Sturm der Leidenschaft (German Edition)
Bewegungen.
Wie müde sie war … So unendlich müde.
Zu müde um ihre Gedanken noch zu zügeln und so wanderten sie hinüber zur Scheune. Ob er jetzt schlief?
Ein langgezogener Schrei, ein letzter Stoß und Anne spürte, wie sich sein Samen in ihren Schoß ergoss.
John ächzte und zog sodann seinen weich gewordenen Schwanz aus ihrer Spalte.
„Geh und wasch dich!“, sagte er ruhig, gerade so, als folge er einem langweilig gewordenen Ritual.
Und so kletterte Anne über seinen Körper und tappte dann mit bloßen Füßen zu ihrer Waschschüssel, die auf einem Stuhl bereitstand.
Mit gespreizten Beinen stellte sie sich darüber und tauchte den nassen Lappen so tief sie konnte in ihr Innerstes.
John hatte ihr gesagt, dass man so verhindern konnte, dass man schwanger würde.
Dies war auch in ihrem Sinne, denn sie wollte keine Kinder.
„So, dann gehe ich jetzt mal wieder …“, murmelte er und kroch aus dem Alkoven.
„Du warst wirklich gut“, lobte der Bauer und schlug mit flacher Hand auf ihren Hintern.
Anne schwieg.
Nachdem sie sich ausreichend gewaschen hatte, kroch sie zurück in ihr Bett, das nach seinem Samen roch.
Sie würde nicht schlafen können in diesem Geruch, also öffnete sie trotz des Regens das kleine Fenster.
Es schwang nach draußen auf, eine Böe erfasste es und riss es Anne aus der Hand. Der Regen schlug ihr ins Gesicht und sie musste blinzeln. Während sie versuchte, den kleinen Riegel wieder zu greifen, damit sie das Fenster wieder schließen konnte.
Und dann sah sie ihn …
Ohne nachzudenken, gab sie das Fenster auf, blickte zur Scheune hin, durchnässt bis auf die Haut.
Genau wie er.
Declan.
Regungslos stand er da unten und blickte zu ihrem Fenster hinauf.
Er wusste, was sie gerade getan hatte. Er wusste es.
Eisige Kälte erfasste ihr Herz.
Sie öffnete die Lippen, als wolle sie etwas rufen und ließ doch nur den Regen in ihre Kehle strömen.
Da plötzlich drehte der Wind und schlug das Fenster zu.
Anne aber legte den kleinen Riegel vor und kroch unter ihre feuchte Decke.
Sie fror wie sie nie zuvor in ihrem Leben gefroren hatte.
Haversham House
„Und wer bringt die Äpfel hinauf?“
John hatte einen neuen Schluck Branntwein genossen und suchte eindeutig nach Streit.
„Ich we rd gehen“, brummte Mary.
„Kommt nicht in Frage. Wenn du jetzt du den Aldertons gehst, kann ich auf mein Abende ssen warten. Nix da. Sie soll gehen.“
Anne zog es nicht ins Herrenhaus.
Das Personal dort behandelte sie wie eine Aussätzige und als sie seine Lordschaft das letzte Mal gesehen hatte, hatte er ihr einen Stein an den Kopf geworfen. Wobei das schon einige Jahre her war …
„Ich hab das ganze Weißzeug zu flicken“, versetzte Anne unwillig. Lieber stach sie sich tausend Mal in den Finger, als ein Mal dort hinauf zu wandern.
John presste die Lippen zusammen. Er stand jetzt in einer Brandweinwolke.
„Hör zu … Du tust, was ich dir sage, oder ich prügel dir dein obstinates Wesen aus dem Leib!“
„Ich geh ja schon“, brummte Anne und stieß ihn beiseite.
Mit Zornesröte im Gesicht hob sie die Apfelkörbe auf den kleinen Handwagen und machte sich durch den dicken Matsch auf nach Haversham House.
N ach wenigen Schritten, war ihr Rock bis zu den Knien verdreckt und der Stoff klebte an ihrer nackten Haut.
Und all das nur, damit John ein paar Guineen bekam, um sie im Wirtshaus umzusetzen.
Es widerte sie an. Alles widerte sie an.
„Wohin gehst´n?“, rief es plötzlich über ihr und Anne blieb verwundert stehen.
Sie blinzelte gegen den kalten Wind an, der rote Strähnen in ihre Augen blies.
Und dann entdeckte sie ihn: Er saß auf den knorrigen Ästen eines toten Baums, der seine schwarzen Knochenfinger in den steingrauen Himmel reckte.
„Was geht´s dich an?“, gab sie bissig zurück.
„Nix geht´s mich an. Und trotzdem will ich´s wissen“, gab er grinsend zurück.
Anne war stehen geblieben und versank beinahe im Schlamm, der ihre Füße umschloss.
Sie zog die Nase hoch, während er von seinem Ausguck sprang und in einer federnden B ewegung am Boden aufkam.
„Also?“, setzte er nach.
„Zu den Aldertons geh ich und bringe Äpfel hin.“
Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass seine Zähne aufeinander rieben. Dann spie er aus.
„Adelspack. Blutsauger“, zischte er.
„Hey!“, rief Anne. „Red nicht so vom Grundherrn!“
„Ich sag, was ich denke!“, versetzte Declan zornig.
„Ja. Aber nicht, wenn ich da bin.“
„Du bist n
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