuchung widerstehen.
    Das hatte sie sich immer wieder in Erinnerung gerufen. Sie tat es auch jetzt, als sie aus der Wanne stieg, sich abtrocknete und mit der Calèche-Körperlotion aus dem Geschenkkorb von Hermès einrieb, den die Armstrongs ihr zu Weihnachten überreicht hatten. Sie wiederholte den Gedanken innerlich, als sie in ihre schönste Spitzenwäsche schlüpfte und sich Parfüm auf Arme und Dekolleté sprühte – und ein weiteres Mal, als sie sich schminkte und sich das Haar bürstete, bis es ihr Gesicht in glänzenden Wellen umrahmte. Und dann noch einmal, als sie sich schließlich das knielange Kleid aus cremefarbener Georgette mit dem tiefen V-Ausschnitt überstreifte, der dezent erkennen ließ, dass sie keinen BH trug. Damit wollte sie Ian signalisieren, dass sie nun ganz Sein war.
    Es ist absurd, wegen etwas so Natürlichem nervös zu sein, das sich absolut richtig anfühlen wird, versuchte Chloé sich zu beruhigen, als sie in ihre hochhackigen Sandaletten schlüpfte, deren Farbe genau zu ihren Lapislazuli-Ohrringen passte. Und doch war sie vor Aufregung ganz kribbelig.
    Ian unterhielt sich im Wohnzimmer mit ihrer Tante und ihrem Onkel. Er machte große Augen, als er Chloé sah. „Meine Güte siehst du toll aus! Wie ein Model aus einer Modezeitschrift.“
    „Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“ Lächelnd ging sie auf ihn zu und betrachtete dabei sein Tweedjackett im Hahnentrittmuster, die dunkle Hose und die weinrote Seidenkrawatte, die sich von seinem blendend weißen Hemd abhob. Auch er hatte sich offenbar für diesen besonderen Anlass große Mühe mit seinem Äußeren gegeben. Alles wird gut, dachte Chloé. Es wird wunderschön.
    Sie bot Ian ihren Mund, doch er errötete leicht und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange.
    „Viel Spaß“, flüsterte Tante Libby ihr ins Ohr und umarmte sie, während Ian noch ein Wort mit Onkel Hal wechselte. „Ich werde nicht aufbleiben, bis du wieder da bist.“
    Da ihr Lächeln ein wenig besorgt wirkte, versicherte Chloé: „Keine Sorge, ich bin schon groß und weiß, was ich tue.“
    In Chloés Jugend war das Willowford Arms ein Dorfpub gewesen, in dem es gutes Bier, eine Dartscheibe und eine Kegelbahn gegeben hatte. Im Laufe der Jahre hatte jedoch mehrfach der Gastwirt gewechselt, und der Pub hatte sich grundlegend verändert. Den traditionell gestalteten Hauptraum mit der Theke gab es noch immer, aber aus dem zweiten Raum war eine Cocktailbar für das Restaurant geworden, das in einem schicken Wintergarten untergebracht war.
    Die Speisekarte bot keine großen Überraschungen, doch dank der besonders frischen Zutaten und der gekonnten Zubereitung war der Pub mehrfach lobend in Restaurantführern erwähnt worden. Und so waren auch jetzt, zu Beginn der Woche, nur wenige Tische frei.
    Die Angestellten stammten zum großen Teil aus der Gegend und wirkten überrascht, aber ehrlich erfreut, Chloé wiederzusehen. Ian dagegen schien hier Stammgast zu sein.
    „Das Afelia, das Ihnen letzte Woche so gut geschmeckt hat, haben wir heute wieder auf der Tageskarte“, sagte die Kellnerin, die sie zu ihrem Tisch führte. Dort stand bereits gekühlter Champagner, wie Chloé erfreut feststellte.
    „Du hast ja richtig vorausgeplant“, neckte sie Ian. „Eine tolle Idee.“
    „Ich fand, dass die Rückkehr der verlorenen Tochter nach

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