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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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der Mann, den man John nannte, machte nur eine wegwerfende Bewegung und stürmte dann hinter dem Fliehenden her. Immerhin musste er einiges an Zeit wettmachen.
    Die Tür krachte hinter ihm ins Schloss.
    Die junge Frau mit dem langen kupferfarbenen Haar hatte sich wieder über ihr Spinnrad gebeugt und den Faden aufgenommen.
    Alles, was aus ihrer wallenden Mähne so etwas wie eine Frisur machte, war ein schmutziges Band, das sie aus einem alten Bettlaken gerissen hatte.
    Ihre Röcke waren abgenutzt und fadenscheinig. Dazu trug sie eine schmutzigweiße Bluse, deren Weite über ihren Brüsten mit einem Band zusammengehalten wurde.
    „Irgendwann wird er ihn totschlagen“, sagte die Frau gleichgültig. Sie war aus der Küche in die Wohnstube getreten, eine irdene Schüssel in den Arm geklemmt, in der sie mit einem großen Löffel rührte.
    „Setz dich doch zu mir an den Herd. Dann kannst du die Kartoffeln schälen und wir können schwatzen.“
    Die junge Frau blickte zweifelnd hoch.
    „Ach komm schon … Es wird eh bald dunkel. Siehst ja jetzt schon fast keinen Faden mehr.“
    Es war ihr Argument genug und so erhob sie sich und folgte der etwas Älteren in die Küche, wo sie sich stumm niedersetzte und begann, mit stoischen Griffen die erdigen, kleinen Ka rtoffeln zu schälen.
    Die guten, großen würde sie der Tage auf dem Markt feilbieten.
    „Anne … Du machst dir wieder Sorgen um den Kerl.“
    Die junge Frau schob mit dem Handrücken eine kupferne Locke aus der Stirn und sog s odann ihre Unterlippe so energisch zwischen die Zähne, dass sie sich hell färbte.
    „Humbug, Mary. Nen Teufel tu ich.“
    „Recht so“, sagte die Köchin energisch und setzte die Schüssel ab. „Er taugt sowieso nichts. Manchmal denke ich, es wäre gar nicht so übel, wenn John ihn totschlüge. Die Leute sagen, er würde sie bestehlen und ihre Mägde bespringen.“
    Geräuschvoll zog sie die Nase hoch, wie als müsse sie ihre Worte gegenüber Anne bekräft igen, die sie düster ansah.
    Dabei teilte sie Anne Marys Überlegungen seit Langen. Aber was käme dann?
    „John ist ein Säufer, und wenn er Declan nicht mehr hat, um seinen Hass loszuwerden, dann wird er sich dir oder mir zuwenden. Wahrscheinlich uns beiden, denn Declan hält mehr aus als eine von uns.“
    So finster auch der Inhalt ihrer Sätze, so sprach sie sie doch mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass es jedem unbeteiligten Zuhörer die Nackenhaare hätte zu Berge stehen lassen.
    Im gleichen Moment glitt sie mit dem Messer aus und Blut quoll aus ihrem Finger.
    „Was soll´s“, knurrte Anne und saugte an der Wunde. „Ich mache jetzt eine Kerze an. Man sieht ja die Hand vor Augen nicht.“
    „Nein!“, rief die Köchin aufgeregt und drückte Annes Hand mit dem Schwefelhölzchen herab, die sich bereits dem geschwärzten Docht genähert hatte.
    „Wenn John das sieht, kriegst du eine Abreibung. Kerzenlicht erst wenn es so dunkel ist, dass man den Hollerstrauch nicht mehr erkennen kann.“
    Womit sie jenen Spruch wiederholt hatte, mit dem schon der Vater die Kinder zur Sparsamkeit erzogen hatte.
    Und so senkte sich die Finsternis über die beiden Frauen, kroch aus den Winkeln des Ra umes und streckte ihre Knochenfinger nach den Möbeln aus.
    Anne aber beugte sich immer tiefer über die Kartoffeln während Mary den angerührten Teig in einen Topf mit heißem Wasser goss, der über dem Feuer hing.
    Es war eine Grützsuppe aus dem Korn, das man in der Gegend anbaute und der eine Kessel genügte, denn das aufwendigste Essen, was hier zubereitet wurde, war ein Stew, für das man auch nur eine Flamme brauchte.
    „Wann gibt´s Essen, Mary?“, durchbrach Johns Brüllen die Stille und im gleichen Moment schlug er die Tür hinter sich zu.
    Keine der Frauen gab ihm eine Antwort.
    Der Bauer spie ins Feuer und schöpfte dann von der Suppe in eine tönerne Schale.
    Anne beobachtete ihn, wie er hinüber ging und sich zu der Hündin ans Feuer setzte. In einer fast zärtlichen Bewegung, hob er die Stiefelspitze und rieb damit die Hündin hinter dem Ohr. Wenn sie ihn auch noch immer ein wenig lauernd ansah, so ließ sie sich die Zuwendung doch offensichtlich gern gefallen und vertraute dem Mann mit den schweren genagelten Stiefeln.
    Mit ausdruckslosem Gesicht beobachtete er den schlummernden Wurf zu seinen Füßen wä hrend er schmatzend die Schale leer aß.
    „Wo ist das Brot?“, brüllte er, auch wenn die beiden Frauen nur wenige Schritte entfernt von ihm waren.
    Mary schnitt

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